Die neunte Joseph-Carlebach-Konferenz ist den geistigen Wegen des Hamburg-Altonaer Oberrabbiners, Erziehers und Gelehrten Joseph Carlebachs (geboren 1883 in Lübeck, ermordet 1942 in Riga) gewidmet, der der jüdischen Gemeinde während des Nationalsozialismus zu einem unerschütterlichen Tröster und ermutigenden Lehrer wurde. Die biographische Annäherung bezieht erstmals die nachfolgende Generation der großen Carlebach-Familie in ihrer lebensgeschichtlichen Vielfalt ein. Sowohl Joseph Carlebachs Kinder Miriam und Julius als auch der bedeutende Journalist und Zeitungsgründer Esriel Carlebach und der 'singende Rabbiner' Schlomo Carlebach setzen die geistige Familientradition bis in die Gegenwart fort und ebneten so den Weg für eine Kommunikation trotz der durch den Holocaust aufgerissenen Gräben.So heterogen die interdisziplinären Beiträge dieses Bandes sich mit dem Wirken Carlebachs auseinandersetzen, so einhellig beantworten sie die Frage nach einer 'Carlebach-Tradition', denn Tradition erkennen und begründen ist eine wichtige Funktion, bei der sich alle Geisteswissenschaften treffen.