Irgendetwas scheint mit ihrem Mitschüler Jarrod nicht zu stimmen. Kate hat dafür ein sicheres Gespür, denn sie selbst besitzt magische Fähigkeiten. Schließlich entdeckt sie, dass ein verhängnisvoller Fluch auf Jarrods Familie lastet. Durch eine Reise in die Vergangenheit gelingt es den beiden, die Wurzeln des Bannes aufzuspüren. Nun gilt es, einen dramatischen Kampf auf Leben und Tod zu gewinnen...
Irgendetwas stimmt nicht mit Jarrod, das merkt die 14jährige Kate sofort, als dieser Junge mit den faszinierenden Augen neu in die Klasse kommt. Und Kate muss es ja wissen, sie kann sich die die Gefühls- und Gedankenwelt anderer Menschen einschleichen, ein Talent, das sie von ihrer Großmutter geerbt hat, einer Frau, von der alle sagen, sie sei eine Hexe.
Zuerst widersetzt sich Jarrod Kates Vermutung, dass Magie in ihm steckt, aber schließlich ist er bereit zu akzeptieren, dass ein fürchterlicher Fluch auf seiner Familie lastet, der nur mit Zauberkraft aufgehoben werden kann. Dazu müssen die beiden in die Vergangenheit reisen und den Magier finden, der den Fluch in die Welt gesetzt hat. Mit Hilfe der Großmutter gelingt der Sprung ins Mittelalter. Und dort beginnt das Abenteuer erst richtig. Der böse Rhauk ist schnell gefunden und Jarrod muss einen Kampf auf Leben und Tod führen. Zum Glück steht Kate ihm bei ...
Irgendetwas stimmt nicht mit Jarrod, das merkt die 14jährige Kate sofort, als dieser Junge mit den faszinierenden Augen neu in die Klasse kommt. Und Kate muss es ja wissen, sie kann sich die die Gefühls- und Gedankenwelt anderer Menschen einschleichen, ein Talent, das sie von ihrer Großmutter geerbt hat, einer Frau, von der alle sagen, sie sei eine Hexe.
Zuerst widersetzt sich Jarrod Kates Vermutung, dass Magie in ihm steckt, aber schließlich ist er bereit zu akzeptieren, dass ein fürchterlicher Fluch auf seiner Familie lastet, der nur mit Zauberkraft aufgehoben werden kann. Dazu müssen die beiden in die Vergangenheit reisen und den Magier finden, der den Fluch in die Welt gesetzt hat. Mit Hilfe der Großmutter gelingt der Sprung ins Mittelalter. Und dort beginnt das Abenteuer erst richtig. Der böse Rhauk ist schnell gefunden und Jarrod muss einen Kampf auf Leben und Tod führen. Zum Glück steht Kate ihm bei ...
''Im Kreis des Feuers' ist ein übersinnliches und ein sinnliches Buch.' Die Rheinpfalz
'Ein packender Roman mit einer zarten Liebesgeschichte und einem fulminanten Ende.' Elternforum
'Geprägt ist dieser Roman mit seinen durchweg starken Charakteren von einer ebenso klaren, treffsicheren Sprache wie von einer angemessenen Ernsthaftigkeit.' Wilhelmshavener Zeitung
'Sie mischt geschickt ein Gebräu aus Abenteuer, Liebe und Zauberei, das höchst wirkungsvoll ist. Von Seite 1 bis 368.' Die Welt
'Ein packender Roman mit einer zarten Liebesgeschichte und einem fulminanten Ende.' Elternforum
'Geprägt ist dieser Roman mit seinen durchweg starken Charakteren von einer ebenso klaren, treffsicheren Sprache wie von einer angemessenen Ernsthaftigkeit.' Wilhelmshavener Zeitung
'Sie mischt geschickt ein Gebräu aus Abenteuer, Liebe und Zauberei, das höchst wirkungsvoll ist. Von Seite 1 bis 368.' Die Welt
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.06.2001Botschaften fremder Hirne
Marianne Curleys Fantasy-Roman "Im Kreis des Feuers"
Fantasy-Literatur lebt vom Kampf. Auf du und du mit bösen Magiern, Hexen und ähnlich veranlagten Wesen zeigen die Helden moralische Größe als mentale Kompetenz: guter Mensch, guter Zauber. Harry Potter heißt der aktuelle Glücksritter dieser lukrativen Gefechte. In seinem Kielwasser treibt nun "Im Kreis des Feuers" auf den deutschen Markt und flaggt Potterismen.
