Diese Studie behandelt einen vernachlässigten Themenbereich der Migrationsforschung. Sie geht der Frage nach, wie weibliche Flüchtlinge, die zum Zeitpunkt ihrer Flucht bereits erwachsen waren und im jeweiligen Herkunftsland schon Sozialisations- und Identitätsbildungsprozesse erfahren und realisiert hatten, in der neuen Situation ihre Identitäten konstruieren. Dem Alltag der Frauen wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet und zum Beispiel danach gefragt, welche Normen, Werte und Vorbilder bei alltäglichen Entscheidungen für sie bedeutsam sind oder welchen Stellenwert Ethnizität hat. Über Interviews wurde den besonderen Ressourcen und Fähigkeiten der Frauen, ihren erlebten strukturellen Behinderungen oder Erfahrungen mit einseitiger Zuschreibung und Diskriminierung nachgespürt.