Ermelinda aus Catania bekommt ein Stipendium für die Universität in Wien, um ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Sie kennt bis dahin nur die Gesellschaft ihrer sizilianischen Heimat, vorwiegend patriarchalisch strukturiert und festgefahren in den engen Grenzen alter Traditionen und Regeln. In Wien ist ihr zunächst alles fremd, zum Beispiel ist sie sehr empört, dass es einen Radetzkyplatz mit Statue gibt, wo doch Radetzky in Italien als Feind und Eroberer angesehen wird. Sie findet ein Zimmer als Untermieterin bei einer Frau Baronin, ein Zimmer mit schönen antiken Möbeln ausgestaltet, aber nur durch das Badezimmer zu betreten und die Beziehung zur Frau Baronin erweist sich auch als sehr konfliktreich. Neue Freunde findet sie auch, vor allem eine Schweizerin aus reichem, großbürgerlichen Hause, die sie sehr bewundert, da sie zum Unterschied zu Ermelinda sehr selbstsicher und überlegen auftritt und ihr großes Vorbild wird. Aber dann lernt Ermelinda in der Nationalbibliothek einen Bibliothekar kennen und ihr Leben ändert sich komplett, wenn auch nicht auf erfreuliche Art und Weise. Erst vierzig Jahre später klärt sich alles auf, aber dann ist es zu spät - oder vielleicht doch nicht?