Am Vorabend seines dreißigsten Geburtstags fährt François auf Wunsch seines Vaters von Paris an den Ort seiner Kindheit. Vom Bahnhof aus zu Fuß unterwegs wird er von der hereinbrechenden Nacht überrascht und verirrt sich.In einer Landschaft, die nichts Vertrautes mehr zu haben scheint, mehren sich die Vorzeichen von Tristesse und Verzweiflung: verlassene Häuser, Weggabelungen und beunruhigende Begegnungen mit Fremden. Dunkle Kindheitserinnerungen an den bedrohlichen Vater und den frühen Tod der Mutter mischen sich in die Erlebnisse der Nacht. Am Ende seiner Kräfte und seiner Reise findet François Zuflucht im Haus einer Familie, in dem es zu einer unerwarteten Konfrontation mit seinem Vater kommt.Jean Cayrols IM BEREICH EINER NACHT, 'empfindsam übersetzt' (Der Spiegel) von Paul Celan, ist eine außergewöhnliche Vater-Sohn-Geschichte, in der der Mythos vom verlorenen Sohn umgeformt wird 'in eine wesentlich härtere Variante: in die Geschichte vom verlorenen Vater, zu dem es keine Rückkehr mehr gibt' (Neue Zürcher Zeitung). Jean Cayrol, wie Camus und Sartre ein Autor von europäischem Rang, ist zu entdecken, ebenso Paul Celans herausragende Übertragung, die erstmals seit Jahren wieder erscheint. Ein Nachwort von Ursula Hennigfeld, geboren 1977, Romanistin und Germanistin, informiert über Cayrols Leben und Werk sowie über Celans Übersetzung und liefert eine umfangreiche Analyse von IM BEREICH EINER NACHT.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.06.2011In welche Richtung soll das gehen?
Gut, dass Jean Cayrol zum einhundertsten Geburtstag neu entdeckt werden kann. Schlecht, dass es ausgerechnet mit dem diffusen "Nacht"-Roman geschehen muss.
Dieses Buch kommt von weither, und das merkt man ihm an. In Frankreich ist es 1954 erschienen, die deutsche Übersetzung von Paul Celan wurde erstmals 1961 veröffentlicht. Von Jean Cayrol, der heute vor hundert Jahren in Bordeaux geboren wurde, erschienen in den späten fünfziger und sechziger Jahren noch weitere Romane auf Deutsch, "Die Fremdkörper" etwa oder "Der Umzug", Letzterer mit einem Nachwort von Heinrich Böll.
Mit Böll hat Cayrol gemeinsam, dass er heute auch im eigenen Land ein kaum noch gelesener Autor ist. Dabei hat er im literarischen Leben Frankreichs eine bedeutende Rolle gespielt, unter anderem als Mitverleger der "Éditions du Seuil". Dass etwa Roland Barthes bei diesem Verlag anheuerte und ihm treu blieb, ist wesentlich Cayrol zu verdanken. Mit Böll hat Cayrol auch jenes, im damaligen Frankreich eher existentialistisch gefärbte, katholische Milieu gemein, dessen Thematik und Probleme uns heute fremd erscheinen. Der vorliegende Roman ist eine Paraphrase auf das Gleichnis vom verlorenen Sohn, allerdings mit überraschendem Ausgang. Und schließlich ist es die Erfahrung des Krieges, die diese beiden Autoren verbindet - eine Erfahrung, die für Cayrol in zwei Jahre KZ Mauthausen mündet, das er nur knapp überlebt.
Als Überlebender schreibt er den Text zu Alain Resnais' berühmtem Dokumentarfilm "Nacht und Nebel", der 1956 auf Intervention des deutschen Botschafters aus dem offiziellen Programm von Cannes genommen und nur außer Konkurrenz gezeigt wird. Die deutsche Übersetzung des Textes besorgt ein anderer Überlebender: Paul Celan.