Das geht so: Das australische Mädchen Kate hat "die Gabe", eine Disposition zum transmentalen Penetrieren fremder Hirne - etwas Telekinese inklusive. Wie ihre Schwestern von der literarischen College-Front ist Kate Outsider am Ort und in der Schule. Dort erscheint der Jarrod, ist linkisch und hat auch "die Gabe". Ist er sauer, blasen Stürme oder bebt die Erde. Jarrod ist verflucht, ahnt Kate und beginnt eine gründliche éducation magique. "Ihre Hand berührt meinen Bauch, genau über meinem Nabel", erzählt Jarrod. "Es erfordert meine ganze Konzentration, genau das zu tun, worum sie mich bittet. Ihre Hand, ihre unheimliche, klanglose Stimme und ihre glasigen Augen haben einen seltsamen Effekt auf mich. Allmählich habe ich den Dreh raus, tief aus dem Bauch heraus zu atmen."
Wo die Zauberei eine Chiffre verklemmter Sexualität ist, führen die rites de passage nicht über die Autorücksitze der normalen Jugendliteratur, sondern durch antike Gemäuer - down under ein echtes Problem. Ein Ortswechsel muß her. Also reist man magisch ins englische Mittelalter und trifft den krähenumschwirrten Bösen. Der trägt urbanes Schwarz und fängt das Mädchen. Der Junge rettet sie mit Schwert und Zauber: Guter verletzt, Böser tot, Fluch weg. Später ist man wieder in Australien und, natürlich, ein Paar.
Das ist echter Trash. Aber selbst ironiebegabte Kinder wie unsere elfjährige Testleserin verzweifeln am Ernst dieser hölzernen Karikatur des Bildungsromans. Aus den kühlen Gründen new-age-kontaminierter Laienpsychologie wabert trüber Psychokitsch. "Es fehlt ihm ernsthaft an Selbstvertrauen. Ich frag' mich, warum? Was kann sein Selbstvertrauen derart zerstört haben? Vor allem angesichts dieser Kraft, die er in sich trägt?" Dazu paßt der Schwulst im Zwischenmenschlichen. Die Zauberreise der beiden liest sich wie eine Courths-Mahlersche Deflorationsphantasie: "Das Pochen in meinem Kopf nimmt so zu, daß ich das Gefühl habe, mein Verstand explodiert gleich. Ich lehne mich an Jarrods Brust, sein zitternder Kopf nähert sich mir. Dann spüre ich ein Ziehen, zuerst noch sanft, als ob mein Körper flüssig wird und ich nach oben in eine wirbelnde Regenbogenwelt gesaugt werde. Das Tempo beschleunigt sich und mit ihm die Farben um uns herum. Sie werden grell, blenden fast mit ihrer Strahlkraft." Derangiert erwacht Kate nach dem doppeldeutigen Erlebnis in der anderen Wirklichkeit: "Ich liege auf dem Rücken, mein Rock ist bis zu den Hüften hochgerutscht, kleine Steine pieksen mir in den Rücken."
Wir leisten Abbitte bei der tapferen Testleserin und fragen uns, wie einer unserer Lieblingsverlage dazu kommt, seine begehrte junge Leserschaft mit dem einzigen Leser zu verwechseln, den dieses Buch verdient: dem Psychoanalytiker.
HANS-JOACHIM NEUBAUER
Marianne Curley: "Im Kreis des Feuers". Aus dem Englischen von Johanna Walser. Carl Hanser Verlag, München, 2001. 364 Seiten, geb., 29,80 Mark. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Marianne Curleys Fantasy-Roman "Im Kreis des Feuers"
Fantasy-Literatur lebt vom Kampf. Auf du und du mit bösen Magiern, Hexen und ähnlich veranlagten Wesen zeigen die Helden moralische Größe als mentale Kompetenz: guter Mensch, guter Zauber. Harry Potter heißt der aktuelle Glücksritter dieser lukrativen Gefechte. In seinem Kielwasser treibt nun "Im Kreis des Feuers" auf den deutschen Markt und flaggt Potterismen.
Das geht so: Das australische Mädchen Kate hat "die Gabe", eine Disposition zum transmentalen Penetrieren fremder Hirne - etwas Telekinese inklusive. Wie ihre Schwestern von der literarischen College-Front ist Kate Outsider am Ort und in der Schule. Dort erscheint der Jarrod, ist linkisch und hat auch "die Gabe". Ist er sauer, blasen Stürme oder bebt die Erde. Jarrod ist verflucht, ahnt Kate und beginnt eine gründliche éducation magique. "Ihre Hand berührt meinen Bauch, genau über meinem Nabel", erzählt Jarrod. "Es erfordert meine ganze Konzentration, genau das zu tun, worum sie mich bittet. Ihre Hand, ihre unheimliche, klanglose Stimme und ihre glasigen Augen haben einen seltsamen Effekt auf mich. Allmählich habe ich den Dreh raus, tief aus dem Bauch heraus zu atmen."
