Die Schwedin Liv Strömquist ist studierte Politikwissenschaftlerin, und davon profitiert diese feministische Graphic Novel definitiv.
Strömquist kritisiert patriarchale Strukturen und entlarvt prominente Männer - von Edward Munch über Karl Marx bis hin zu Elvis Presley - als miese Lover, die die
Frauen an ihrer Seite ausbeuteten und unterdrückten. Sie skizziert die Liebesbeziehung zwischen…mehrDie Schwedin Liv Strömquist ist studierte Politikwissenschaftlerin, und davon profitiert diese feministische Graphic Novel definitiv.
Strömquist kritisiert patriarchale Strukturen und entlarvt prominente Männer - von Edward Munch über Karl Marx bis hin zu Elvis Presley - als miese Lover, die die Frauen an ihrer Seite ausbeuteten und unterdrückten. Sie skizziert die Liebesbeziehung zwischen Yoko Ono und John Lennon und hält der Gesellschaft spiegelbildlich vor, wie Yoko Ono stigmatisiert wurde, als sie nicht der Rolle von "Mrs. Lennon" entsprach.
Die Geschichten bewegen sich innerhalb eines sehr großen zeitlichen Rahmens, es gibt Referenzen zu vorchristlichen Göttinnen wie auch zur zeitgeschichtlichen Popkultur (u.a. die Simpsons und Barbapapa-Comics). LeserInnen sollten nicht nur ein Interesse für feministische Themen mitbringen, sondern sich auch an expliziten Darstellungen nicht stören - bei Strömquist entspringen die Sprechblasen schon mal der Vulva statt des Mundes der gezeichneten Frauen.
Mein persönliches Highlight ist das (sicher nicht ganz ernst zu nehmende) Kapitel mit der Überschrift "Kinder sind rechtskonservativ". Diese steile These wird unter anderem belegt mit "Kinder sind Kernfamilienfans", "Kinder favorisieren Hausfrauen" oder "Kinder lieben gegenständliche Kunst".
Überhaupt hatte ich auf vielen Seiten das Gefühl, die Autorin zwinkert mir zu, wie bereits auf dem Titelbild. Für mich eine zeitgemäße, frische Form des Feminismus, gerne mehr davon!