Die Erfahrung des Lagers - darauf weist Ursula Hennigfeld in ihrem Nachwort hin - steht hinter allen Büchern Cayrols. Der Roman "Im Bereich einer Nacht" ist in der Zeit seiner Entstehung angesiedelt. Frankreich führt einen Krieg in Indochina, den es nicht gewinnen kann (die Schlacht von Dien Bien Phu besiegelt die Niederlage), und die offizielle Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg überhöht die Résistance und kennt Kollaboration nur als individuelles Versagen - eine gesellschaftliche Lebenslüge, die sich bekanntlich recht lange gehalten hat. Das ist der Hintergrund, vor dem die Geschichte des verlorenen Sohns inszeniert wird. Inszenierung ist hier durchaus das angemessene Wort: Cayrol leuchtet die Szenerie und die handelnden Personen über den ganzen Roman hin nur sehr spärlich aus. Vom eigentlichen Helden, François, erfahren wir zwar am meisten, aber letzten Endes bleibt er, wie alle anderen Figuren des Romans auch, im Zwielicht.
Der junge Mann - er steht kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag - lebt in Paris, arbeitet in irgendeinem Büro, über das wir nicht viel erfahren. Er lebt mit seiner Freundin Juliette zusammen, die er bald heiraten will, auch über sie schweigt sich der Text aus. Das ist Methode, denn die beiden erzählen sich schließlich auch gegenseitig nichts von ihrer Vergangenheit: "nicht der leiseste Versuch, den andern mit irgendwelchen vergangenen Bindungen zu behelligen".
Als François sich auf den Weg zu seinem Vater macht, in den französischen Südwesten, ins Poitou etwa, funktioniert diese Haltung nicht mehr. Schon allein deshalb nicht, weil der Vater offenbar ein Ekel ist, das die Mutter in den frühen Tod getrieben hat. Aus welchen Gründen auch immer steigt François früher aus dem Zug und möchte den Rest des Weges in das Haus seiner Kindheit zu Fuß zurücklegen. Dieser während einer Nacht zurückgelegte Weg ist das Herzstück des Romans.
François verliert in der Dämmerung bald die Orientierung, landet zunächst im Haus einer Familie, deren leicht nymphomanische Tochter gegen ihren Willen verheiratet werden soll. Von da aus geht es weiter in ein anderes Haus, in dem ein Toter aufgebahrt liegt. Dass man als Leser früher als François zu ahnen beginnt, dass es sich bei diesem Toten um seinen Vater handelt, weist darauf hin, dass der Held auch als tumber Tor in Erscheinung tritt. Das passt zu seiner Orientierungslosigkeit. Nur überträgt sich diese leider zunehmend auf den Leser. Nicht, dass die einzelnen Handlungsstränge unverständlich wären, aber man weiß nicht so recht, warum man sich für all diese Menschen und ihre Probleme interessieren soll. Ursula Hennigfeld macht in ihrem Nachwort auf den Mangel an Empathie aufmerksam, der alle Figuren dieses Romans auszeichnet - diese Haltung überträgt sich auch auf den Leser.
Dabei dürfen wir den Protagonisten sogar von innen besichtigen, denn die Perspektive wechselt, zuweilen sogar mitten im Absatz, von der des auktorialen Erzählers in die Ich-Form, vornehmlich dann, wenn es um seine Kindheitserinnerungen geht. Die schönste Stelle des Romans verdanken wir einer solchen Erinnerung. François denkt zurück an eine Zeit, wo er von seinem Vater gezwungen wird, als Sühne für eine Lüge einem Bauern beim Pflügen zu helfen, und auf zwei Seiten wird hinreißend geschildert, wie er als Kind neben dem Ackergaul einhergeht, der Simon heißt. "Ich sprach zu Simon, und Simon hörte mir zu. Zunächst beklagte ich mich natürlich über Vater, erzählte von den harten Strafen, die er mit auferlegte, von den Prügeln, die ich erhielt, und Simon schüttelte den Kopf. Wie ein Geigenkasten sah er aus, dieser Kopf; manchmal floss sein Speichel auf meinen Pullover. Ich liebte seinen Schritt, der sicherer war als der meine." Fast stimmt es versöhnlich, dass der Bauer Jérôme, dem François damals half, auch derjenige ist, mit dem zusammen er seinen toten Vater aus dem Haus trägt und der das letzte Wort in diesem Roman hat. Über ihn wird nicht viel gesagt; dennoch ist er prägnanter als die meisten anderen Figuren in diesem Roman, die etwa Sätze aufsagen wie diese: "Ich kenne sie: sie ist praktisch veranlagt. Ihre Mutter hat sie darin unterwiesen, wie man sich seine Existenz zurechtschneidert: aus geliehenem Stoff. Das sitzt wie angegossen." So etwas - ein Versicherungsvertreter sagt das in diesem Fall - ist keine Ausnahme. Das Prunkstück sind gut vier Seiten Unterhaltung zwischen François' Eltern, die ganz unvermittelt im Text stehen, ohne dass klar wird, wer dieses Gespräch belauscht hat. Das liest sich wie ein Dialog aus irgendeinem der existentialistischen Thesenstücke von Sartre, mit deren Haltbarkeit es nicht so weit her war, wie wir heute wissen.
Ziemlich am Anfang des Romans hat Cayrol, ob bewusst oder unbewusst, in einem inneren Monolog von François die Poetik dieses Buches vorweggenommen: "Jetzt begreife ich auch, warum ich nie Romane zu lesen vermochte; alle diese Schriftsteller ahmen das Leben nur nach, sie gestalten es nicht neu, mit ihrer Feder rühren sie an den Tod." Ob das für "alle diese Schriftsteller" und für alle Romane gilt, sei dahingestellt. Auf dieses Buch, das wirklich von weither kommt, trifft es jedenfalls zu.
JOCHEN SCHIMMANG
Jean Cayrol: "Im Bereich einer Nacht". Roman.
Aus dem Französischen von Paul Celan. Nachwort Ursula Hennigfeld. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2011. 254 Seiten, geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Gut, dass Jean Cayrol zum einhundertsten Geburtstag neu entdeckt werden kann. Schlecht, dass es ausgerechnet mit dem diffusen "Nacht"-Roman geschehen muss.
Dieses Buch kommt von weither, und das merkt man ihm an. In Frankreich ist es 1954 erschienen, die deutsche Übersetzung von Paul Celan wurde erstmals 1961 veröffentlicht. Von Jean Cayrol, der heute vor hundert Jahren in Bordeaux geboren wurde, erschienen in den späten fünfziger und sechziger Jahren noch weitere Romane auf Deutsch, "Die Fremdkörper" etwa oder "Der Umzug", Letzterer mit einem Nachwort von Heinrich Böll.
Mit Böll hat Cayrol gemeinsam, dass er heute auch im eigenen Land ein kaum noch gelesener Autor ist. Dabei hat er im literarischen Leben Frankreichs eine bedeutende Rolle gespielt, unter anderem als Mitverleger der "Éditions du Seuil". Dass etwa Roland Barthes bei diesem Verlag anheuerte und ihm treu blieb, ist wesentlich Cayrol zu verdanken. Mit Böll hat Cayrol auch jenes, im damaligen Frankreich eher existentialistisch gefärbte, katholische Milieu gemein, dessen Thematik und Probleme uns heute fremd erscheinen. Der vorliegende Roman ist eine Paraphrase auf das Gleichnis vom verlorenen Sohn, allerdings mit überraschendem Ausgang. Und schließlich ist es die Erfahrung des Krieges, die diese beiden Autoren verbindet - eine Erfahrung, die für Cayrol in zwei Jahre KZ Mauthausen mündet, das er nur knapp überlebt.
Als Überlebender schreibt er den Text zu Alain Resnais' berühmtem Dokumentarfilm "Nacht und Nebel", der 1956 auf Intervention des deutschen Botschafters aus dem offiziellen Programm von Cannes genommen und nur außer Konkurrenz gezeigt wird. Die deutsche Übersetzung des Textes besorgt ein anderer Überlebender: Paul Celan.
Die Erfahrung des Lagers - darauf weist Ursula Hennigfeld in ihrem Nachwort hin - steht hinter allen Büchern Cayrols. Der Roman "Im Bereich einer Nacht" ist in der Zeit seiner Entstehung angesiedelt. Frankreich führt einen Krieg in Indochina, den es nicht gewinnen kann (die Schlacht von Dien Bien Phu besiegelt die Niederlage), und die offizielle Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg überhöht die Résistance und kennt Kollaboration nur als individuelles Versagen - eine gesellschaftliche Lebenslüge, die sich bekanntlich recht lange gehalten hat. Das ist der Hintergrund, vor dem die Geschichte des verlorenen Sohns inszeniert wird. Inszenierung ist hier durchaus das angemessene Wort: Cayrol leuchtet die Szenerie und die handelnden Personen über den ganzen Roman hin nur sehr spärlich aus. Vom eigentlichen Helden, François, erfahren wir zwar am meisten, aber letzten Endes bleibt er, wie alle anderen Figuren des Romans auch, im Zwielicht.
Der junge Mann - er steht kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag - lebt in Paris, arbeitet in irgendeinem Büro, über das wir nicht viel erfahren. Er lebt mit seiner Freundin Juliette zusammen, die er bald heiraten will, auch über sie schweigt sich der Text aus. Das ist Methode, denn die beiden erzählen sich schließlich auch gegenseitig nichts von ihrer Vergangenheit: "nicht der leiseste Versuch, den andern mit irgendwelchen vergangenen Bindungen zu behelligen".
Als François sich auf den Weg zu seinem Vater macht, in den französischen Südwesten, ins Poitou etwa, funktioniert diese Haltung nicht mehr. Schon allein deshalb nicht, weil der Vater offenbar ein Ekel ist, das die Mutter in den frühen Tod getrieben hat. Aus welchen Gründen auch immer steigt François früher aus dem Zug und möchte den Rest des Weges in das Haus seiner Kindheit zu Fuß zurücklegen. Dieser während einer Nacht zurückgelegte Weg ist das Herzstück des Romans.
François verliert in der Dämmerung bald die Orientierung, landet zunächst im Haus einer Familie, deren leicht nymphomanische Tochter gegen ihren Willen verheiratet werden soll. Von da aus geht es weiter in ein anderes Haus, in dem ein Toter aufgebahrt liegt. Dass man als Leser früher als François zu ahnen beginnt, dass es sich bei diesem Toten um seinen Vater handelt, weist darauf hin, dass der Held auch als tumber Tor in Erscheinung tritt. Das passt zu seiner Orientierungslosigkeit. Nur überträgt sich diese leider zunehmend auf den Leser. Nicht, dass die einzelnen Handlungsstränge unverständlich wären, aber man weiß nicht so recht, warum man sich für all diese Menschen und ihre Probleme interessieren soll. Ursula Hennigfeld macht in ihrem Nachwort auf den Mangel an Empathie aufmerksam, der alle Figuren dieses Romans auszeichnet - diese Haltung überträgt sich auch auf den Leser.
Dabei dürfen wir den Protagonisten sogar von innen besichtigen, denn die Perspektive wechselt, zuweilen sogar mitten im Absatz, von der des auktorialen Erzählers in die Ich-Form, vornehmlich dann, wenn es um seine Kindheitserinnerungen geht. Die schönste Stelle des Romans verdanken wir einer solchen Erinnerung. François denkt zurück an eine Zeit, wo er von seinem Vater gezwungen wird, als Sühne für eine Lüge einem Bauern beim Pflügen zu helfen, und auf zwei Seiten wird hinreißend geschildert, wie er als Kind neben dem Ackergaul einhergeht, der Simon heißt. "Ich sprach zu Simon, und Simon hörte mir zu. Zunächst beklagte ich mich natürlich über Vater, erzählte von den harten Strafen, die er mit auferlegte, von den Prügeln, die ich erhielt, und Simon schüttelte den Kopf. Wie ein Geigenkasten sah er aus, dieser Kopf; manchmal floss sein Speichel auf meinen Pullover. Ich liebte seinen Schritt, der sicherer war als der meine." Fast stimmt es versöhnlich, dass der Bauer Jérôme, dem François damals half, auch derjenige ist, mit dem zusammen er seinen toten Vater aus dem Haus trägt und der das letzte Wort in diesem Roman hat. Über ihn wird nicht viel gesagt; dennoch ist er prägnanter als die meisten anderen Figuren in diesem Roman, die etwa Sätze aufsagen wie diese: "Ich kenne sie: sie ist praktisch veranlagt. Ihre Mutter hat sie darin unterwiesen, wie man sich seine Existenz zurechtschneidert: aus geliehenem Stoff. Das sitzt wie angegossen." So etwas - ein Versicherungsvertreter sagt das in diesem Fall - ist keine Ausnahme. Das Prunkstück sind gut vier Seiten Unterhaltung zwischen François' Eltern, die ganz unvermittelt im Text stehen, ohne dass klar wird, wer dieses Gespräch belauscht hat. Das liest sich wie ein Dialog aus irgendeinem der existentialistischen Thesenstücke von Sartre, mit deren Haltbarkeit es nicht so weit her war, wie wir heute wissen.
Ziemlich am Anfang des Romans hat Cayrol, ob bewusst oder unbewusst, in einem inneren Monolog von François die Poetik dieses Buches vorweggenommen: "Jetzt begreife ich auch, warum ich nie Romane zu lesen vermochte; alle diese Schriftsteller ahmen das Leben nur nach, sie gestalten es nicht neu, mit ihrer Feder rühren sie an den Tod." Ob das für "alle diese Schriftsteller" und für alle Romane gilt, sei dahingestellt. Auf dieses Buch, das wirklich von weither kommt, trifft es jedenfalls zu.
JOCHEN SCHIMMANG
Jean Cayrol: "Im Bereich einer Nacht". Roman.
Aus dem Französischen von Paul Celan. Nachwort Ursula Hennigfeld. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2011. 254 Seiten, geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ulrich Rüdenauer begrüßt enthusiastisch die Neuausgabe von Jean Cayrols 1954 im französischen Original erschienenen Roman "Im Bereich der Nacht". Paul Celan, der Anfang der 1960er Jahre die deutsche Übersetzung besorgte, entpuppt sich dabei als Geistesverwandter des bei uns fast vergessenen Autors. Mit ihm teilte er nicht nur das Schicksal des Holocaust-Überlebenden, sondern war ihm auch poetisch eng verwandt, wie der Rezensent betont. Im Roman reist der 30-jährige Francois zu seinem ungeliebten und gefürchteten Vater, verirrt sich im Wald und verstrickt sich in bedrückende Kindheitserinnerungen und alptraumhafte Begegnungen, erfahren wir. Rüdenauer stellt uns den 2005 gestorbenen Autor als Ahnherrn des Nouveau Roman vor, der in seinem Buch an Bunuel und Beckett erinnert. Dass es im Kontext der Shoah zu lesen ist, wie Ursula Hennigfeld in ihrem Nachwort betont, meint auch der Rezensent, der sich von der existentiell hoffnungslosen Grundstimmung des Romans hat tief beeindrucken lassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein existentielles Sprachkunstwerk.« Andreas Trojan, Bayerischer Rundfunk »Ein moderner Klassiker, poetisch und düster.« Chrismon »Faszinierend poetisch.« Nürnberger Nachrichten