Anne Serre
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Im Herzen eines goldenen Sommers
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Eine unbekannte Mutter, die Liz Taylor ähnelt, ein zärtlich geliebter Vater, der sich für Musset hält, ein verheirateter Liebhaber, der mit einem Revolver spielt, ein anderer, der an Becketts Todestag auftaucht, Freundinnen in Deutschland, Korsika und England, deren Erinnerung manchmal fast verschwunden ist, und ein mal weibliches, mal männliches, verletzliches oder mörderisches Ich erscheinen abwechselnd, wie man Karten aufdeckt, in diesem neuen Spiel von Anne Serre, das unter dem Zeichen von Lewis Carroll steht. Ein Selbstporträt in dreiunddreißig Facetten.
Anne Serre, geboren 1960 in Bordeaux, hat seit ihrem Romandebüt 1992 sechzehn Romane und Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht. Für 'Im Herzen eines goldenen Nachmittags', ihre erste Veröffentlichung auf Deutsch, erhielt sie 2020 den Prix Goncourt de la nouvelle.
Produktdetails
- Verlag: Berenberg Verlag GmbH
- Originaltitel: Au coeur d'un été tout en or
- Seitenzahl: 128
- Erscheinungstermin: 26. Juli 2022
- Deutsch
- Abmessung: 201mm x 129mm x 15mm
- Gewicht: 197g
- ISBN-13: 9783949203381
- ISBN-10: 3949203389
- Artikelnr.: 63728076
Herstellerkennzeichnung
Berenberg Verlag
Sophienstraße 28/29
10178 Berlin
info@berenberg-verlag.de
+493021916360
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Eine "kleine, scharfkantige Wunderwelt" hat Anne Serre mit ihren 33 sehr knappen und präzisen Erzählungen geschaffen, findet Rezensent Niklas Bender bewundernd. Immer in der Ich-Form erzählt, erforsche Serre stichprobenartig alle möglichen Lebensentwürfe zwischen Martinique und Bonn, schreibt Bender, der aus dem Schwärmen über die Dichte und den Ton der Geschichten gar nicht mehr herauskommt. Das sei schönste französische Prosa und stehe Oulipo, Raymond Carver und James Salter in nichts nach, schreibt er. Dass die äußerst belesene Serre erst jetzt ins Deutsche übersetzt wird, führt Bender auf den Prix Goncourt de la nouvelle zurück, den die 62-Jährige vor drei Jahren erhielt - was dem Rezensenten unbedingt Lust auf mehr macht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Sie haben aber zu viele Bücher. Wie wollen Sie sich da zurecht finden? Vermischen Sie nicht sämtliche Geschichten? Ach, das ist nicht schlimm? Das sehe ich aber anders! Wenn man Sie zu einem Buch befragt, sollten Sie es nicht verwechseln, sonst hält man Sie am Ende noch …
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»Sie haben aber zu viele Bücher. Wie wollen Sie sich da zurecht finden? Vermischen Sie nicht sämtliche Geschichten? Ach, das ist nicht schlimm? Das sehe ich aber anders! Wenn man Sie zu einem Buch befragt, sollten Sie es nicht verwechseln, sonst hält man Sie am Ende noch für verwirrt. Außerdem erzählt jedes Buch eine bestimmte Geschichte und keine andere. Wäre ich Schriftstellerin wie Sie, würde es mir kein bisschen gefallen, wenn man meine Bücher mit anderen verwechselt.«
Es ist verschwommen, was für eine Geschichte »Im Herzen eines goldenen Sommers« erzählt.
Serre mischt alles zusammen, ihre erlesenen, ihre erzählten und ihre erlebten Geschichten. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat aus anderen Literaturen, zeigt eine der dreißig Facetten ein und derselben Person. Die Kapitel hängen scheinbar lose zusammen, sind angefüllt mit literarischen Bezügen, die ebenso wild zusammengewürfelt sind, wie die autobiographischen.
Wir lesen von einer Frau, von einer Schriftstellerin, die in der Literatur zuhause ist. Wir sehen durch ihre Augen eine sinnliche Mutter, einen liebenden Vater, eine verlorene Freundin, eine Angestellte, die Schwester, den Verleger, Lektor und immer wieder sie in verschiedenen Gestalten. Sie ist unsicher, wütend, ängstlich, begehrend, nimmt die Gestalt einer stalkenden Geliebten, einer ausbeutenden Arbeitgeberin, einer schüchternen Schwester, einer Mörderin ein. Dieser Text ist verwischt, phantasierend, magisch und er ist nicht auf der Suche nach der Wahrheit.
»Warum muss man immerzu auf die Wahrheit pochen? Und auf welche Wahrheit eigentlich?«
Gratulation an Serre, an Klobusiczky, an den Berenbergverlag. Ein spannender Text von hoher Qualität, der mit dem Trend der autofiktionalen Literatur spielt und neue spannende Formen findet.
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