Im aktuellen Theaterstück der jungen Autorin Amanda Lasker-Berlin geht es um Bilder der Gewalt und um die Gewalt der Bilder. Eine Frau fasst Videoclips, die sie sieht, in Worte: Wie ein junger Schwarzer von weißen Polizisten gejagt, zu Boden gedrückt und getötet oder wie bei einer eskalierenden Demonstration ein Mensch angezündet wird. Eine beschreibt, wie sie mit ihrem Vater ein zu Weihnachten gedrehtes Video aus ihrer Kindheit schaut, und ein Mädchen in weißer Strumpfhose sieht, das den Blicken erwachsener Männer ausgesetzt ist. Eine erinnert sich an ihre Kindheit in Gladbeck, in dem Viertel, das durch die unauslöschlichen Bilder des "Geiseldramas von Gladbeck" kontaminiert ist. Eine versucht die Geschichte ihrer Freundin zu erzählen und zweifelt, ob sie dazu Bilder und Erinnerungen benutzen darf, die nicht die ihren sind. Amanda Lasker-Berlin kombiniert in scharfen Schnitten vier Perspektiven junger Frauen, digital natives der Generation youtube, und Kinder der "Generation Videokamera", mit der die Entfesselung der Bilder begann.