Mit diesem Band werden zum ersten Mal überhaupt Briefe von Djuna Barnes veröffentlicht.Diese von der besten Kennerin des nachgelassenen Werks sorgfältig editierte Auswahl von Briefen an Emily Coleman aus den Jahren 1934 bis 1938 zeugt von der engen Freundschaft der beiden Schriftstellerinnen. In fast schmerzhafter Offenheit schreibt Djuna über ihre verzweifelte Lage: Ihre journalistische Arbeit ist nicht mehr gefragt, das Einkommen bleibt aus; und sie schwankt zwischen den Wohnorten New York, Paris und England; das Ende ihrer großen, alles bestimmenden Liebe zu Thelma Wood hat eine tiefe Wunde hinterlassen; Peter Negoe, ihre neue Leidenschaft, ist verheiratet. Und ihr großer Roman Nightwood wird erst nach langen Bemühungen Emilys von T.S. Eliot bei Faber veröffentlicht. Ein eindrucksvolles Dokument von dem großen Zwiespalt zweier Frauen am Beginn der Moderne - ihrer neu entwickelten Eigenständigkeit und dem komplizierten Geflecht von Beziehungen zwischen Frauen und Männern ...
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Zwanzig Jahre nach dem Tod von Djuna Barnes, die 1982 in New York im Alter von neunzig Jahren starb, hat der Wagenbach Verlag eine Sammlung mit vierzig Briefen der Schriftstellerin an ihre Freundin Emily Coleman veröffentlicht, die nun "im Originalton" zeigen, wie einsam und deprimiert die berühmte Journalistin, Schriftstellerin und Exzentrikerin gewesen ist, berichtet Norbert Wehr. Entstanden sind diese Briefe, führt der Rezensent weiter aus, in den Jahren 1934 bis 1938, in einer Zeit, die von der Wirtschaftskrise in den USA, den faschistischen Diktaturen in Europa und dem Spanischen Bürgerkrieg geprägt war. "Einsamkeit", "Sinnlosigkeitsattacken", Einkunftsnöte, Zweifel, Skrupel, Alkoholprobleme und Nervenzusammenbrüche, die Barnes in den Briefen offen thematisiere, zeigten ein eher trauriges Bild der großen Künstlerin, meint Wehr. Das könne man zwar auch der Biografie von Kyra Stromberg entnehmen, aber die Eindringlichkeit dieser persönlichen Zeugnisse lasse den Leser, so der Rezensent, an dem schwierigen Leben von Djuna Barnes noch enger teilnehmen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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