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Produktdetails
  • Verlag: Picus Verlag
  • ISBN-13: 9783854527848
  • ISBN-10: 3854527845
  • Artikelnr.: 12405037
  • Herstellerkennzeichnung
  • Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.08.2004

Zwischendurch die Gefahr

Der Reisejournalist Walter M. Weiss begreift Marokko vor allem als ein Land der Kontraste. Von Tanger, der Tür zu Afrika und Nahtstelle zwischen den Kontinenten und Kulturen, über moderne Metropolen wie Rabat und Casablanca sowie alte Königsstädte bis hin in den Hohen Atlas und die Sahara nimmt der Autor zu Fuß oder mit dem Geländewagen, auf einer Kutsche oder dem Rücken eines Kamels den Leser auf seine Reisen mit. Die maritimen Momentaufnahmen und die "Wallfahrt der Sinne", wie der Autor etwa die Viertel der Gerber und Färber von Fes beschreibt, werden dabei, bevor sie allzusehr ins Pittoreske entgleiten, immer wieder von sogenannten "Zwischenrufen" unterbrochen, die etwa das Problem der "Guides Noirs", der illegalen Touristenführer, oder die lauernde Terrorismusgefahr und das Imageproblem des Orients seit dem Bombenanschlag am 16. Mai 2003 in Casablanca thematisieren. Beim Versuch, wie einst Elias Canetti die "Stimmen von Marrakesch" einzufangen, zieht es Weiss immer wieder zu den öffentlichen Plätzen, zu den Marktschreiern, Müßiggängern und Geschichtenerzählern. Mit eingehender Unmittelbarkeit fängt der Autor die Magie der Orte, die Halbwelt der fliegenden Händler und Feuerschlucker, Gaukler und Geschäftsleute zwischen Märchenreich und Modernisierung ein. So dient ihm Marrakeschs "Platz der Plätze", der Djemaa el Fna, als Exempel für Marokkos Vitalität und Fähigkeit, Fremdkörper entweder abzustoßen oder sich einzuverleiben. Leider tritt auch hier eine Schwäche der Reihe "Picus Lesereisen" als zuweilen eher zusammenhanglose Sammlung von Aufsätzen und Aperçus zutage: Über die handwerklich solide recherchierten und stilistisch fein ziselierten marokkanischen "Mosaiksteine" hinaus vermißt man gelegentlich den gedanklichen Überbau.

sg.

"Im Labyrinth der Träume und Basare. Marokkanische Mosaiksteine" von Walter M. Weiss. Erschienen in der Reihe "Picus Lesereisen". Picus Verlag, Wien 2003. 132 Seiten. Gebunden, 13,90 Euro. ISBN 3-85452-784-5.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Rezensent mit dem Kürzel "sg" beschreibt dieses Buch als gelungenen Versuch, Marokko als Land der Kontraste zu beschreiben: als Tür zu Afrika und Nahtstelle zwischen den Kontinenten und Kulturen. Ob der Autor das Land zu Fuß, auf dem Rücken eines Kamels oder im Geländewagen erkundete, immer fühlte sich der Rezensent überallhin mitgenommen. Besonders gelungen findet "sg" die Magie Marrakeschs zwischen Märchenreich und Moderne eingefangen. Der Rezensent bedauert jedoch, dass auch in diesem Band eine Schwäche der "Picus Lesereisen" zutage tritt: dass man nämlich über den solide recherchierten und stilistische fein ziselierte marokkanischen Mosaiksteinchen einen gedanklichen Überbau vermissen muss.

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