2014 und 2015 ist Nir Baram in die besetzten Gebiete des Westjordanlands gereist. Um sich selbst ein Bild von der Lage seines Landes zu machen, hat der preisgekrönte Schriftsteller aus Israel Flüchtlinge, Siedler, Juden, Palästinenser, Politiker und Aktivisten befragt. Vorurteilslos spricht Baram mit den unterschiedlichen Bewohnern entlang der Grenzen, und stets schlägt ihm eine scheinbar einfache Wahrheit entgegen: "Trennung führt immer zu einem Mangel an gegenseitigem Verständnis und der Dämonisierung des anderen." Seine Reportagen beweisen eindrucksvoll, dass es möglich ist, aufeinander zuzugehen und dass es einen Weg jenseits der Zwei-Staaten-Lösung geben muss.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Joseph Croitoru liest die ursprünglich für die israelische Zeitung "Haaretz" verfassten Reportagen über die Besetzung der Palästinensergebiete im Westjordanland von Nir Baram aus den Jahren 2014/15 mit großem Interesse. Nicht nur, weil derartige Texte selten sind, wie der Rezensent weiß, sondern auch, da der Raum, den der Autor den jüdischen Siedlern und dem angeblich guten Zusammenleben mit den Arabern in seinen Gedanken einräumt, viel über das Verhältnis von Mitte-Links orientierten Israelis zur Siedlungspolitik aussagt, wie Croitoru meint. Denn diesen, scheint der Rezensent zu glauben, gehe es mehr darum, ihre Vorurteile gegenüber den Siedlern zu hinterfragen als die Auswirkungen der Besatzungspolitik auf die Palästinenser zu analysieren. Dass im Buch auch gegenteilige Standpunkte zu vernehmen sind, etwa wenn der Autor einen palästinensischen Bauern sprechen lässt, belegt für den Rezensenten, wie naiv im Grunde Barams Vorstellung von einem friedlichen Zusammenleben zwischen Israelis und Palästinensern unter israelischer Herrschaft ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.07.2016Der Weg zu meinem Olivenbaum ist lebensgefährlich
Nachrichten aus einem "Land der Verzweiflung": Reportagen des israelischen Schriftstellers Nir Baram über das Westjordanland
Für die israelische Zeitung "Haaretz", eine der wenigen im Land, die noch regelmäßig die Besetzung großer Teile der Palästinensergebiete im Westjordanland thematisieren, hat der israelische Schriftsteller Nir Baram in den Jahren 2014/15 eine Serie von Reportagen über die dortigen Verhältnisse verfasst. Sie liegen nun in erweiterter Form als Buch vor und sind allein wegen ihres Seltenheitswerts sehr zu empfehlen. Auch wenn der Titel "Im Land der Verzweiflung" eher auf die Befindlichkeit der besetzten Palästinenser anspielt, widmet Baram mehr als ein Drittel des Buches den jüdischen Siedlern, bei denen in der Regel Hochstimmung herrscht.
Deren redundanten und zur Genüge bekannten Parolen über ihren biblisch begründeten Anspruch auf das ganze Land gewährt der Autor mitunter zu viel Raum. Auch ihre Selbstrechtfertigung, die Palästinenser lebten unter der israelischen Besatzung weit besser, als es ihnen in einem arabischen Land je möglich wäre, muss man nicht immer wieder lesen. Zuweilen gewinnt man gar den Eindruck, dem Verfasser sei es wichtiger, seine eigenen Vorurteile über die jüdischen Siedler zu hinterfragen, als die konkreten Folgen ihrer Präsenz für die palästinensische Bevölkerung konsequent aufzuzeigen - so etwa in seinem Bericht über eine als besonders offen dargestellte Talmudschule in der südlich von Hebron gelegenen Siedlung Otniel. In diesem Zwiespalt offenbart sich das ambivalente Verhältnis vieler Mitte-Links ausgerichteter Israelis zum Siedlungswerk, was auch eine Erklärung dafür liefert, dass sie es letztlich dulden.
