Das Jahr 1945 bedeutet auch in der jüdischen Literatur einen tiefen Einschnitt. Zu den Folgen der Shoah zählt nicht zuletzt die Notwendigkeit einer neuen Auseinandersetzung vieler Juden mit ihrer Identität. In dieser Suche nach einer neuen jüdischen Identität vor dem Hintergrund des Holocaust, aber auch der kulturellen Tradition des Judentums spielen Erinnerung und Gedächtnis eine zentrale Rolle. Der komparatistisch ausgerichtete Band geht dem Zusammenhang von Identität und Gedächtnis - einschließlich der Problematisierung dieser Kategorien - in der jüdischen Literatur Europas und der USA anhand einiger Fallstudien nach. Die Beiträge behandeln u.a. die Autoren I. Katzenelson, P. Celan, E. Canetti, J. Améry, Ph. Roth, C. Ozick, H. Pinter, R. Gary und G.-A. Goldschmidt.