Das ungewöhnliche Buch ist ein Substrat von Gesprächen, die der Bildhauer Wieland Förster mit Schülern, Freunden und Atelierbesuchern geführt hat. Es bündelt ein halbes Jahrhundert künstlerischer Erfahrungen. Die Erlebnisse von Krieg, Zerstörung und Gefangenschaft, auf die Förster mit seiner Kunst antwortet, und die politische und gesellschaftliche Umgebung, in der er arbeitete, spielen dabei eine Rolle. Doch geht das Thema des Buches über biographische und historische Aspekte weit hinaus. Im Vordergrund stehen die Begegnungen Försters mit Werken anderer Bildhauer, die ihn besonders bewegt haben. Förster erklärt, wie er die Erkenntnisse der klassischen Moderne für eine Bildhauerei fruchtbar machen konnte, die der Figur verpflichtet bleibt. Aus seiner persönlichen Sichtweise auf Werke von Hans Wimmer, Henry Moore, Jean Tinguely, Marino Marini oder Fritz Wotruba entwickelt sich eine Hinführung zu Grundfragen bildhauerischen Sehens. Die Lektüre dieser Schrift wird nicht allein die Kunst Försters verständlicher machen, sie vermittelt auch einen erhellenden Zugang zur Skulptur im 20. und 21. Jahrhundert.