Der Band "Idylle, rückwärts" versammelt das Beste aus Kurt Drawerts bisherigen Gedichtbänden sowie neue Gedichte. Nach seinem großen, von der Kritik hoch gelobten Roman "Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte" (2008) legt Kurt Drawert, der sich vor allem als Lyriker und Essayist auch international einen Namen gemacht hat und bereits jetzt zum Kanon der deutschen Literatur gehört, eine Auswahl seiner Gedichte aus drei Jahrzehnten vor. Ein wesentliches Thema der Gedichte ist, die Verlorenheit in der Welt als Verlust von Sprache zu beschreiben. Dabei bezieht seine ebenso lakonische wie erzählende, melancholisch grundierte oder ironisch überzeichnete Lyrik immer auch einen Standort der Kritik und flüchtet sich nicht in das reine Spiel der Zeichen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.10.2011Hand auf den Herzschmerz
Widerborstig und mit unerbittlicher Ruhe die Einsamkeit ertragen: "Idylle, rückwärts" versammelt Gedichte Kurt Drawerts aus drei Jahrzehnten, Stärken und Schwächen inklusive.
Es ist nicht ganz unheikel, einem Gedichtband die eigenen poetologischen Reflexionen beizugeben, wuchtet man damit den Maßstab der Kritik doch selbst gleich auf eine gewisse Höhe - und die ist bei Kurt Drawert seit jeher nicht in Bodennähe zu suchen, auch wenn seine Gedichte auf den ersten Blick den wenig spektakulären Erscheinungen des Alltags viel Raum gewähren. Ungeachtet dieser Gefahr findet man im Band "Idylle, rückwärts", der eine Auswahl von Drawerts Gedichten aus drei Jahrzehnten enthält, gleich zwei Essays des 1956 in Brandenburg Geborenen, der vor drei Jahren mit dem Roman "Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte" mit einer brachial bösen, ganz und gar eigenwilligen Abrechnung mit der DDR berauschte.
Auch Drawerts poetologische Verlautbarungen sind von einer gewissen Widerborstigkeit. Das "Erzeugen" wird darin zum zentralen Kriterium für das Gelingen eines Gedichts, das "Mitteilen" demgegenüber - Erkennungsmerkmal des Schreibanfängers, wie Drawert anmerkt - Garant des Scheiterns. Gilt gemeinhin die stimmlich-klangliche Umsetzung durch den Dichter als unabdingbarer Bestandteil des Gedichts, der in der schriftlichen Fixierung nur nicht mittransportiert werden kann, findet Drawert es "furchtbar", wenn Dichter ihre Texte öffentlich vortragen und sich körperlich zu ihnen verhalten müssen. Nicht zufällig heißt einer der Essays "Die Lust zu verschwinden im Körper der Texte". Für Drawert ist das Gedicht selbst die "adäquate symbolische Konstituierung des Körpers", weil es genau wie dieser einen Überschuss an Energie zu produzieren vermag. Diese Überschussproduktion ist für ihn gleichermaßen Wesensmerkmal wie Existenzberechtigung eines Gedichts, dieses komprimierten, kondensierten und komponierten Sprachkörpers, in dem der Dichter verschwinden will und der ihn doch zugleich preisgibt: Im Text, schreibt Drawert, werde die Person, also der Dichter, berührbar, ansprechbar.
Mehr als alles andere zeugen Drawerts Gedichte von einer heillosen und doch mit unerbittlicher Lakonie konstatierten Einsamkeit. Nicht einmal der Blick zurück hat etwas Versöhnliches: "Aber wenn ich heute, / aus dem Haus gekommen, / in den Dingen / meine Bedeutungen suche: // Wege, die Erinnerungswege, / Handlungen, / die Erinnerungshandlungen sind, // habe ich, / ich weiß nicht, / was ich besitze, / was ich verlor."
Einsam ist Drawert in den Gedichten aus den achtziger Jahren als Fremder im System DDR, uneinig mit einer Ideologie, die sich tief auch in der eigenen Familie verankert hatte: "Schließe die Augen / sagte Vater & du siehst / was dir gehört: & ich schloß // die Augen & sah was er / nicht meinte & sagte nicht / was ich sah jenseits der Grenzen // seiner einer deutschen Fantasie." Allein die Kürze der Verse zeigt die Hilflosigkeit angesichts der unüberwindlichen Distanz selbst zum eigenen Vater, die den Sohn fast verstummen machen will, wenngleich er seine Unkorrumpierbarkeit bewahrt.
