»Igitt!« – Wir ekeln uns unwillkürlich vor dem, was uns schädlich sein könnte und uns bedroht. Ekel als Affekt schützt – so möchte man meinen. Doch Ekel ist mehr. Er ist nicht nur eine physiologische Reaktion, sondern auch eine kulturelle Errungenschaft. Ekel spielt in vielerlei Zusammenhängen eine schillernde Rolle und strukturiert zwischenmenschliche Situationen, Verhaltensweisen und Wahrnehmungen. In den Beiträgen dieses Bandes wird der Ekel ethnografisch als kultureller Mitspieler erkundet. Die AutorInnen suchen Orte wie Krankenhausstationen, öffentliche Toiletten, Segelschiffe oder Videokabinen auf, sie thematisieren Innereien, Scherzartikel, Aufnahmerituale und Dschungelprüfungen. Neben viel Ekelhaftem entdecken sie dabei auch eine Menge Unverhofftes, Lehrreiches, Lustvolles und Spielerisches.