Der Cataio ist eine der ungewöhnlichsten Villen des Veneto. Pio Enea degli Obizzi, ein hoher Amtsträger im venezianischen Heer, errichtete ab 1565 am Fuß der Euganäischen Hügel eine den Formenkanon des Festungsbaus aufnehmende Anlage. Zeitgleich mit den berühmten Palladio-Villen entstand hier ein Gebäude, das ohne klassische Elemente der Renaissancearchitektur auskam. Im Inneren statteten Giovanni Battista Zelotti und seine Werkstatt die Repräsentationsräume des ersten Obergeschosses mit einem 40 Fresken umfassenden Bilderzyklus aus, der die Geschichte der Familie Obizzi erzählt. Der vorliegende Band hat vor allem ikonographische Zielsetzungen. Er versucht, die Aussage der Architektur in die Traditionen der oberitalienischen Villen und Kastelle einzuordnen. Neben der ikonographischen Interpretation wird erstmals auch eine Rekonstruktion der Baugeschichte aus den Beständen des großen Familienarchivs der Obizzi, aber auch aus den Notariatsakten des Staatsarchives von Padua unternommen. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Frage nach dem Programm der Ausmalung.