Mit dem Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems im Oktober 1929 trat die Welt in die Jahre der Großen Depression ein, der bis dahin schwersten und folgenreichsten Krise in der neueren Geschichte. Niemals zuvor hatte eine Wirtschaftskrise derart fatale soziale, kulturelle und politische Folgewirkungen nach sich gezogen. In sensationellen, größtenteils erstmals publizierten Bildern dokumentiert der vorliegende Band das Wiener Stadtleben dieser Zeit in seiner gesamten Bandbreite: die schweren politischen Spannungen und Vorfälle ebenso wie die unspektakulären Überlebensstrategien der…mehr
Mit dem Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems im Oktober 1929 trat die Welt in die Jahre der Großen Depression ein, der bis dahin schwersten und folgenreichsten Krise in der neueren Geschichte. Niemals zuvor hatte eine Wirtschaftskrise derart fatale soziale, kulturelle und politische Folgewirkungen nach sich gezogen. In sensationellen, größtenteils erstmals publizierten Bildern dokumentiert der vorliegende Band das Wiener Stadtleben dieser Zeit in seiner gesamten Bandbreite: die schweren politischen Spannungen und Vorfälle ebenso wie die unspektakulären Überlebensstrategien der kleinen Leute, das international aufsehenerregende kommunale Experiment der Wiener Stadtverwaltung gleichermaßen wie die alltäglichen Leiden und Freuden einer verarmenden Bevölkerung, die herausragenden Ereignisse aus Kultur und Sport sowie die Resignation und Hoffnungslosigkeit der dauerhaft Arbeitslosen, die neue Kultur des befreiten Körpers wie die zunehmende Militarisierung der Massen. Die Abbildungen entstammen zur Gänze dem historischen Foto- und Bildarchiv der Arbeiter-Zeitung im Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung. Ein Gutteil davon wurde von Amateuren für den ständigen Fotowettbewerb der Wochenillustrierten Der Kuckuck aufgenommen (erschienen 1929-1934 im Vorwärts-Verlag), wobei der Fotosektion Meidling des Touristenvereins Naturfreunde ein besonderer Stellenwert zukommt.
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Autorenporträt
Mag. Michaela MaierGeboren 1963 in Wien, Kulturwissenschafterin, Geschäftsführerin des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung. Kuratorin verschiedener Ausstellungen. Zuletzt dreijähriges FWF-Forschungsprojekt zu Emma Adler: Eine Suche nach der verlorenen Zeit. Emma Adlers Selbstzeugnisse und Ich-Dokumente.Dr. Wolfgang MaderthanerGeboren 1954 in Waidhofen/Ybbs, Univ.-Doz., Historiker und Kulturwissenschafter. Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Kultur- und Sozialgeschichte, Urban Studies und Urbane Anthropologie, Massen- und Popularkultur, Cultural Studies/Historische Kulturwissenschaften, Theorie der Moderne, Fordismus/Postfordismus, Wissenschaftstheorie und Erkenntnistheorie der Geschichtswissenschaften.
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