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2 Kundenbewertungen

Im Kabinett des Todes enthält vierzehn düstere Geschichten, die für jeden Leser etwas bereit halten. King zeigt sich in »Der Mann im schwarzen Anzug« in literarischer Höchstform und erhielt für diese Geschichte den O’Henry Award. Jede der Geschichten dieser Sammlung ist absolut einzigartig und zieht den Leser in ihren Bann, egal ob er sich mit Howard Cottrell als Scheintoter im »Autopsieraum Vier« befindet oder in »Alles endgültig« mit dem jungen Dinky Earnshaw mitleidet, dessen Traumjob sich als höllischer Albtraum entpuppt. Viele blutige und unblutige Überraschungen warten auf den Leser in…mehr

Produktbeschreibung
Im Kabinett des Todes enthält vierzehn düstere Geschichten, die für jeden Leser etwas bereit halten. King zeigt sich in »Der Mann im schwarzen Anzug« in literarischer Höchstform und erhielt für diese Geschichte den O’Henry Award. Jede der Geschichten dieser Sammlung ist absolut einzigartig und zieht den Leser in ihren Bann, egal ob er sich mit Howard Cottrell als Scheintoter im »Autopsieraum Vier« befindet oder in »Alles endgültig« mit dem jungen Dinky Earnshaw mitleidet, dessen Traumjob sich als höllischer Albtraum entpuppt. Viele blutige und unblutige Überraschungen warten auf den Leser in diesen faszinierenden Geschichten – und sie zeugen alle von der unbändigen Schaffenskraft eines Autors, der zu den anerkannt Größten seines Faches zählt.
Autorenporträt
Stephen King, geb. 1947 in Portland, Maine, war zunächst als Englischlehrer tätig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat gilt er als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk. Stephen King lebt mit seiner Frau Tabitha in Bangor, Maine.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2003

Der Maulwurf zwischen den Zähnen
Halb so dick wär doppelt so schrecklich: Ein neuer Erzählungsband von Stephen King
In den letzten Jahren hat Stephen King viel experimentiert. Er hat Drehbuch- und Fortsetzungsromane geschrieben, das Internet als Publikationsort entdeckt. Die Horrorstory„Achterbahn” über einen Anhalter, der in den Ford Mustang eines Toten steigt, haben, als King sie im Jahr 2000 ins Netz stellte, eine halbe Million Lesern auf ihren Computer geladen. Nun liegt „Achterbahn” zusammen mit dreizehn weiteren Geschichten auch gedruckt vor, und es wird deutlich, dass King recht daran tut, sich die Lust am Schreiben über den Umweg neuer Publikationsformen statt durch die Suche nach neuen Inhalten zu bewahren.
Die besten Beiträge dieser Sammlung sind nicht zufällig schon tausende Male erzählt worden: mündlich und schriftlich, in Liedern, im Film und im Comic. „Die schlimmsten Geschichten”, heißt es in „Achterbahn”, „sind die, die wir während unseres Lebens immer wieder hören. Das sind die wirklichen Albträume.”
In „Autopsieraum 4” findet sich ein Golfspieler, der von einer Schlange gebissen worden ist, als Scheintoter unter dem Seziermesser wieder; King, der jede der Geschichten mit einem Kommentar versehen hat, weist darauf hin, dass es sich um die Variation einer Episode aus der Fernsehserie „Alfred Hitchcock Presents” handelt. „Der Mann im schwarzen Anzug” ist der Teufel, der an einem schönen Sommertag des Jahres 1914 einem kleinen Jungen in den Wäldern von Maine begegnet; Vorbild war hier die Erzählung „Young Goodman Brown” von Nathaniel Hawthorne.
In „Der Straßenvirus zieht nach Norden” erwirbt ein Schriftsteller ein Gemälde, das zu mörderischem Leben erwacht. Und „1408” ist die Nummer eines Hotelzimmers, in dem es spukt. Die Kraft des Horrors beruht in diesen Geschichten keineswegs auf der Überraschung des Lesers, sondern darauf, dass er genau weiß, was ihn erwartet. Stephen King hat es im literarischen Appell an altvertraute Urängste zu beträchtlicher Virtuosität gebracht. Der Hilferuf eines Scheintoten gehört zu diesem vertrauten Schreckensarsenal: „Was geht hier vor?, schreie ich, aber der Schrei erklingt nur in meinem Kopf. Meine Lippen bewegen sich nicht. Ich kann sie fühlen – und meine Zunge, die wie ein betäubter Maulwurf auf dem Boden meines Mundes liegt –, aber ich kann sie nicht bewegen.”
Verglichen mit den Ängsten, die hier verhandelt werden, verglichen auch mit den schrecklich-schönen Bildern und Sprachfiguren, die der Autor für sie findet, bleiben die übrigen Geschichten harmlos. Sie bieten solides, etwas grell geratenes Entertainment. In den meisten von ihnen spritzen reichlich Blut und Hirn, Augäpfel explodieren, und der Leser darf sich an einem kuriosen Figurenarsenal erfreuen, das unter anderen südamerikanische Folterknechte, einen amoklaufenden Oberkellner und vampirisch-kannibalische Nonnen umfasst.
Eine Ausnahme bildet „Alles, was du liebst, wird dir genommen”: eine klassische Kurzgeschichte über einen Vertreter am Rande des Selbstmords – sie könnte auch von André Dubus stammen. Schade, dass King offenkundig nicht darauf verzichten mochte, erneut ein Buch zu publizieren, das sich auch als mittelschweres Wurfgeschoss verwenden lässt. Mit knapp der Hälfte des Umfangs wäre ein Anthologiestück moderner Horrorliteratur daraus entstanden. CHRISTOPH HAAS
STEPHEN KING: Im Kabinett des Todes. Düstere Geschichten. Aus dem Amerikanischen von Wulf Bergner, Joachim Körber, Hedda Pänke, Jochen Schwarzer und Jochen Stremmel. Ullstein Verlag, Berlin 2003. 585 Seiten, 22 Euro.
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