Der Weg zum "seligen Ende" führte im Spätmittelalter über die gewissenhafte Vorbereitung auf den Tod. Theologen sahen es daher als Notwendigkeit an, all jene Menschen zu unterweisen, die Kranke besuchten beziehungsweise Sterbende begleiteten. Warum die Reformatoren die spätmittelalterlichen Ars moriendi-Schriften verwarfen und eigene Anleitungen zur Sterbeseelsorge formulierten, wird in vorliegender Publikation anhand einer Reihe von ausgewählten "Kranken- und Sterbetrostbüchlein" eingehend dargestellt. Weil deren Verfasser - namhafte Persönlichkeiten wie Johannes Bugenhagen, Wenzeslaus Linck, Georg Spalatin, Johannes Spangenberg oder Friedrich Myconius - Martin Luthers Rechtfertigungslehre auch und gerade an Kranken- und Sterbebetten verbreitet sehen wollten, unterstützten sie den damaligen Leser bei der Ausübung der Seelsorge. Ihre Anleitungen enthalten tröstende Texte, die man denen so kranck in tods noetten ligen sagen und fürlesen sollte. Die formale und inhaltliche Analyse von 20 dieser von der Forschung bislang wenig beachteten Quellen gibt über diese von Reformatoren erwünschte pastorale Trostpraxis Auskunft und gewährt Einblicke in die Krankenstube des 16. Jahrhunderts.
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