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"Was wäre der Sommer ohne die Flüge der Schwalben, und was wäre das Land ohne die Gräber der Dichter", notierte Gottfried Benn. Tatsächlich ist es für viele von uns ein fester Programmpunkt jeder Reise, zu den Gräbern berühmter Menschen zu pilgern. Was erwarten wir vom Anblick ihrer Grabstätten? In dem Essay, den Günter Kunert für dieses Buch geschrieben hat, spricht er von "versuchter Zwiesprache". Eine Zwiesprache, für die sich die Gräber der Dichterinnen und Dichter natürlich besonders eignen, denn ihre Werke sind in Sprache gefasst und haben uns in ein inneres Gespräch mit ihren Schöpfern…mehr

Produktbeschreibung
"Was wäre der Sommer ohne die Flüge der Schwalben, und was wäre das Land ohne die Gräber der Dichter", notierte Gottfried Benn. Tatsächlich ist es für viele von uns ein fester Programmpunkt jeder Reise, zu den Gräbern berühmter Menschen zu pilgern.
Was erwarten wir vom Anblick ihrer Grabstätten? In dem Essay, den Günter Kunert für dieses Buch geschrieben hat, spricht er von "versuchter Zwiesprache". Eine Zwiesprache, für die sich die Gräber der Dichterinnen und Dichter natürlich besonders eignen, denn ihre Werke sind in Sprache gefasst und haben uns in ein inneres Gespräch mit ihren Schöpfern gebracht, unser Denken und Fühlen beeinflusst, ja möglicherweise unser Leben verändert. Peter Andreas hat rund 120 Gräber großer Dichterinnen und Dichter fotografiert, gut die Hälfte davon deutschsprachig, von Walther von der Vogelweide bis zu Ingeborg Bachmann. Hinzu kommen Franzosen, Engländer, Italiener, Russen u.a. Und neben die Grabbilder hat er Texte der Toten gestellt: Gedichte, Aphorismen und Sentenzen, Ausschnitte aus Erzählungen, Romanen, Schauspielen und Briefen. Was die Dichter zum Tod geschrieben haben, lässt keine Monotonie aufkommen und überrascht bisweilen: nicht nur Ernstes, Nachdenkliches, sondern auch Nüchternes, Spöttisches, Provokantes.
Autorenporträt
Peter Andreas,geboren 1940, arbeitet als selbstständiger Werbeberater. Neben seiner beruflichen Tätigkeit geht er mit der Kamera auf Spurensuche. Seine Fotos illustrieren Bücher, die lebendige Kulturgeschichte erzählen. Sein erster eigener Band, »Im letzten Garten«, ist 2005 bei Gerstenberg erschienen und wurde von Elke Heidenreich in »Lesen!« besprochen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.11.2005

Sterbensschön: Peter Andreas besucht Dichtergräber

In unserer hochbeschleunigten Welt sind Friedhöfe nicht nur in einer Hinsicht zum letzten Refugium geworden: Der besondere Reiz eines Spaziergangs durch die vogelzwitschernde Stille inmitten der Städte erschließt sich Romantikern nicht erst auf dem touristisch längst erschlossenen Père Lachaise in Paris. Wo im Diesseits auf nichts Verlaß ist, hoffen zumal Künstler auf Gerechtigkeit im Nachleben, durch treuliche Blumengaben mancherorts rührend erfahren. Peter Andreas hat für seinen Band "Im letzten Garten" mehr als hundert Gräbstätten berühmter Dichter besucht. Seinen unaufdringlichen, keineswegs morbiden Fotografien hat er Texte der großen Toten an die Seite gestellt. Quer durch Europa führt so der Band, von Henrik Ibsens Osloer Ruhestätte vorbei an Casanovas Grabplatte im tschechischen Duchcov hin zu Tolstois Liegewiese im Park seines Gutshofs in Jasnaja Poljana oder zum Elizabeth Barrett Browning gewidmeten Monumentalbau auf dem Englischen Friedhof in Florenz. Mit Chateaubriand schaut man in Saint-Malo übers Meer; der Besuch bei Sir Walter Scott entführt in die schottische Abtei von Dryburgh. Mal mit marmornem Pomp, mal in grüner Beschaulichkeit, mal unauffällig und mal bedeutungsheischend, spiegelt sich die Verschiedenartigkeit der Persönlichkeiten in den Grabmälern deutlicher wider als in deren Texten. Günter Kunert, der im einleitenden Essay auch auf die schriftstellerische Neigung zur Hypochondrie und die lebensbedrohlichen Voraussetzungen des Schreibens hinweist, verheißen die Gräber der Dichter "die Kontinuität des Schöpferischen". - Unsere Abbildung zeigt Gottfried August Bürgers Grabmal auf dem Bartholomäus-Friedhof in Göttingen. (Peter Andreas: "Im letzten Garten". Besuch bei toten Dichtern. Mit einem Essay von Günter Kunert. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2005. 216 S., zahlr. Abb., geb., 24,90 [Euro].)

fvl

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