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Der "Eisluftballon" ist mehr als ein Wortspiel oder ein Fantasiewort. Es entsteht zum einen das Bild des unverhofft am Himmel schwebenden Ballons als Symbol des Reisens und Zeichen einer alltagsfernen Welt. Das wundersame Gebilde steht zugleich für die Wünsche der Figuren in Katharina Hartwells Geschichten. Der "Eisluftballon" lässt aber auch an all die eingefrorenen Beziehungen denken, aus denen die Figuren auszubrechen versuchen, seien es Paare, Geschwister, Freunde oder Kinder und Eltern.

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Produktbeschreibung
Der "Eisluftballon" ist mehr als ein Wortspiel oder ein Fantasiewort. Es entsteht zum einen das Bild des unverhofft am Himmel schwebenden Ballons als Symbol des Reisens und Zeichen einer alltagsfernen Welt. Das wundersame Gebilde steht zugleich für die Wünsche der Figuren in Katharina Hartwells Geschichten. Der "Eisluftballon" lässt aber auch an all die eingefrorenen Beziehungen denken, aus denen die Figuren auszubrechen versuchen, seien es Paare, Geschwister, Freunde oder Kinder und Eltern.
Autorenporträt
Katharina Hartwell, 1984 in Köln geboren, studierte Anglistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. 2009 erhielt sie den MDR-Kurzgeschichtenpreis. Sie nahm an der LCB-Autorenwerkstatt teil und studiert seit Herbst 2010 im Master-Studiengang am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.03.2011

Stufen und Stolpern

Es steht in jedem zweiten Poesiealbum, muss deshalb aber nicht falsch sein, Hermann Hesses "Stufen"-Gedicht, das eine einzige Botschaft hat: Bloß nicht stehenbleiben. "Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe / bereit zum Abschied sein und Neubeginne". Denn nur so lasse sich immer wieder neu der Zauber des Entstehens erfahren. Wie ein Flug entgegen der Erddrehung ist das, ein ewiger Sonnenaufgang. "We're flying high / We're watching the world pass us by", das von Depeche Mode übernommene Motto von Katharina Hartwells Erzählungsband scheint in diese Richtung zu deuten. Aber dann geht auch schon das Kerosin aus, und wir stürzen ab in die Melancholie des Augenblicks, der nicht verweilen will. Ein ums andere Mal wird in bewusst naiver Poetizität die Trauer des nahenden Abschieds zelebriert. Meist sind die Charaktere jung, sogar jünger als die Autorin. Gleichwohl scheint die Gegenwart in Watte verpackt, seltsam erstarrt und ritualisiert. Irgendwann aber drohen doch Zäsuren, ausgelöst durch Todesfälle, Unfälle oder einfach nur das Voranschreiten der Zeit. In der Titelerzählung, die von einer Trauerfahrt handelt, zerplatzt der Kindertraum, für immer zusammenzubleiben: "Jetzt spricht Fabian von Berlin und Lucia von einer WG." Lebensrufe und unbereite Herzen. Wer Babysitter-Tragödien, missglückte Dates, schwermütige Autofahrten und privatistische Miniaturen voller aufdringlicher Metaphern mag, der ist bei diesem Debüt, das wirkt, als sei es Hesses Treppe heruntergepurzelt, genau richtig. (Katharina Hartwell: "Im Eisluftballon". Erzählungen. Poetenladen, Leipzig 2011. 144 S., geb., 15,80 [Euro].) oju

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