Wilhelm Voßkamp: Einleitung Wissenschaftsbegriff und Wissenschaftskonzeption Lorraine Daston: Neuigkeit, Neugierde, Erneuerung Wolfgang Braungart: Forschungsorganisation und Ordnung des Wissens. Utopie und Akademie in der Frühen Neuzeit Irmela Hijiya-Kirschnereit: InterPluriMulti-Post. Von Disziplinen und Wissenskulturen Organisation und Institutionalisierung Conrad Wiedemann: Ideale Geselligkeit und ideale Akademie. Schleiermachers Geselligkeits-Utopie 1799 und heute Rainer Kolk: Spielräume für Alternativen. Zur Organisation von Wissenschaft – am Beispiel der Germanistik Peter Weingart: Verlust der Distanz – Verlust des Vertrauens? Kommunikation gesicherten Wissens unter Bedingungen der Medialisierung Timothy Lenoir: Science and the Academy of the 21st Century: Does their Past have a Future in an Age of Computer-Mediated Networks? Dieter Simon: Der Ort der Akademie. Topologische Impressionen Funktionen und Anwendungserwartungen Jürgen Mittelstraß: Akademie und Bildung Horst Bredekamp: Leibniz’ Ideale Akademie Eberhard Knobloch: Vielheit der Welten – extraterrestrische Existenz Imre Toth: Wie das Unmögliche zu Wirklichkeit wurde? Wildes Denken in der Mathematik. Der Weg der nichteuklidischen Geometrie aus dem Nicht-Sein in das Sein Lars Gustafsson: Überblickbarkeit und Unüberblickbarkeit der Welt als poetische Axiome
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Seit langen hat das Nachdenken über Sinn und Nutzen der Geisteswissenschaften Konjunktur, weiß Rezensentin Franziska Meier. Der von Wilhelm Voßkamp herausgegebene Tagungsbericht "Ideale Akademie" legt nach Ansicht der Rezensentin davon ein trauriges Zeugnis ab. Die dreizehn Aufsätze des Bandes stellen laut Meier zum großen Teil historische Erkundungen "von höchst unterschiedlicher Qualität" dar. Neue Einsichten enthalten nur die wenigsten, kritisiert Meier. An das Historische, erläutert Meier, knüpfen sich jeweils Bemerkungen zum aktuellen Stand der Geisteswissenschaften, die "von einer beinahe mitleiderregenden Hilflosigkeit und Ohnmacht gegenüber dem heraufziehenden Neuen zeugen". Bei allen berechtigten Klagen über den Niedergang der Geisteswissenschaften: vorliegender Band treibt ihn eher voran, als dass er ihn bekämpft, bringt Meier ihre Kritik sarkastisch auf den Punkt. Erstens werde darin nur längst Bekanntes wieder aufgewärmt, zweitens bestätige sich wiederum die verbreitete Ineinssetzung von akademisch und langweilig. Last but not least drängt sich bei Meier angesichts der "zusammengewürfelten Aufsätze" der Schluss auf, "dass an dieser Stelle schmerzlos und sinnvoll hätte gespart werden können".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH