Der öffentliche Sektor bildete über einen langen Zeitraum hinweg den arbeits- und sozialrechtlich stilbildenden Kern der Arbeitsgesellschaft. In den letzten Jahren haben sich jedoch weite Bereiche der öffentlichen Dienstleistungen von einem Stabilitätszentrum der Arbeitswelt zu einem Ort der Umbrüche entwickelt, an dem unsichere, bisweilen prekäre Beschäftigungsverhältnisse deutlich an Gewicht gewinnen. Dieser Band widmet sich in vergleichender Perspektive der Analyse des Wandels der Arbeit in öffentlichen Dienstleistungen - konkret: in Krankenhäusern, bei der Post sowie in den kommunalen Verwaltungen und Diensten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei nehmen die Beiträger/innen konsequent die Perspektive der Beschäftigten ein, um die Frage zu beantworten, mit welchen Chancen und Belastungen, mit welchen Interessen und Widersprüchen die Veränderungen für die Arbeitenden verknüpft sind. So kann aufgezeigt werden, wie Ökonomisierung, Privatisierung und New Public Management in Form von Verteilungsfragen und Anerkennungskonflikten, in Form von Herausforderungen beruflicher Identitäten und Auseinandersetzungen über das Gemeinwohl wirksam werden.