Wo die Zauberei eine Chiffre verklemmter Sexualität ist, führen die rites de passage nicht über die Autorücksitze der normalen Jugendliteratur, sondern durch antike Gemäuer - down under ein echtes Problem. Ein Ortswechsel muß her. Also reist man magisch ins englische Mittelalter und trifft den krähenumschwirrten Bösen. Der trägt urbanes Schwarz und fängt das Mädchen. Der Junge rettet sie mit Schwert und Zauber: Guter verletzt, Böser tot, Fluch weg. Später ist man wieder in Australien und, natürlich, ein Paar.
Das ist echter Trash. Aber selbst ironiebegabte Kinder wie unsere elfjährige Testleserin verzweifeln am Ernst dieser hölzernen Karikatur des Bildungsromans. Aus den kühlen Gründen new-age-kontaminierter Laienpsychologie wabert trüber Psychokitsch. "Es fehlt ihm ernsthaft an Selbstvertrauen. Ich frag' mich, warum? Was kann sein Selbstvertrauen derart zerstört haben? Vor allem angesichts dieser Kraft, die er in sich trägt?" Dazu paßt der Schwulst im Zwischenmenschlichen. Die Zauberreise der beiden liest sich wie eine Courths-Mahlersche Deflorationsphantasie: "Das Pochen in meinem Kopf nimmt so zu, daß ich das Gefühl habe, mein Verstand explodiert gleich. Ich lehne mich an Jarrods Brust, sein zitternder Kopf nähert sich mir. Dann spüre ich ein Ziehen, zuerst noch sanft, als ob mein Körper flüssig wird und ich nach oben in eine wirbelnde Regenbogenwelt gesaugt werde. Das Tempo beschleunigt sich und mit ihm die Farben um uns herum. Sie werden grell, blenden fast mit ihrer Strahlkraft." Derangiert erwacht Kate nach dem doppeldeutigen Erlebnis in der anderen Wirklichkeit: "Ich liege auf dem Rücken, mein Rock ist bis zu den Hüften hochgerutscht, kleine Steine pieksen mir in den Rücken."
Wir leisten Abbitte bei der tapferen Testleserin und fragen uns, wie einer unserer Lieblingsverlage dazu kommt, seine begehrte junge Leserschaft mit dem einzigen Leser zu verwechseln, den dieses Buch verdient: dem Psychoanalytiker.
HANS-JOACHIM NEUBAUER
Marianne Curley: "Im Kreis des Feuers". Aus dem Englischen von Johanna Walser. Carl Hanser Verlag, München, 2001. 364 Seiten, geb., 29,80 Mark. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.10.2009Nackt und offen
Marianne Curley: „Im Kreis des Feuers”
Küss mich lieber, sagt das Mädchen zu dem Jungen, mit heiserer Stimme. Die beiden sitzen am Kopfende des Bettes und der Junge, Jarrod, folgt der Aufforderung des Mädchens, Kate, und sie küssen und küssen sich, sie vergessen alles um sie herum – „wo wir sind, in welcher Zeit und warum”. In ihrer Bedächtigkeit ist diese Liebe sinnlich und keusch zugleich, und so ist auch der Roman der Australierin Marianne Curley, in dem das Phantastischste – die Liebe ist.
„Old Magic” heißt der Roman im Original, und damit ist natürlich nicht nur die Liebe gemeint. Vor dem Küssen hatte es eine andere Kommunikation gegeben zwischen Kate und Jarrod, auch die war merkwürdig erotisch, eine Art Telepathie: „Es ist ein ganz wunderbares Gefühl, Kate in meinem Kopf zu spüren, während sie meine Gefühle ertastet und wir uns anschauen. Es ist, als seien wir nackt und unsere Geheimnisse lägen offen vor uns. Wortlos fahren wir fort, unsere Gefühle miteinander zu teilen.”
Die alten magischen Kräfte sind verbreitet in Kates Familie, sie hat sie von ihrer Großmutter, Jillian, bei der sie lebt, abseits des Städtchens, auf dem Ashpeak Mountain, im Wald – die Mutter hat sich kurz nach der Geburt davongemacht. Jillian wird manchmal als Hexe bespöttelt, aber die Essenzen und Schmucksachen, die sie in ihrem New-Age-Laden anbietet, finden ihre Abnehmer. Kate ist glücklich mit diesem Outlaw-Leben.
