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›Ich bin ohne Vater aufgewachsen, ohne Onkel oder Großvater, in einem Haus mit fünf Frauen – meiner Mutter, meiner Großmutter, meinen beiden Tanten und dir, meiner kleinen Schwester –, fünf weiblichen Wesen, die mich erzogen, liebkosten, päppelten, mir Erinnerungen erzählten und mich vor die Wand im Flur stellten. Dort, auf kalkweißem Hintergrund, hängen die vier Bilder unserer vier Männer. Da sind sie: Unser Rafael, Großvater Rafael, der Großmutters Mann gewesen ist. Unser David, einst unser Vater und Mutters Mann. Unser Edward, der mit der roten Tante verheiratet war und eine weiße Ratte…mehr

Produktbeschreibung
›Ich bin ohne Vater aufgewachsen, ohne Onkel oder Großvater, in einem Haus mit fünf Frauen – meiner Mutter, meiner Großmutter, meinen beiden Tanten und dir, meiner kleinen Schwester –, fünf weiblichen Wesen, die mich erzogen, liebkosten, päppelten, mir Erinnerungen erzählten und mich vor die Wand im Flur stellten. Dort, auf kalkweißem Hintergrund, hängen die vier Bilder unserer vier Männer. Da sind sie: Unser Rafael, Großvater Rafael, der Großmutters Mann gewesen ist. Unser David, einst unser Vater und Mutters Mann. Unser Edward, der mit der roten Tante verheiratet war und eine weiße Ratte hatte, die ihm immer auf der Schulter saß und auch hier auf dem Bild dort sitzt. Und unser Onkel Elieser, Veterinär, Autodidakt, der frühere Mann der schwarzen und der Bruder der roten Tante. Alle vier sind, wie alle Männer unserer Familie, durch allerlei seltsame Unfälle vorzeitig ums Leben gekommen. Alle vier wurden nebeneinander an die Flurwand gehängt und mit dem Titel ›unser‹ versehen, den die Frauen jedem nach seinem Tod beigaben...‹
So beginnt die Geschichte von Rafael, der mit fünf Frauen aufwächst, die, so verschieden sie auch sind, von ihm nur ›die Große Frau‹ genannt werden. Nur gut, daß es da noch den Steinmetz Abraham gibt, den sich Rafael als Wahlonkel auserkürt. Mit ihm verbringt er so viel Zeit wie möglich und lernt all die Dinge, die ein Junge eben nur von einem Mann lernen kann.
Als Abraham stirbt, bleibt Rafael nur die Wüste als einziger Zufluchtsort vor der Überfürsorge der Großen Frau.
Autorenporträt
Geboren am 29.7.1948 in Nahalal (Israel). Meir Shalevs Mutter war mit ihm schwanger, als der Staat Israel gegründet wurde. Neunzehn Jahre alt waren er und sein Land, als er in den Sechstagekrieg zog. Auf einem Patrouillengang wurde er von vier Kugeln getroffen – ein Versehen der eigenen Leute.
Gleichwohl Zionist und Zyniker, setzte Meir Shalev sich nach dem Krieg für die Rückgabe der besetzten Gebiete ein und schrieb mit Ein Russischer Roman seinem Land und dessen Siedlern eine Liebeserklärung. Für seinen Erstling hatte er eine zwölfjährige Karriere als populärer Fernsehmoderator aufgegeben und heimste von ungewöhnlichster Seite Lob ein: Er erhielt den Großen Preis der israelischen Insektenforscher für die Genauigkeit seiner Nachforschungen, die auch allerlei kreuchendes und fleuchendes Getier umfassten. Kein Wunder, denn Meir Shalev verpaßt es in keiner fremden Stadt, den Zoo zu besuchen.
Rezensionen
»Ein Meisterwerk. Ich empfehle all denen, die in diesem Jahr nur noch einen Roman konsumieren möchten: Lesen Sie Im Haus der Großen Frau von Meir Shalev! Glauben Sie mir mal einfach, daß es sich hier um Weltliteratur handelt.«
(Hannes Stein / Die Welt, Berlin)
»Mit Im Haus der Großen Frau beweist Shalev erneut sein dramatisches Gefühl und großen Erzählwitz. Eine stupende Kombination: Melancholie mit Pfiff - herzergreifende Dramen, locker erzählt.«
(Facts, Zürich)
»Mit diesem zärtlichen Roman über Lebensangelegenheiten und Todesdinge, über die Fallstricke der Liebe und den Kosmos einer wunderbar verrückten Familie hat sich Meir Shalev endgültig in die erste Reihe israelischer Autoren geschrieben.«
(Karin Weber-Duve / Brigitte, Hamburg)
»Im Haus der Großen Frau ist ein Roman, der uns die Frauen so vorstellt, wie die Männer sie sehen: wunderbar und schrecklich, treu und untreu, als Heilige und Huren, schauderhaft physisch und völlig vergeistigt. Man kann dieses Buch als einen von männlicher Angst vor Frauen und Weiblichkeit erfüllten Roman lesen – oder aber als ein bewunderndes Loblied auf die Frau.«
(Ha’aretz, Tel Aviv)
Mit "Im Haus der Großen Frau" beweist Shalev erneut sein dramatisches Gefühl und großen Erzählwitz. Eine stupende Kombination: Melancholie mit Pfiff - herzergreifende Dramen, locker erzählt." (Facts) "Mit diesem zärtlichen Roman über Lebensangelegenheiten und Todesdinge, über die Fallstricke der Liebe und den Kosmos einer wunderbar verrückten Familie hat sich Meir Shalev endgültig in die erste Reihe israelischer Autoren geschrieben." (Brigitte)
»Es steht ganz außer Zweifel, dass Shalev der größte lebende israelische Romancier ist. Er hätte längst den Nobelpreis verdient.« Hannes Stein / Die Welt Die Welt