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Meine Odyssee beginnt grrrrrr...Am sechsten Tag war ich solariumgeschädigt, am siebenten besaß ich kein einziges Haar mehr am Körper, außer einem kleinen Herzchen zwischen den Beinen und meinen Kopfschmuck. Dafür bildeten sich aber genügend Quaddeln an den behandelten und malträtierten Stellen. Ich wusste bislang nicht mal, dass ich einen Damenbart hatte, meine Kosmetikerin machte mich dezent darauf aufmerksam. Ehe ich mich versah, war auch der weg, ich dachte, sie würde mir die gesamte Haut um den Mund gleich mit wegreißen.__________________________________________________________Frau…mehr

Produktbeschreibung
Meine Odyssee beginnt grrrrrr...Am sechsten Tag war ich solariumgeschädigt, am siebenten besaß ich kein einziges Haar mehr am Körper, außer einem kleinen Herzchen zwischen den Beinen und meinen Kopfschmuck. Dafür bildeten sich aber genügend Quaddeln an den behandelten und malträtierten Stellen. Ich wusste bislang nicht mal, dass ich einen Damenbart hatte, meine Kosmetikerin machte mich dezent darauf aufmerksam. Ehe ich mich versah, war auch der weg, ich dachte, sie würde mir die gesamte Haut um den Mund gleich mit wegreißen.__________________________________________________________Frau Rosenkötters morgendliche "Blasenentleerung" fand statt, indem die Linienführung des Strahls genau in den "Spureinlauf" erfolgte.Da unser Haus sehr, sehr hellhörig ist, könnte man den Aufprall ins Wasser in etwa mit der Lautstärke einer pinkelnden Kuh aus dem 10. Stock vergleichen.__________________________________________________________Eine Frisur in hennarot betrat das Cafe, anders kann ich es nicht ausdrücken, weil diese Frisur mehr Präsenz ausstrahlte als das kleine von Rouge fast zugepuderte Gesicht. Es waren so ziemlich dreißig cm im Durchmesser unter großem körperlichen Einsatz zu einem Haarkürbis toupiert worden. Der Mund brillierte in grell-orange mit dem hennaroten Prachtstück um die Wette. An ihrem Arm klebte wie ein übler Virus, ein kleines schmächtiges Männchen, auch er trug ein höchst seltsames "Etwas" auf seinem Haupt. Aus der Ferne sah es aus wie ein krankes Nagetier, welches schon ziemlich lange unter komatösen Umständen auf diesem Kopf verweilte.__________________________________________________________Unter großen Qualen versuchte ich auf die Motorhaube zu klettern, um in den Wagen zu kommen, es muss erbärmlich ausgesehen haben. Da erreichten mich die Monsterfransen samt Wassermassen erneut und droschen unbarmherzig auf mich ein. Mit den Armen hielt ich mich an den Scheibenwischern fest, und mit den Beinen ruderte ich wie Wjatscheslaw Ivanow 1956 bei der Olympiade. Leider gab es für meine Leistung nicht mal Bronze. Ich ging über Bord und versuchte mich vergebens hochzuhangeln, um am Türgriff Halt zu finden. Aber die widerlichen Fransen machten mir erneut einen Strich durch die Rechnung, sie klatschten mir nochmal ordentlich einen auf den Arsch, dass ich im hohen Bogen seitlich herunterfiel.
Autorenporträt
Die "Kieler Sprotte" Brigitte Renard, Jahrgang1954 kommt auf den Punkt. Alltägliche Begebenheiten, mal lustig, mal nachdenklich, auch mal traurig, werden zum Thema einer Kurzgeschichte erhoben, immer mit einem Augenzwinkern. Zeitkritische Überlegungen über unsere Mitmenschen, deren teilweise absurden Handlungen und modischen Auswüchse kommen schonungslos auf den Tisch, werden breitgetreten und von mancherlei Seiten beleuchtet. Sie pflegt einen unkonventionellen Schreibstil, mit dem sie ihre Mitmenschen aus dem Hinterhalt oder direkt von gegenüber beobachtet. Sie beschreibt grobe Frechheiten genauso wie niedliche kleine Unzulänglichkeiten, dass man lachen muss und sich auch mal eine kleine Träne verkneifen wird. Dieses Buch wird Sie ganz bestimmt daran erinnern, selbst schon einmal bestimmte Situationen erlebt oder durchlebt zu haben. Brigitte Renard wohnt in Kiel an der schönen Ostseeküste, mit Tochter, Enkelsohn und zwei sehr eigenwilligen Jack-Russell Terriern aus dem Tierheim in einem Haus zusammen. Für sie ist das Schreiben zur Sucht geworden. Letztes Jahr ist eine Anthologie erschienen, in der eine wunderschöne Geschichte von ihr veröffentlich wurde.