Der 12-jährige Skiff liebt den Atlantik. Hier ist er zu Hause. Täglich schippert er mit seinem kleinen Holzboot durch die Küstengewässer. Als das Fischerboot des Vaters für viel Geld repariert werden muss, beschließt Skiff mit seinem Boot hinauszufahren, Hummerfallen auszulegen und damit die Familienkasse aufzubessern. Skiff ist erfolgreich, eines Tages jedoch sind seine Fallen verschwunden. Hat sein ewiger Widersacher Tyler alle zerstört? Skiff ist verzweifelt. Wie soll er jetzt das fehlende Geld verdienen? Als er hört, dass ein einziger Riesen-Thunfisch mehrere hundert Dollar einbringt, schöpft er wieder Hoffnung und fährt nachts mit einer Harpune bewaffnet aufs offene Meer hinaus. Hier beginnt ein dramatischer Kampf gegen die Naturgewalten, den Skiff beinahe mit seinem Leben bezahlt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.01.2007In gefährlicher See
Ein Junge bezwingt den Bluefin
Diese Geschichte erzählt alles, was Jungs mögen. Es geht um Schiffe, Stürme und die Hoffnung, einmal einen ganz großen Fang zu landen. Vor allem aber geht es um Samuel Beaman und dessen Abenteuer auf hoher See. Der Junge lebt in Neuengland in einem kleinen Fischerort namens Spinny Cove. Seit seine Mutter starb, ist auch sein Vater zu nichts mehr zu gebrauchen. Statt zur See zu fahren und zu fischen, trinkt der lieber Bier und sieht fern. Ein unerträglicher Zustand, gegen den Samuel etwas unternehmen möchte. Er setzt es sich in den Kopf, das gesunkene Schiff seines Vaters, die „Mary Rose”, wieder flott zu machen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Zwar gelingt es Samuel mit Hilfe seines alten Nachbarn, des Schiffbauers Mr. Woodwell, die „Mary Rose” aus dem Hafenbecken zu bergen und den morschen Rumpf auszubessern. Doch um den Motor zu reparieren, braucht er Ersatzteile. Und die kosten Geld, viel mehr Geld, als Samuel hat.
So beschließt er, mit seinem eigenen kleinen Boot auf Hummerfang zu fahren, um so die teure Reparatur bezahlen zu können. Mit viel Fleiß und Geschick gelingt es Samuel, so manches Krustentier aus den küstennahen Gewässern zu fischen. Doch dann pfuscht ihm der großspurige Nachbarsjunge Tyler Croft ins Werk und zerstört die Hummerreusen. Von seinem Plan weicht Samuel trotz des Rückschlags nicht ab, sondern überlegt sich eine neue Strategie: Er möchte einen Thunfisch fangen, für den der japanische Händler im Hafen so viel Geld bietet. Im Morgengrauen fährt Samuel mit seinem kleinen Boot weit aufs offene Meer hinaus. Nach 50 Kilometern beginnt er Ausschau nach Bluefins zu halten. Tatsächlich findet er eines dieser imposanten Meerestiere und kann es sogar mit seiner Harpune treffen. Doch das ist erst der Anfang eines dramatischen Kampfes.
Im Herzen des Sturms ist spannend erzählt und entführt die jungen Leser mit seinen anschaulichen Schilderungen der Landschaft nach Neuengland und in das tägliche Leben der Fischer. Einfühlsam beschreibt der Autor Rodman Philbrick die Sorgen und Nöte heranwachsender Jungen, die sich in der Erwachsenenwelt beweisen wollen. Und in ihrem jungenhaften Ungestüm auch mal übers Ziel hinausschießen. (ab 12 Jahre) FELIX DENK
RODMAN PHILBRICK: Im Herzen des Sturms. Aus dem Amerikanischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Ravensburger Buchverlag 2006. 192 S., 12,95 Euro.
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Ein Junge bezwingt den Bluefin
Diese Geschichte erzählt alles, was Jungs mögen. Es geht um Schiffe, Stürme und die Hoffnung, einmal einen ganz großen Fang zu landen. Vor allem aber geht es um Samuel Beaman und dessen Abenteuer auf hoher See. Der Junge lebt in Neuengland in einem kleinen Fischerort namens Spinny Cove. Seit seine Mutter starb, ist auch sein Vater zu nichts mehr zu gebrauchen. Statt zur See zu fahren und zu fischen, trinkt der lieber Bier und sieht fern. Ein unerträglicher Zustand, gegen den Samuel etwas unternehmen möchte. Er setzt es sich in den Kopf, das gesunkene Schiff seines Vaters, die „Mary Rose”, wieder flott zu machen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Zwar gelingt es Samuel mit Hilfe seines alten Nachbarn, des Schiffbauers Mr. Woodwell, die „Mary Rose” aus dem Hafenbecken zu bergen und den morschen Rumpf auszubessern. Doch um den Motor zu reparieren, braucht er Ersatzteile. Und die kosten Geld, viel mehr Geld, als Samuel hat.
So beschließt er, mit seinem eigenen kleinen Boot auf Hummerfang zu fahren, um so die teure Reparatur bezahlen zu können. Mit viel Fleiß und Geschick gelingt es Samuel, so manches Krustentier aus den küstennahen Gewässern zu fischen. Doch dann pfuscht ihm der großspurige Nachbarsjunge Tyler Croft ins Werk und zerstört die Hummerreusen. Von seinem Plan weicht Samuel trotz des Rückschlags nicht ab, sondern überlegt sich eine neue Strategie: Er möchte einen Thunfisch fangen, für den der japanische Händler im Hafen so viel Geld bietet. Im Morgengrauen fährt Samuel mit seinem kleinen Boot weit aufs offene Meer hinaus. Nach 50 Kilometern beginnt er Ausschau nach Bluefins zu halten. Tatsächlich findet er eines dieser imposanten Meerestiere und kann es sogar mit seiner Harpune treffen. Doch das ist erst der Anfang eines dramatischen Kampfes.
Im Herzen des Sturms ist spannend erzählt und entführt die jungen Leser mit seinen anschaulichen Schilderungen der Landschaft nach Neuengland und in das tägliche Leben der Fischer. Einfühlsam beschreibt der Autor Rodman Philbrick die Sorgen und Nöte heranwachsender Jungen, die sich in der Erwachsenenwelt beweisen wollen. Und in ihrem jungenhaften Ungestüm auch mal übers Ziel hinausschießen. (ab 12 Jahre) FELIX DENK
RODMAN PHILBRICK: Im Herzen des Sturms. Aus dem Amerikanischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Ravensburger Buchverlag 2006. 192 S., 12,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Spannend und schnurgerade erzählt" findet Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel dieses Kinderbuch über einen jungen Mann und das Meer. Rodman Philbrick ist es darin aus ihrer Sicht gelungen, das Abenteuer des jungen Skiff mit einem Riesenfisch so dramatisch in Szene zu setzen, dass selbst erwachsene Landeier gebannt bis zur letzten Seite dabeibleiben würden. Auch die Vater-Sohn-Geschichte, die das Buch erzählt, geht der Rezensentin sichtlich ans Herz. Die "frische, authentische Sprache" des Romans findet sie von Uwe-Michael Gutzschhahn zudem "hervorragend" ins Deutsche gebracht. Dass das Happy-End sich schließlich etwas zu glücklich fügt, mochte sie angesichts von soviel Lesevergnügen dann nicht mehr an die große Glocke hängen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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