Auch deshalb wohl sind es mehr die Dinge als die Menschen, durch die Drawert sich seiner selbst versichert. "Zweite Inventur" heißt ein Günter Eich gewidmetes Gedicht. "Ein Tisch. / Ein Stuhl. / Ein Karton für altes Papier, Abfälle, / leere Zigarettenschachteln, Briefe, / die keiner Antwort bedürfen." Aber selbst, wo Gegenstände Halt, Struktur, womöglich Identität geben, ist ihnen das Wissen um den möglichen Verlust eingeschrieben: "Mein Vorteil ist die Anwesenheit / von Gegenständen, die mir vertraut sind, / die mir vertraut sind wie die Erfahrung, / sie wieder verlieren zu können, // endgültiger."
Wie eine Inventur, wie ein Sammeln ist auch der Gestus von Drawerts Gedichten, denen Ruhe eigen ist, ein unbeirrtes Feststellen gerade auch des Schmerzhaften. "Nirgendwo bin ich angekommen. / Nirgendwo war ich zu Haus. / Das stelle ich fest / ohne Trauer." Und selbst da, wo der Schmerz in Wut umschlägt, halten Drawerts Sprachkörper diese Wut im Zaum, bändigen auch dort, wo es unter der Oberfläche tobt, wie in "Tauben in ortloser Landschaft", dem grandiosen, balladesk-surrealen Abgesang auf die DDR.
Die vielleicht bitterste Erfahrung folgt nach der Wiedervereinigung: "Gewonnen hab ich / die Einsicht vom Ende / der Herkunft." Mehr aber nicht. Auch der Westen bleibt Drawert fremd. "Jeden Tag eine Nachricht / von Kriegen, ist auch eine Art / geregeltes Leben." So beginnt das "Heimatgedicht, C-Dur" und endet: "Ehrlich gesagt: / wir können doch stolz sein auf dieses / mein Vaterland mit so schönen Enten. / Und auf all Deine Siege, Boris." Drawert holt in den Gedichten der neunziger Jahre zu einem Rundumschlag gegen alle Erscheinungen der Wohlstands- und Vergnügungsgesellschaft aus, oftmals durch das parodierende Zitat: "Wir können uns ja nicht ständig / die Polonaise vermiesen, / nur weil einer stolpert / und quer liegt." Quiz- und Talkshow-Kritik darf ebenso wenig fehlen wie Börsianer-Verächtlichkeit. Dieser zuweilen bittere Zynismus lässt die Spannkraft der Texte erschlaffen. Ein Gedicht dürfe nie hinter dem Organisationsniveau seiner Gegenstände zurückbleiben, schreibt Drawert in seinen poetologischen Überlegungen. In seinen allzu eindimensionalen Medien- und Konsumschelten unterläuft ihm genau das.
Herrlich lustig dagegen sind sein teilweise kalauernd, immerzu mit offensiv zur Schau gestellter Schlechtgelauntheit vorgetragener Widerwille gegen die Natur und der mindestens ebenso große Widerwille gegen ihre Romantisierung: "Hand auf den Herzschmerz, / die Natur ist doch nur / Katzenpisse und Hundefurz." Schon in den ersten Versen vom "Naturgedicht" ist Hopfen und Malz zweifelsohne verloren. Das mürrische Fazit, nach einem dennoch durchgestandenen Spaziergang: "Ich sage nur soviel für heute: / ich ging im Walde (und nur für mich hin), / schon hing eine Webe mir stinkend am Kinn. / Als Mahnung fürs erste, sollte das reichen."
So schön spöttisch seine Naturgedichte sind, so erschreckend banal ist wiederum zuweilen das, was Drawert im anderen großen Genre vollführt, dem Liebesgedicht. Als wäre er hier ein ums andere Mal auf das gänzlich ungefüllte Stereotyp, das nichts ist als der hinterlistige Kumpel Kitsch selbst, hereingefallen. "Wer liebt, ist immer auch verloren / An jenes Glück, das man gewinnt / Als Sand, der durch die Hände rinnt." Das könnte ohne weiteres auch auf einer Ansichtskarte oder im Büchlein mit Poesiealbumsprüchen stehen. An anderer Stelle dann kippt das Ganze in biedermeierliche Gemütlichkeit. "Der Geruch, den du hinterlässt, / wenn du fortgehst, ist wie der Geruch / frischen Kaffees, den du mir aufgebrüht / auf den Tisch gestellt hast." Womöglich passt dieser behagliche Ton einfach nicht zu Drawert und verleiht ihm unfreiwillig, aber unvermeidlich etwas Täppisches. Oder aber die Parodie ist hier auf einer Stufe des Zynismus angekommen, die nicht mehr zu durchschauen ist. Und dann ist da plötzlich wieder, im abschließenden Zyklus mit New-York-Gedichten, einer dieser Sätze, die alles vorher Gesagte über den Haufen werfen lassen: "Aber die Liebe ist nur eine Einbildung / der Einsamen, möchte ich sagen, wie das Meer / eine Erfindung der Seefahrer ist."
WIEBKE POROMBKA
Kurt Drawert: "Idylle, rückwärts". Gedichte aus drei Jahrzehnten.
