Der Liber Amicorum gilt als ältester Vertreter der Buchmalerei im Kloster St.Gallen; wenn auch beeinträchtigt, legt er doch Zeugnis ab für die hohe Kunst, die bereits in der Zeit Karls des Grossen (um 812) hier entstehen konnte. Die mit Löwen, Drachen, Schlangen, Satyrn und Engeln reich geschmückten Doppelarkaden dürften irdisches Abbild des himmlischen Buchs des Lebens sein. In dieses wurden Mitglieder der Herrscherfamilie ebenso aufgenommen wie der Kreis mächtiger und weniger potenter geistlicher und weltlicher "Freunde". Es folgten Listen von den mit St.Gallen in Gebetsverbrüderung verbundenen Klöstern und Stiften. Der Band enthält eine kunsthistorische Auseinandersetzung mit der Ornamentik der Seiten und eine historische mit ausgewählten Personen und Personengruppen. Jede von ihnen wurde nicht nur ins Gebetsgedenken der St.Galler Mönche aufgenommen, sondern erzählt uns eine Geschichte aus dem farbenprächtigen Frühmittelalter. Mit Beiträgen von Peter Erhart, Katrin Roth-Rubi und Alfons Zettler.
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