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Stéphane Poulins phantastisch anmutende Bilder führen uns in ein düsteres, gewalttätiges Land - es ist das Land der leeren Erinnerung. Der Held der Geschichte weiß nicht wer er ist, woher er kommt oder wohin er gehen soll. Und doch: Er hat zwar sein Gedächtnis verloren, nicht aber seinen Traum von Frieden und Zärtlichkeit.Und er als einziger hat die Kraft, das Land zu befreien.
Beklemmend sind die Bilder unseres Helden, der nach einem Anschlag auf einen Bus bandagiert wie eine Mumie und ohne Gedächtnis im Krankenhaus aufwacht. Beklemmend auch die Bilder der Stadt der Hunde, in der Katzen
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Produktbeschreibung
Stéphane Poulins phantastisch anmutende Bilder führen uns in ein düsteres, gewalttätiges Land - es ist das Land der leeren Erinnerung. Der Held der Geschichte weiß nicht wer er ist, woher er kommt oder wohin er gehen soll. Und doch: Er hat zwar sein Gedächtnis verloren, nicht aber seinen Traum von Frieden und Zärtlichkeit.Und er als einziger hat die Kraft, das Land zu befreien.

Beklemmend sind die Bilder unseres Helden, der nach einem Anschlag auf einen Bus bandagiert wie eine Mumie und ohne Gedächtnis im Krankenhaus aufwacht. Beklemmend auch die Bilder der Stadt der Hunde, in der Katzen als Terroristen gnadenlos verfolgt werden. Bei seinen Wanderungen durch die Straßen lernt der Bandagierte die Gewalt kennen und verabscheuen, aber er lernt auch, dass die Sehnsucht nach Freiheit und Glück unausrottbar ist. und er weiß, dass er es schaffen kann, das Land von seinem Fluch zu erlösen. Eine eindrucksvolle künstlerische Parabel auf den immerwährenden Konflikt zwischen Gewalt und Unterdrückung auf der einen Seite und der Freiheit der Phantasie und der Hoffnung auf ein besseres Leben auf der anderen
Autorenporträt
Stéphane Poulin, geb. 1961 in Montréal, ist einer der bekanntesten frankokanadischen Künstler. Seine Bilderbücher und Graphic Novels sind vielfach ausgezeichnet worden. An den Bildern für Im Land der verlorenen Erinnerung hat er fünf Jahre garbeitet. Carl Norac, geb. 1960 in Belgien, lebt als erfolgreicher Schriftsteller in Paris. Seine zahlreichen Bücher sind in viele Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet worden. Stéphane Poulin hat ihn gebeten, die Geschichte hinter seinen Bildern zu erzählen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.02.2012

Stehend träumen, auch wenn man niemand ist
„Im Land der verlorenen Erinnerung“, eine Suche nach seiner eigenen Identität, phantastisch und unverzagt
Eine weiße Leere, ein schwarzes Loch, so fängt es an. Da wacht einer auf in einem Krankenhausbett, die Tatzen verbunden, die Visage bandagiert. Es hat einen Sprengstoffanschlag gegeben, in einem Bus, er hat überlebt. Hey, Rousseau, rufen sie ihm zu, aber der Name sagt ihm nichts. Er sei ein Hund, wird ihm erklärt, das ist gut – denn die anderen, die Katzen werden unterdrückt, erniedrigt, als Minderheit verfolgt, sie sind wohl auch für den brutalen Anschlag verantwortlich.
Aufwachen ohne Erinnerung, in eine Welt entlassen werden, die einem fremd ist, das ist klassische Noir-Konstellation, Polizeistaat-Stimmung. Enge Straßen, Stacheldraht auf den Mauern, Obdachlose auf den Gehsteigen, Hotels und Absteigen. Die eigene Wohnung gibt merkwürdige Hinweise auf die verlorene Existenz, auf dem Küchentisch ausgerechnet ein Teller mit einem abgenagten Fisch, im Käfig ein toter Kanari. Eines Tages macht der Mann im Haus gegenüber den Vogel, springt aus dem Fenster, beim vierten Stock breitet er die Arme aus . . .
Fünf Jahre haben Carl Norac und Stéphane Poulin an dieser Geschichte gearbeitet, ihren schwermütigen Sätzen und schweren Bildern, die sind in Ölfarben geschaffen und von der dunklen Geschichte des 20. Jahrhunderts gesättigt, seinen Unterdrückungen und Verfolgungen, seinem Terror und seiner Depression. Seiner Schüsse in der Nacht, auf die keine Schreie zu hören sind: „Zielen diese Leute absichtlich daneben? Oder sind sie dazu erzogen, stumm zu sterben?“ Ist es eine wirkliche Welt oder eine künstliche, in der man „stehend träumen kann, auch wenn man niemand ist“?
Eine Initiationsgeschichte, eine Suche nach sich selbst, die langsam sich entwickelt, aber unverzagt. Auch durch diese schäbigen Straßen muss ein Mann gehen, der eine reine Weste hat und keine Angst . . . Es gibt eine Begegnung mit einem Einhorn, eine feste Mauer wird durchlässig, und der Weg führt schließlich aus der Stadt hinaus, auf die Insel der Väter, in die Erinnerungen an eine phantastische Schlacht, eine Welt, die Totenreich ist und Paradies, und schließlich in einen Zirkus, in dem das Spiel wohl vorbei ist – aber der Held setzt sich vor den Spiegel dort, nimmt die Binden vom Gesicht und wagt nun den Blick.
FRITZ GÖTTLER
CARL NORAC, STÉPHANE POULIN (Bilder): Im Land der verlorenen Erinnerung. Aus dem Französischen von Edmund Jacoby. Verlagshaus Jacoby & Stuart. 2011. 128 Seiten, 24 Euro.
Illustrationen aus Carl Norac und Stéphane Poulin: Im Land der verlorenen Erinnerung
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