Erdulden hingegen müssen die Palästinenser die Besatzung, auf deren Ende sie schon seit Jahrzehnten hoffen. Wenn Baram auf seine Frage nach ihren Zukunftsvorstellungen bisweilen die Antwort bekommt, ob Ein- oder Zwei-Staaten-Lösung sei ihnen egal, Hauptsache, die Besatzung höre endlich auf und sie erhielten volle Bürgerrechte, so ist diese Auffassung keineswegs repräsentativ. Sie resultiert bei denjenigen, die sie äußern, vielmehr aus Resignation angesichts der Tatsache, dass sich die jüdischen Siedler immer breiter machen und ihre arabischen Nachbarn häufig ungestraft terrorisieren. Gute nachbarschaftliche Beziehungen, wie sie von einigen Siedlern gerne beschrieben werden, bleiben die Ausnahme, auch wenn Baram sie als Beleg dafür präsentiert, dass ein Zusammenleben von Juden und Arabern unter israelischer Besatzung völlig unproblematisch sei.
Die zunehmende Verdrängung der Palästinenser schildert am prägnantesten ein lieber anonym bleibender Bauer aus dem Dorf Yanun südlich von Nablus. Die jüdische Siedlung Itamar, deren auf mehrere Hügel verteilte Satellitenbauten das palästinensische Dorf mittlerweile fast umringen, habe in den achtziger Jahren nur aus einem einzigen umzäunten Haus bestanden. Die Siedler hätten sich dann nach und nach palästinensischen Weidelands bemächtigt und es zum Futteranbau benutzt. Mit der Errichtung der Außenposten auf den umliegenden Hügeln hätten auch tätliche Angriffe auf die palästinensischen Bauern begonnen. Die Siedler hätten nicht nur zahlreiche Olivenbäume entwurzelt, sondern auch eine gesamte Viehherde vergiftet.
Mit der Zeit wurde es für den Palästinenser immer gefährlicher, seinen eigenen Grund und Boden zu betreten. Dann habe ihm die israelische Armee den Zutritt zeitlich begrenzt, mit dem Argument, dass dies zu seiner Sicherheit geschehe. Inzwischen darf er sich nur noch wenige Tage im Jahr um seine Ölbäume kümmern, die ihm deshalb nur noch ein Drittel des früheren Ertrags einbringen. Anzeige gegen jüdische Angreifer erstatte heute so gut wie kein Palästinenser in der Gegend mehr, weil dies nichts bewirke. Da hier kaum noch jemand von der Landwirtschaft leben könne, gehe auch er bei israelischen Arabern in Galiläa arbeiten, wohin man aber nur mit Hilfe gut bezahlter Schlepper gelange. Ein anderer Dorfbewohner klagt über regelmäßige Angriffe jüdischer Siedler, die der Grund dafür seien, dass immer mehr jüngere Menschen den Ort verließen. Ob es das Dorf in ein paar Jahren überhaupt noch geben werde, sei ungewiss.
Vor diesem Hintergrund wirken Nir Barams Schilderungen von Zusammenkünften einer kleinen israelisch-palästinensischen Dialoggruppe, deren Mitglied er ist, ermutigend, wenn sie sich nicht gerade in Belanglosigkeiten verlieren. Bisweilen verwundert es, was den israelischen Berichterstatter in Staunen zu versetzen vermag: etwa dass es, wie der Schriftsteller in Ramallah feststellt, palästinensische Kinder gibt, die noch nie einen Juden zu Gesicht bekommen haben; oder dass etliche Siedler ihren unmittelbaren palästinensischen Nachbarort kein einziges Mal besucht haben und dies auch nicht beabsichtigen. Auf palästinensischer Seite, vor allem dort, wo man mit Israelis und dem Besatzungsapparat direkt konfrontiert ist, traf der Autor auf deutlich mehr Interesse für die Gegenseite.