Verlag C. H. Beck, München 2011. 272 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Widerborstig und mit unerbittlicher Ruhe die Einsamkeit ertragen: "Idylle, rückwärts" versammelt Gedichte Kurt Drawerts aus drei Jahrzehnten, Stärken und Schwächen inklusive.
Es ist nicht ganz unheikel, einem Gedichtband die eigenen poetologischen Reflexionen beizugeben, wuchtet man damit den Maßstab der Kritik doch selbst gleich auf eine gewisse Höhe - und die ist bei Kurt Drawert seit jeher nicht in Bodennähe zu suchen, auch wenn seine Gedichte auf den ersten Blick den wenig spektakulären Erscheinungen des Alltags viel Raum gewähren. Ungeachtet dieser Gefahr findet man im Band "Idylle, rückwärts", der eine Auswahl von Drawerts Gedichten aus drei Jahrzehnten enthält, gleich zwei Essays des 1956 in Brandenburg Geborenen, der vor drei Jahren mit dem Roman "Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte" mit einer brachial bösen, ganz und gar eigenwilligen Abrechnung mit der DDR berauschte.
Auch Drawerts poetologische Verlautbarungen sind von einer gewissen Widerborstigkeit. Das "Erzeugen" wird darin zum zentralen Kriterium für das Gelingen eines Gedichts, das "Mitteilen" demgegenüber - Erkennungsmerkmal des Schreibanfängers, wie Drawert anmerkt - Garant des Scheiterns. Gilt gemeinhin die stimmlich-klangliche Umsetzung durch den Dichter als unabdingbarer Bestandteil des Gedichts, der in der schriftlichen Fixierung nur nicht mittransportiert werden kann, findet Drawert es "furchtbar", wenn Dichter ihre Texte öffentlich vortragen und sich körperlich zu ihnen verhalten müssen. Nicht zufällig heißt einer der Essays "Die Lust zu verschwinden im Körper der Texte". Für Drawert ist das Gedicht selbst die "adäquate symbolische Konstituierung des Körpers", weil es genau wie dieser einen Überschuss an Energie zu produzieren vermag. Diese Überschussproduktion ist für ihn gleichermaßen Wesensmerkmal wie Existenzberechtigung eines Gedichts, dieses komprimierten, kondensierten und komponierten Sprachkörpers, in dem der Dichter verschwinden will und der ihn doch zugleich preisgibt: Im Text, schreibt Drawert, werde die Person, also der Dichter, berührbar, ansprechbar.
Mehr als alles andere zeugen Drawerts Gedichte von einer heillosen und doch mit unerbittlicher Lakonie konstatierten Einsamkeit. Nicht einmal der Blick zurück hat etwas Versöhnliches: "Aber wenn ich heute, / aus dem Haus gekommen, / in den Dingen / meine Bedeutungen suche: // Wege, die Erinnerungswege, / Handlungen, / die Erinnerungshandlungen sind, // habe ich, / ich weiß nicht, / was ich besitze, / was ich verlor."
Einsam ist Drawert in den Gedichten aus den achtziger Jahren als Fremder im System DDR, uneinig mit einer Ideologie, die sich tief auch in der eigenen Familie verankert hatte: "Schließe die Augen / sagte Vater & du siehst / was dir gehört: & ich schloß // die Augen & sah was er / nicht meinte & sagte nicht / was ich sah jenseits der Grenzen // seiner einer deutschen Fantasie." Allein die Kürze der Verse zeigt die Hilflosigkeit angesichts der unüberwindlichen Distanz selbst zum eigenen Vater, die den Sohn fast verstummen machen will, wenngleich er seine Unkorrumpierbarkeit bewahrt.
Auch deshalb wohl sind es mehr die Dinge als die Menschen, durch die Drawert sich seiner selbst versichert. "Zweite Inventur" heißt ein Günter Eich gewidmetes Gedicht. "Ein Tisch. / Ein Stuhl. / Ein Karton für altes Papier, Abfälle, / leere Zigarettenschachteln, Briefe, / die keiner Antwort bedürfen." Aber selbst, wo Gegenstände Halt, Struktur, womöglich Identität geben, ist ihnen das Wissen um den möglichen Verlust eingeschrieben: "Mein Vorteil ist die Anwesenheit / von Gegenständen, die mir vertraut sind, / die mir vertraut sind wie die Erfahrung, / sie wieder verlieren zu können, // endgültiger."
Wie eine Inventur, wie ein Sammeln ist auch der Gestus von Drawerts Gedichten, denen Ruhe eigen ist, ein unbeirrtes Feststellen gerade auch des Schmerzhaften. "Nirgendwo bin ich angekommen. / Nirgendwo war ich zu Haus. / Das stelle ich fest / ohne Trauer." Und selbst da, wo der Schmerz in Wut umschlägt, halten Drawerts Sprachkörper diese Wut im Zaum, bändigen auch dort, wo es unter der Oberfläche tobt, wie in "Tauben in ortloser Landschaft", dem grandiosen, balladesk-surrealen Abgesang auf die DDR.
