Aix-en-Provence 1885, an einem heißen Augusttag wird eine junge Frau ermordet in einem Steinbruch aufgefunden, der junge, unerfahrene Richter Bernhard Martin ermittelt so gut er kann, ihm zur Seite steht der etwas zwielichtige Inspektor Franc.
Ziemlich schnell sind zwei Verdächtige gefunden, der
Geliebte der Toten, ein englischer Geologe und der Maler Paul Czesanne, der von der Toten scheinbar…mehrAix-en-Provence 1885, an einem heißen Augusttag wird eine junge Frau ermordet in einem Steinbruch aufgefunden, der junge, unerfahrene Richter Bernhard Martin ermittelt so gut er kann, ihm zur Seite steht der etwas zwielichtige Inspektor Franc.
Ziemlich schnell sind zwei Verdächtige gefunden, der Geliebte der Toten, ein englischer Geologe und der Maler Paul Czesanne, der von der Toten scheinbar besessen war.
Insgesamt läßt sich das Buch recht gut lesen, der historische Hintergrund, insbesondere das Leben des Malers Paul Czesanne ist gut recherchiert und auch der Schriftsteller Emile Zola kommt im Buch vor. Interessant fand ich besonders die Konflikte die sich durch die unterscheidlichen Glaubensvorstellungen ergaben, einerseits ist ein großer Teil der Bevölkerung dem stregen katholischen Glauben verhaftet und Freidenker oder Anhänger der Lehre des Darwinismus werden von vornherein mit Argwohn betrachtet.
Der Richter Bernhard Martin kam mir selbst bald wie eine Romanfigur aus einem der Bücher von Zola vor, aus einfachen Verhältnissen stammend und von reichen Verwandten protegiert, will er einerseits deren Erwartungen erfüllen und etwas aus seinem Leben machen, andererseits hat er sich während seiner Studien auch radikalen Idealen verschrieben, die in Form seines alten Freundes Merckx wieder auftauchen, als er sie am wenigsten gebrauchen kann. Von dieser Seite her war das Buch ganz interessant, doch der Krimifall an sich plätschert nur seicht vor sich hin,man bekommt zwar Einblicke in die Persönlichkeiten
der verschiedenen Beteiligten aber Spannung wie man sie gemeinhin bei einem Krimi erwartet, kommt eigentlich zu keinem Zeitpunkt auf und die Aufklärung des Mordes fand ich dann doch recht abrupt. Nachdem Martin ewig im Dunkeln herum tappte und dann quasi wie von selbst auf den Täter kommt, hat mich nicht sonderlich zufrieden gestellt. Da waren einfach ein paar Zufälle zuviel im Spiel und auch das Ende an sich läßt einfach zu viel offen, so daß ich das Buch recht unzufrieden geschlossen habe. Vermutlich werden offene Fragen in einem nächsten Teil geklärt, das scheint jetzt so im Trend zu sein, die Enden schön weit offen für eine mögliche Fortsetzung zu lassen, bleibt nur die Frage ob das den Leser auch
wirklich bei der Stange hält.
Fazit: gut recherchiert was die Hintergründe betrifft, aber eindeutig Spannungsarm und mit enttäuschendem Ende, ich persönlich brauche keine Fortsetzung