Dies ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass sich die Kontakte zwischen den Palästinensern im Westjordanland und ihren Volksbrüdern in Israel in den letzten Jahren zusehends intensiviert haben. Unreflektiert bleibt bei Baram in diesem Zusammenhang indes die Frage, ob nicht auch diese Entwicklung durch die israelische Seite indirekt gefördert wird, die allem Anschein nach darauf hinarbeitet, die Entstehung eines territorial zusammenhängenden unabhängigen palästinensischen Staates zu verhinder. Dass Baram im Vorwort einräumt, sich erst durch seine Reisen durch das Westjordanland bewusst geworden zu sein, wie komplex die Realität der Besatzung ist, heißt nicht unbedingt, dass er die Herrschaftsmechanismen dahinter auch immer zu veranschaulichen vermag. Auch deshalb sollte man seiner Einschätzung, die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung erscheine angesichts der Besatzungsrealität heute unrealistischer denn je, mit einer Portion Skepsis begegnen.
JOSEPH CROITORU
Nir Baram: "Im Land der Verzweiflung". Ein Israeli reist in die besetzten Gebiete.
Aus dem Hebräischen von Markus Lemke. Carl Hanser Verlag, München 2016. 317 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nachrichten aus einem "Land der Verzweiflung": Reportagen des israelischen Schriftstellers Nir Baram über das Westjordanland
Für die israelische Zeitung "Haaretz", eine der wenigen im Land, die noch regelmäßig die Besetzung großer Teile der Palästinensergebiete im Westjordanland thematisieren, hat der israelische Schriftsteller Nir Baram in den Jahren 2014/15 eine Serie von Reportagen über die dortigen Verhältnisse verfasst. Sie liegen nun in erweiterter Form als Buch vor und sind allein wegen ihres Seltenheitswerts sehr zu empfehlen. Auch wenn der Titel "Im Land der Verzweiflung" eher auf die Befindlichkeit der besetzten Palästinenser anspielt, widmet Baram mehr als ein Drittel des Buches den jüdischen Siedlern, bei denen in der Regel Hochstimmung herrscht.
Deren redundanten und zur Genüge bekannten Parolen über ihren biblisch begründeten Anspruch auf das ganze Land gewährt der Autor mitunter zu viel Raum. Auch ihre Selbstrechtfertigung, die Palästinenser lebten unter der israelischen Besatzung weit besser, als es ihnen in einem arabischen Land je möglich wäre, muss man nicht immer wieder lesen. Zuweilen gewinnt man gar den Eindruck, dem Verfasser sei es wichtiger, seine eigenen Vorurteile über die jüdischen Siedler zu hinterfragen, als die konkreten Folgen ihrer Präsenz für die palästinensische Bevölkerung konsequent aufzuzeigen - so etwa in seinem Bericht über eine als besonders offen dargestellte Talmudschule in der südlich von Hebron gelegenen Siedlung Otniel. In diesem Zwiespalt offenbart sich das ambivalente Verhältnis vieler Mitte-Links ausgerichteter Israelis zum Siedlungswerk, was auch eine Erklärung dafür liefert, dass sie es letztlich dulden.
Erdulden hingegen müssen die Palästinenser die Besatzung, auf deren Ende sie schon seit Jahrzehnten hoffen. Wenn Baram auf seine Frage nach ihren Zukunftsvorstellungen bisweilen die Antwort bekommt, ob Ein- oder Zwei-Staaten-Lösung sei ihnen egal, Hauptsache, die Besatzung höre endlich auf und sie erhielten volle Bürgerrechte, so ist diese Auffassung keineswegs repräsentativ. Sie resultiert bei denjenigen, die sie äußern, vielmehr aus Resignation angesichts der Tatsache, dass sich die jüdischen Siedler immer breiter machen und ihre arabischen Nachbarn häufig ungestraft terrorisieren. Gute nachbarschaftliche Beziehungen, wie sie von einigen Siedlern gerne beschrieben werden, bleiben die Ausnahme, auch wenn Baram sie als Beleg dafür präsentiert, dass ein Zusammenleben von Juden und Arabern unter israelischer Besatzung völlig unproblematisch sei.
