"Vorsorge ist besser als Nachsorge" beschreibt den Kern des Präventionsgedankens, eine Haltung übrigens, die uns in vielen Lebensbereichen bereits geläufig ist, sei es im Verkehr die Anschnallpflicht oder der (hoffentlich) regelmäßige Besuch beim Zahnarzt. Dies ist im menschlichen Miteinander nicht so augenfällig, dementsprechend fällt das Engagement möglicherweise geringer aus, obwohl hier ebenso vorbeugende Maßnahmen vorhersehbares Leid verhindern oder doch zumindest lindern können. Für Eltern werden seit längerem verschiedene Programme zur Vermittlung von Erziehungskompetenzen angeboten. Alle diese Hilfen richten sich an die Adresse der Eltern, doch wenn man Kinder und Jugendliche als gleichberechtigte "Ko-Konstrukteure" familiärer Beziehungen versteht, wäre es nur wünschenswert, auch dieser Zielgruppe geeignete Beziehungsfertigkeiten zu vermitteln. Aus diesem Grund wurde 2005 von Studierenden im Rahmen des familienpsychologischen Curriculums an der Universität München ein Präventionsprogramm unter der Leitung von Prof. Klaus A. Schneewind entwickelt und durchgeführt, das auf die Bedürfnisse von Jugendlichen der 7. Klasse zugeschnitten ist.