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Seit seiner Gründung 1824 war der Berliner Architekten- und Ingenieurverein zwar staatsnah, aber überparteilich. Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 schaltete er sich jedoch selbst gleich: Mit der Wahl eines Parteifunktionärs zum Vorsitzenden und dem Ausschluss von mindestens 83 jüdischen sowie politisch missliebigen Mitgliedern. Erst fünf Jahre später wurde er als „Gaufachgruppe Berlin der Fachgruppe Bauwesen im NS-Bund Deutscher Technik“ offiziell der NSDAP eingegliedert, deshalb nach Kriegsende zunächst aufgelöst und 1950 schließlich wieder zugelassen. Anhand…mehr

Produktbeschreibung
Seit seiner Gründung 1824 war der Berliner Architekten- und Ingenieurverein zwar staatsnah, aber überparteilich. Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 schaltete er sich jedoch selbst gleich: Mit der Wahl eines Parteifunktionärs zum Vorsitzenden und dem Ausschluss von mindestens 83 jüdischen sowie politisch missliebigen Mitgliedern. Erst fünf Jahre später wurde er als „Gaufachgruppe Berlin der Fachgruppe Bauwesen im NS-Bund Deutscher Technik“ offiziell der NSDAP eingegliedert, deshalb nach Kriegsende zunächst aufgelöst und 1950 schließlich wieder zugelassen. Anhand der Vereinsgeschichte, Biografien von Akteur:innen und den Ergebnissen des bis zuletzt durchgeführten Schinkelwettbewerbs behandelt die Ausstellung den bedrückenden Prozess von Anpassung, Beteiligung und Profitnahme - auch über 1945 hinaus. Teil dieser Geschichte ist auch die enge personelle Verflechtung zwischen Verein und Technischer Hochschule / Universität. Auch gingen 1953 mit dem Erwerb von Bibliothek und Zeichnungsarchiv des Vereins viele Quellen, aus denen sich die Ausstellung speist, in das Eigentum der TU über. Ausstellung und Ausstellungskatalog entstanden deshalb als gemeinsames Forschungsprojekt von AIV und Architekturmuseum. Im Rahmen der Ausstellung stellen vier weitere baukulturelle Verbände (ARL, BDA, DASL und werkbund berlin) ihre Auseinandersetzung mit der eigenen NS-Vergangenheit vor. Das Projekt wurde unterstützt von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt im Rahmen der Föderung zeitgeschichtlicher und erinnerungskultureller Projekte.