Die zunehmende Verdrängung der Palästinenser schildert am prägnantesten ein lieber anonym bleibender Bauer aus dem Dorf Yanun südlich von Nablus. Die jüdische Siedlung Itamar, deren auf mehrere Hügel verteilte Satellitenbauten das palästinensische Dorf mittlerweile fast umringen, habe in den achtziger Jahren nur aus einem einzigen umzäunten Haus bestanden. Die Siedler hätten sich dann nach und nach palästinensischen Weidelands bemächtigt und es zum Futteranbau benutzt. Mit der Errichtung der Außenposten auf den umliegenden Hügeln hätten auch tätliche Angriffe auf die palästinensischen Bauern begonnen. Die Siedler hätten nicht nur zahlreiche Olivenbäume entwurzelt, sondern auch eine gesamte Viehherde vergiftet.
Mit der Zeit wurde es für den Palästinenser immer gefährlicher, seinen eigenen Grund und Boden zu betreten. Dann habe ihm die israelische Armee den Zutritt zeitlich begrenzt, mit dem Argument, dass dies zu seiner Sicherheit geschehe. Inzwischen darf er sich nur noch wenige Tage im Jahr um seine Ölbäume kümmern, die ihm deshalb nur noch ein Drittel des früheren Ertrags einbringen. Anzeige gegen jüdische Angreifer erstatte heute so gut wie kein Palästinenser in der Gegend mehr, weil dies nichts bewirke. Da hier kaum noch jemand von der Landwirtschaft leben könne, gehe auch er bei israelischen Arabern in Galiläa arbeiten, wohin man aber nur mit Hilfe gut bezahlter Schlepper gelange. Ein anderer Dorfbewohner klagt über regelmäßige Angriffe jüdischer Siedler, die der Grund dafür seien, dass immer mehr jüngere Menschen den Ort verließen. Ob es das Dorf in ein paar Jahren überhaupt noch geben werde, sei ungewiss.
Vor diesem Hintergrund wirken Nir Barams Schilderungen von Zusammenkünften einer kleinen israelisch-palästinensischen Dialoggruppe, deren Mitglied er ist, ermutigend, wenn sie sich nicht gerade in Belanglosigkeiten verlieren. Bisweilen verwundert es, was den israelischen Berichterstatter in Staunen zu versetzen vermag: etwa dass es, wie der Schriftsteller in Ramallah feststellt, palästinensische Kinder gibt, die noch nie einen Juden zu Gesicht bekommen haben; oder dass etliche Siedler ihren unmittelbaren palästinensischen Nachbarort kein einziges Mal besucht haben und dies auch nicht beabsichtigen. Auf palästinensischer Seite, vor allem dort, wo man mit Israelis und dem Besatzungsapparat direkt konfrontiert ist, traf der Autor auf deutlich mehr Interesse für die Gegenseite.
Dies ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass sich die Kontakte zwischen den Palästinensern im Westjordanland und ihren Volksbrüdern in Israel in den letzten Jahren zusehends intensiviert haben. Unreflektiert bleibt bei Baram in diesem Zusammenhang indes die Frage, ob nicht auch diese Entwicklung durch die israelische Seite indirekt gefördert wird, die allem Anschein nach darauf hinarbeitet, die Entstehung eines territorial zusammenhängenden unabhängigen palästinensischen Staates zu verhinder. Dass Baram im Vorwort einräumt, sich erst durch seine Reisen durch das Westjordanland bewusst geworden zu sein, wie komplex die Realität der Besatzung ist, heißt nicht unbedingt, dass er die Herrschaftsmechanismen dahinter auch immer zu veranschaulichen vermag. Auch deshalb sollte man seiner Einschätzung, die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung erscheine angesichts der Besatzungsrealität heute unrealistischer denn je, mit einer Portion Skepsis begegnen.
JOSEPH CROITORU
Nir Baram: "Im Land der Verzweiflung". Ein Israeli reist in die besetzten Gebiete.