Auch in Jarrod spürt Kate ähnliche übernatürliche Kräfte, er kann zum Beispiel kräftig für Unwetter sorgen, in dem alles zu Bruch geht. Kate versucht ihn aus der Klassen-Clique herauszubugsieren, die ihn in ihre Macht-Spielchen einzuspannen versucht, aber Jarrod ist da eher begriffsstutzig. Schnell merkt Kate auch, was für ein schlimmer, jahrhundertalter Fluch über ihm und seiner Familie liegt, die sozial deklassiert wirkt, ohne festes Zuhause, der Vater ohne Job, mit einer schlimmen Beinverletzung.
Mit einer Zeitreisen-Operation versuchen Kate und Jarrod die Probleme zu lösen, im Mittelalter machen sie die Bekanntschaft mit Jarrods Vorfahren, inklusive dem finsteren Zauberer Rhauk. Im Kampf gegen ihn lernt Jarrod endlich seine Kräfte kennen und sie zu handhaben. Zeitlosigkeit, das Vergessen der Zeit, so die Botschaft dieser unaufdringlichen, sanften Coming-of-Age-Geschichte, ist das nicht das große Vorrecht der Liebenden? FRITZ GÖTTLER
Auf Zeitreise ins Mittelalter Illustration: Jenny Dolfen
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Marianne Curley: „Im Kreis des Feuers”
Küss mich lieber, sagt das Mädchen zu dem Jungen, mit heiserer Stimme. Die beiden sitzen am Kopfende des Bettes und der Junge, Jarrod, folgt der Aufforderung des Mädchens, Kate, und sie küssen und küssen sich, sie vergessen alles um sie herum – „wo wir sind, in welcher Zeit und warum”. In ihrer Bedächtigkeit ist diese Liebe sinnlich und keusch zugleich, und so ist auch der Roman der Australierin Marianne Curley, in dem das Phantastischste – die Liebe ist.
„Old Magic” heißt der Roman im Original, und damit ist natürlich nicht nur die Liebe gemeint. Vor dem Küssen hatte es eine andere Kommunikation gegeben zwischen Kate und Jarrod, auch die war merkwürdig erotisch, eine Art Telepathie: „Es ist ein ganz wunderbares Gefühl, Kate in meinem Kopf zu spüren, während sie meine Gefühle ertastet und wir uns anschauen. Es ist, als seien wir nackt und unsere Geheimnisse lägen offen vor uns. Wortlos fahren wir fort, unsere Gefühle miteinander zu teilen.”
Die alten magischen Kräfte sind verbreitet in Kates Familie, sie hat sie von ihrer Großmutter, Jillian, bei der sie lebt, abseits des Städtchens, auf dem Ashpeak Mountain, im Wald – die Mutter hat sich kurz nach der Geburt davongemacht. Jillian wird manchmal als Hexe bespöttelt, aber die Essenzen und Schmucksachen, die sie in ihrem New-Age-Laden anbietet, finden ihre Abnehmer. Kate ist glücklich mit diesem Outlaw-Leben.
Auch in Jarrod spürt Kate ähnliche übernatürliche Kräfte, er kann zum Beispiel kräftig für Unwetter sorgen, in dem alles zu Bruch geht. Kate versucht ihn aus der Klassen-Clique herauszubugsieren, die ihn in ihre Macht-Spielchen einzuspannen versucht, aber Jarrod ist da eher begriffsstutzig. Schnell merkt Kate auch, was für ein schlimmer, jahrhundertalter Fluch über ihm und seiner Familie liegt, die sozial deklassiert wirkt, ohne festes Zuhause, der Vater ohne Job, mit einer schlimmen Beinverletzung.
Mit einer Zeitreisen-Operation versuchen Kate und Jarrod die Probleme zu lösen, im Mittelalter machen sie die Bekanntschaft mit Jarrods Vorfahren, inklusive dem finsteren Zauberer Rhauk. Im Kampf gegen ihn lernt Jarrod endlich seine Kräfte kennen und sie zu handhaben. Zeitlosigkeit, das Vergessen der Zeit, so die Botschaft dieser unaufdringlichen, sanften Coming-of-Age-Geschichte, ist das nicht das große Vorrecht der Liebenden? FRITZ GÖTTLER
Auf Zeitreise ins Mittelalter Illustration: Jenny Dolfen
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