Den Kindern hält man die Augen zu, wenn der alte Kapitän Celestino vorbeigeht. Seine Seele soll er verkauft haben, und des Nachts tanze er mit dem Teufel. Geschichten von Grausamkeit ranken durch das Dorf, kriechen bis an die blinden Fenster von Celestinos Haus. Während die Dörfler urteilen und der Pfarrer den Kapitän zur Beichte drängt, weiß nur Celestino selbst um seine wahren Untaten.
Der verwilderte Garten wird ihm zum einzigen Vertrauten. Celestino treibt Pilze, Wurzeln und Schlingen zurück, tränkt den Boden mit Wasser und Hingabe, zieht nach Fantasie duftende Nelken, bis das Leben unter seinen Händen zurückkehrt. Doch die Bilder in seinem Kopf vermögen die Blüten nicht zu verdecken.
In leuchtenden Farben zeichnet Almeida eine von Schuld und Erinnerung umgetriebene Gestalt.
Der verwilderte Garten wird ihm zum einzigen Vertrauten. Celestino treibt Pilze, Wurzeln und Schlingen zurück, tränkt den Boden mit Wasser und Hingabe, zieht nach Fantasie duftende Nelken, bis das Leben unter seinen Händen zurückkehrt. Doch die Bilder in seinem Kopf vermögen die Blüten nicht zu verdecken.
In leuchtenden Farben zeichnet Almeida eine von Schuld und Erinnerung umgetriebene Gestalt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Rainer Moritz empfiehlt die Erzählung der Portugiesin Djaimilia Peireira de Alemeida als Beleg für eine ungewöhnliche Begabung. Für Moritz liegt diese darin, dass es der Autorin gelingt, in der Geschichte um einen Heimkehrer mit dunkler Seemannsvergangenheit auf poetische Weise dezent Fragen nach Schuld und Sühne unterzubringen, die an die koloniale Vergangenheit Portugals rühren. Dass der Leser überhaupt Sympathie für die schuldbeladene Hauptfigur entwickelt, findet Moritz erstaunlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Almeidas Roman ist ein literarisches Kleinod, das es schafft, die so verschiedenen Seiten eines Menschen auszuleuchten und gleichzeitig dessen schleichenden Verfall zu schildern. Man kann Im Auge der Pflanzen als einen Roman über portugiesische Geschichte lesen, aber auch als eine wunderbar poetische Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit. Almeidas Roman begreift sie als Rückkehr in eine gleichgültige, alles verschlingende Natur von unvergleichlicher Schönheit.« Eva Karnofsky SWR2