Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universität Wien (Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Österreich als literarischer Erfahrungsraum zugewanderter Autoren und Autorinnen, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Arbeit behandle ich das Thema der Identität stiftenden Elemente in Hamid Sadrs Roman Der Gedächtnissekretär. Für diese Arbeit wurde ein Interview mit dem Autor abgehalten. Das der Einleitung folgende Kapitel beschäftigt sich also mit der Erläuterung meiner Arbeitsweise, wie dieses Interview gestaltet wurde, welche Form des Interviews gewählt wurde und wie die Ergebnisse innerhalb der Arbeit ausgewertet werden.Nach einer kurzen Abhandlung über die Biographie Hamid Sadrs und einer Inhaltsangabe von Der Gedächtnissekretär gehe ich dazu über, in den folgenden Kapiteln meine These zu bestätigen. Diese lautet wie folgt:In Der Gedächtnissekretär gibt es vier Arten von Identität stiftenden Elementen: Den Umgang mit persischer Literatur, mit Sprache und Schrift, die Funktionalisierung von Speisen und Gerüchen und zum Schluss das Vergegenwärtigen von Vergangenheit. Das erste genannte Element zeigt sich in der Verwendung von persischen Intertexten, denen eine besondere Funktion zukommt. Kurz angerissen werden auch deutsche Intertexte, das Hauptaugenmerk liegt aber auf der iranischen Literatur als Identitätsbewahrer. Die Sprachverwendung kann in zwei Ebenen unterteilt werden: Die persische Sprache als Ruhe- und Fluchtort und die deutsche Sprache als Verfremdung. Während die Erhaltung der persischen Sprache zur Erhaltung von Ardis Identität beiträgt, bedeutet der Verlust dieser Sprache und das Eintreten in die Welt der deutschen Sprache gleichzeitig den Verlust eines Teils seiner persischen Identität, seiner Kindheit. Dafür schafft er es, sich stark in die Kriegsgeschehnisse hineinzuversetzen und sie bis zu einem gewissen Grad auch zu verstehen, bzw. in seinem Geist selbst zu erleben und für sich spürbar zu machen. Auch mit dem Kochen, bzw. Essen von Speisen verhält es sich ähnlich. Während fremdländische, orientalische Gerüche ihn wieder nach Persien zurückversetzen und ihn in Kontakt mit seiner iranischen Identität bringen, wird dem Roman durch die Erwähnung von österreichischen Speisen ein Lokalkolorit verliehen. Somit sind auch diese Teil einer persischen oder österreichischen Identität.
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