Die vielleicht bitterste Erfahrung folgt nach der Wiedervereinigung: "Gewonnen hab ich / die Einsicht vom Ende / der Herkunft." Mehr aber nicht. Auch der Westen bleibt Drawert fremd. "Jeden Tag eine Nachricht / von Kriegen, ist auch eine Art / geregeltes Leben." So beginnt das "Heimatgedicht, C-Dur" und endet: "Ehrlich gesagt: / wir können doch stolz sein auf dieses / mein Vaterland mit so schönen Enten. / Und auf all Deine Siege, Boris." Drawert holt in den Gedichten der neunziger Jahre zu einem Rundumschlag gegen alle Erscheinungen der Wohlstands- und Vergnügungsgesellschaft aus, oftmals durch das parodierende Zitat: "Wir können uns ja nicht ständig / die Polonaise vermiesen, / nur weil einer stolpert / und quer liegt." Quiz- und Talkshow-Kritik darf ebenso wenig fehlen wie Börsianer-Verächtlichkeit. Dieser zuweilen bittere Zynismus lässt die Spannkraft der Texte erschlaffen. Ein Gedicht dürfe nie hinter dem Organisationsniveau seiner Gegenstände zurückbleiben, schreibt Drawert in seinen poetologischen Überlegungen. In seinen allzu eindimensionalen Medien- und Konsumschelten unterläuft ihm genau das.
Herrlich lustig dagegen sind sein teilweise kalauernd, immerzu mit offensiv zur Schau gestellter Schlechtgelauntheit vorgetragener Widerwille gegen die Natur und der mindestens ebenso große Widerwille gegen ihre Romantisierung: "Hand auf den Herzschmerz, / die Natur ist doch nur / Katzenpisse und Hundefurz." Schon in den ersten Versen vom "Naturgedicht" ist Hopfen und Malz zweifelsohne verloren. Das mürrische Fazit, nach einem dennoch durchgestandenen Spaziergang: "Ich sage nur soviel für heute: / ich ging im Walde (und nur für mich hin), / schon hing eine Webe mir stinkend am Kinn. / Als Mahnung fürs erste, sollte das reichen."
So schön spöttisch seine Naturgedichte sind, so erschreckend banal ist wiederum zuweilen das, was Drawert im anderen großen Genre vollführt, dem Liebesgedicht. Als wäre er hier ein ums andere Mal auf das gänzlich ungefüllte Stereotyp, das nichts ist als der hinterlistige Kumpel Kitsch selbst, hereingefallen. "Wer liebt, ist immer auch verloren / An jenes Glück, das man gewinnt / Als Sand, der durch die Hände rinnt." Das könnte ohne weiteres auch auf einer Ansichtskarte oder im Büchlein mit Poesiealbumsprüchen stehen. An anderer Stelle dann kippt das Ganze in biedermeierliche Gemütlichkeit. "Der Geruch, den du hinterlässt, / wenn du fortgehst, ist wie der Geruch / frischen Kaffees, den du mir aufgebrüht / auf den Tisch gestellt hast." Womöglich passt dieser behagliche Ton einfach nicht zu Drawert und verleiht ihm unfreiwillig, aber unvermeidlich etwas Täppisches. Oder aber die Parodie ist hier auf einer Stufe des Zynismus angekommen, die nicht mehr zu durchschauen ist. Und dann ist da plötzlich wieder, im abschließenden Zyklus mit New-York-Gedichten, einer dieser Sätze, die alles vorher Gesagte über den Haufen werfen lassen: "Aber die Liebe ist nur eine Einbildung / der Einsamen, möchte ich sagen, wie das Meer / eine Erfindung der Seefahrer ist."
WIEBKE POROMBKA
Kurt Drawert: "Idylle, rückwärts". Gedichte aus drei Jahrzehnten.
Verlag C. H. Beck, München 2011. 272 S., geb., 19,95 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Freundlich hat Hans-Herbert Räkel diesen Band mit "Gedichten aus drei Jahrzehnten" des Dichters Kurt Drawert aufgenommen. Er liest die Auswahl der Gedichte auch als eine poetische Dokumentation der politischen Großwetterlage von den 80er Jahren in der DDR bis zum New York der Gegenwart. Eines bleibt über die Jahre für Räkel gleich: der Dichter bringe sich in seinen Gedichten selbst mit, "in die Natur, in die Geschichte, an fremde Orte". Besonders interessant erschienen offenbar die Gedichte, die in New York entstanden sind und die zum Teil einen Bogen zurück schlagen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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