Aus dem Hebräischen von Markus Lemke. Carl Hanser Verlag, München 2016. 317 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Das Reportagenbuch zielt direkt auf den Kern der Sache: die bis zur Ausweglosigkeit verhärteten politischen Fronten. ... Immer wieder gelingen Baram überraschende Beobachtungen, die vorführen, wie er selber dazulernt. ... Am Ende verbreitet er sogar so etwas wie Hoffnung." Insa Wilke, Hans-Peter Kunisch, WDR 3, 27.11.16
"Das Buch ist sehr lesenswert. Es bringt auf den Punkt, was wir in den letzten Jahren in Zeitungen und Zeitschriften gelesen haben, und das in einer Sprache, die kompromisslos und anschaulich zugleich ist." Guido Kalberer, Tages-Anzeiger, 23.04.16
"Nir Baram entlarvt in seinen Reportagen das Reden über den Frieden in Israel als Lebenslüge. ... Seit Jahrzehnten wird über den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern gestritten. Auch Nir Baram hat keine Lösung dafür, aber er tut etwas, was sonst kaum jemand macht: Er schaut hin, spricht mit den Leuten, und hält damit der israelischen Gesellschaft in ihrer Zerrissenheit den Spiegel vor." Joachim Gaertner, titel thesen temperamente, 03.04.16
"...man spürt am eigenen Leib den Schmerz, der dem Autor beim Schreiben ein beständiger Begleiter gewesen sein muss." Klara Obermüller, NZZ am Sonntag, 28.02.16
"Nir Baram schreibt nicht nur glänzende Reportagen. Er lenkt sehr überzeugend den Blick darauf, dass die Konzepte einer strikten Trennung von Israelis und Palästinensern, die in Oslo, in Washington und Taba ersonnen wurden, von der Realität längst überholt sind. Eine wichtige Botschaft - auch für Europas Diplomaten." Peter Kapern, Deutschlandfunk, 22.2.16
"Vor allem macht das Buch deutlich, dass beiden Parteien eine Zwei-Staaten-Lösung kaum vorstellbar ist. Die Stärke des Buches liegt darin, dass es mögliche Alternativen aufzeigt." Carsten Hueck, Deutschlandradio, 25.02.16
"Das Buch ist sehr lesenswert. Es bringt auf den Punkt, was wir in den letzten Jahren in Zeitungen und Zeitschriften gelesen haben, und das in einer Sprache, die kompromisslos und anschaulich zugleich ist." Guido Kalberer, Tages-Anzeiger, 23.04.16
"Nir Baram entlarvt in seinen Reportagen das Reden über den Frieden in Israel als Lebenslüge. ... Seit Jahrzehnten wird über den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern gestritten. Auch Nir Baram hat keine Lösung dafür, aber er tut etwas, was sonst kaum jemand macht: Er schaut hin, spricht mit den Leuten, und hält damit der israelischen Gesellschaft in ihrer Zerrissenheit den Spiegel vor." Joachim Gaertner, titel thesen temperamente, 03.04.16
"...man spürt am eigenen Leib den Schmerz, der dem Autor beim Schreiben ein beständiger Begleiter gewesen sein muss." Klara Obermüller, NZZ am Sonntag, 28.02.16
"Nir Baram schreibt nicht nur glänzende Reportagen. Er lenkt sehr überzeugend den Blick darauf, dass die Konzepte einer strikten Trennung von Israelis und Palästinensern, die in Oslo, in Washington und Taba ersonnen wurden, von der Realität längst überholt sind. Eine wichtige Botschaft - auch für Europas Diplomaten." Peter Kapern, Deutschlandfunk, 22.2.16
"Vor allem macht das Buch deutlich, dass beiden Parteien eine Zwei-Staaten-Lösung kaum vorstellbar ist. Die Stärke des Buches liegt darin, dass es mögliche Alternativen aufzeigt." Carsten Hueck, Deutschlandradio, 25.02.16