Zwischen Dir und Mir
Der abweisende, emotionslose Shiro trifft auf den naiven, fleissigen Kiku. Ein Duo gleichaltriger Jugendlicher, dass sich zusammenfinden und einen gemeinsamen Alltag finden muss. Kikus Albträume sind dabei Grund genug, dass beide in einem Bett schlafen, damit er zur Ruhe kommt.
Insgesamt führen beide eine Beziehung auf Augenhöhe, wenngleich Shiro oft als Lehrer für Kiku…mehrZwischen Dir und Mir
Der abweisende, emotionslose Shiro trifft auf den naiven, fleissigen Kiku. Ein Duo gleichaltriger Jugendlicher, dass sich zusammenfinden und einen gemeinsamen Alltag finden muss. Kikus Albträume sind dabei Grund genug, dass beide in einem Bett schlafen, damit er zur Ruhe kommt. Insgesamt führen beide eine Beziehung auf Augenhöhe, wenngleich Shiro oft als Lehrer für Kiku auftritt. Als weitere, wichtige Person tritt noch Shiros Onkel auf, der dazu dient, Hintergründe von Shiros familiären Verhältnissen nicht nur Kiku sondern auch mir, dem Leser, zu erklären. Denn Kikus erscheinen fällt merkwürdigerweise mit dem Tod Shiros Großvaters zusammen, in dessen Haus er lebt. dazu kommen noch ein, zwei Nebencharaktere, die ich ,ehrlich gesagt, komplett vergessen habe. Trotzdem kreiert Syaku hier ein Trio an Figuren, die eine angenehme Dynamik erzeugen und sich gegenseitig verschiedenste Emotionen entlocken.
Wo wir gerade von Emotionen sprechen. Insgesamt siedelt sich die Story im soft-melancholischem Spektrum an, dass gelegentlich von humoristischen oder auch erotischen Momenten durchbrochen wird. Das passt allerdings ganz hervorragend zur Story, denn Kikus Vergangenheit und auch Shiros Gegenwart sind geprägt von Gefühlen der Trauer, Hoffnung und Sehnsucht.
Klare Zeichnungen, klare Emotionen
Grafisch ist der Manga sehr clean und minimalistisch. Mit klaren Strichen und Panels führt uns Syaku durch die Handlung. Hierbei werden zumeist halbnahe und nahe Ansichten der Protagonisten vor biweilen leeren oder nur karg ausgefüllten Hintergründen inszeniert. In meinen Augen entspricht diese Inszenierung dem melancholischem Grundton der Reihe und lässt ganz wunderbar feine Nuancen in der Beziehung zwischen den Figuren wahrnehmbar werden. Jedoch finde ich die Zeichnungn allenfalls gut. Besonders deta Toykopop einen guten Job geleistet. So gibt es in der Standardedition wenige Farbseiten, wobei Tokyopop auch eine Ausgabe verlegt hat, der jeweils ein kleines Booklet mit weiteren Zeichnungen beiliegt. Ich brauche sowas nicht unbedingt, deswegen tut es für mich die Standardedition, ist aber sicherlich für einige interessant.
Kurze Reihe, gute Reihe?
Die Reihe ist mit zwei Bänden abgeschlossen. Und genau diese Kürze ist es, die das Ende und den ganzen zweiten Band etwas holprig werden lassen. Wo im ersten Band das Erzähltempo noch sehr langsam und sensible ist, sowie viel Wert auf zwischenmenschliche Entwicklung legt, wird im zweiten Band gerade ab der zweiten Hälfte derart das Tempo angezogen, dass ich teilweise nicht nur abgehängt, sondern auch genervt war. So spannend und untypisch ist die Auflösung Kikus‘ Geheimnisses finde, so wirr war es für mich. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass beide Bände etwas gleichmäßiges getaktet wären, damit mehr Zeit ist das plöztliche Ende etwas mehr auszuarbeiten. Immerhin, dieser Schnitt passt ganz gut zu Kikus überraschenden Finden seiner Erinnerungen und wird so auch in die Form des Storytellings übersetzt. Leider bleibt seine Perspektive die wichtige von beiden. Shiros Ansichten gehen etwas unter, auch das fand ich sehr schade..
Seiteopers Meinung – Wer kann zugreifen?
Im Fluss der Zeit ist eine kurze Boyslove-Reihe, die mit einer untypischen Geschichte besticht. Hier wird nicht Schema F gefahren, sondern wirklich Wert auf ruhige Töne gelegt, die leise eine Geschichte erzählen, die komplexer ist, als sie scheint. Das Ende war für mich zwar nicht wirklich befriedigend, doch gleichzeitig kann ich nicht sagen, was ich mir jetzt eigentlich gewünscht hätte? Deswegen sage ich, wer neugierig ist, sollte sich die zwei Bände unbedingt mal anschauen.