Die Ideologiekritik ist zurück! Nachdem es während der postmodernen Entpolitisierung still geworden war um diesen einstigen Kampfbegriff kritischer Theorien, stellen Autor_innen von Thomas Piketty bis Fredric Jameson ihn wieder in den Mittelpunkt ihrer Analysen. Doch heute ist der Begriff kein Monopol progressiver Bewegungen mehr, auch rechtspopulistische Kreise verwenden ihn - z.B. um die ihnen fremd bleibende sogenannte »Genderideologie«, die »Klimalüge« oder die »Corona-Diktatur« zu diskreditieren. Ist der Begriff davor zu retten? Diese Einführung analysiert die Entwicklungsgeschichte der Ideologiekritik seit dem 18. Jahrhundert und ihre diversen politischen Verwendungen. Christoph Henning zeigt, dass erst eine theoretische Fundierung, die Wahrheitsfragen nicht länger scheut, ihm seine klärende Kraft wiederzugeben vermag.