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"Ich wollte wissen, wer denn nun solche Bücher schreibe. Aber es war nur ein Autorenkollektiv angegeben, aus dem nicht hervorging, ob die Texte von Menschen oder Tieren stammten. Doch da führte man mich schon ins Arbeitszimmer der Meerkatze Ignatjewna, die mich mit majestätischer Geste zum Sessel wies, während sie selbst noch ein Telephonat zu Ende führte, das etwas Einblick in die Geheimnisse der Verlegerküche gab." (W. K.). Mit sprühendem Witz seziert Kuprijanow die Wunschfiguren und Schreckensbilder unserer Zeit. Sein erster Prosaband in deutscher Übersetzung!

Produktbeschreibung
"Ich wollte wissen, wer denn nun solche Bücher schreibe. Aber es war nur ein Autorenkollektiv angegeben, aus dem nicht hervorging, ob die Texte von Menschen oder Tieren stammten. Doch da führte man mich schon ins Arbeitszimmer der Meerkatze Ignatjewna, die mich mit majestätischer Geste zum Sessel wies, während sie selbst noch ein Telephonat zu Ende führte, das etwas Einblick in die Geheimnisse der Verlegerküche gab." (W. K.). Mit sprühendem Witz seziert Kuprijanow die Wunschfiguren und Schreckensbilder unserer Zeit. Sein erster Prosaband in deutscher Übersetzung!
Autorenporträt
Wjatscheslaw Kuprijanow, geb. 1939 in Novosibirsk. Abitur, ein Jahr Bauarbeit, Militär. Aufnahme in die Leningrader Kriegsmarine-Hochschule. Erstes satirisches Poem. Studium in Moskau (Deutsch, Französisch, mathematische Linguistik). Seit 1967 freier Schriftsteller und Übersetzer. 986/87 Stipendiat der Stadt Mannheim; 1995 Stipendiat im Künstlerhof Schreyahn. 1997 Stipendiat im Künstlerdorf Schöppingen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.09.2008

Vielköpfig

"Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten", denkt Schukow, nachdem er unter die Straßenbahn geraten ist - bis sein Bein als objet trouvé eines Künstlers im Fernsehen wiederauftaucht. Der russische Lyriker Wjatscheslaw Kuprijanow lässt die Hauptfigur seiner ersten Prosasammlung in einem Strudel der Selbstentäußerung untergehen. Es geht um Kunstfreiheit, Urheberrecht, körperliche Unversehrtheit. Am Ende wird Schukow, zum Kunstobjekt promoviert, pflichtschuldig auch seinen Kopf auf die schnurrenden Gleise legen. Ob es sich um den "Übergang der Kunst in den Lauf des Lebens" handelt oder um ein turbokapitalistisches Lehrstück - bei Kuprijanow ist der Sinn ein struppiges Borstenschwein: "Wie ist das zu verstehen, obwohl ich verstehe, dass verschiedene Interpretationen möglich sind, von denen keine einzige überhaupt etwas interpretiert." Der Moderator hat Derrida gelesen, dem Künstler ist's schnurz. Die Spur führt in lemartige Lebenswelten und gogolhafte Grotesken. Es geht um ein Autorenkollektiv, von dem nicht klar ist, "ob die Texte von Menschen oder von Tieren stammen", ein Morgenrock macht Wahlkampf, und auf der Frankfurter Buchmesse zirkuliert ein essbares Buch. "Es geht darum, dass ich viele Köpfe brauche" - vielleicht hat Kuprijanows an seine Leser gedacht. (Wjatscheslaw Kuprijanow: "Im Geheimzentrum". Erzählungen. Erata Literaturverlag, Leipzig 2008. 120 S., br., 16,95 [Euro].) teut

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