Schattenwerfer, Schürzenjäger, Zauberer, Russen, Lumpen. diese und viele andere Gewerbetreibende bevölkern das neue Buch von Bora Cosic. Sie treffen als bunt schillernde Darsteller eine Gewerbes, einer Berufung oder Lebensauffassung, leicht überdreht auf sympathische Weise real, auf eine heruntergekommene Familie im Belgrad der 1940er-Jahre.
Schattenwerfer, Schürzenjäger, Zauberer, Russen, Lumpen. diese und viele andere Gewerbetreibende bevölkern das neue Buch von Bora Cosic. Sie treffen als bunt schillernde Darsteller eine Gewerbes, einer Berufung oder Lebensauffassung, leicht überdreht auf sympathische Weise real, auf eine heruntergekommene Familie im Belgrad der 1940er-Jahre.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Bora Cosic, geb. 1932 in Zagreb, wuchs in Belgrad auf. Er absolvierte ein Studium der Philosophie an der Universität Belgrad. In den 1950er und 1960er Jahren war er Mitarbeiter und Redakteur verschiedener literarischer Zeitschriften (Mlada kultura, Delo, Knjizevnost, Knjiizevne novine, Revija Danas). Später arbeitete er in der dramaturgischen Abteilung der Belgrader Produktionsfirma Avala Film. 1992 verließ Cosic Serbien aus Protest gegen das Milosevic-Regime und ging nach Rovinj (Kroatien), später nach Berlin. Seit 1999 ist er als Kolumnist für die Spliter Wochenzeitung 'Feral Tribune' tätig. 2002 wurde er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet, 2008 erhielt er den 'Albatros' der Günter-Grass-Stiftung und 2011 wurde er mit dem 'Internationalen Stefan-Heym Preis' geehrt.
Katharina Wolf-Grießhaber wurde 1955 in Stuttgart geboren. Sie studierte Slavistik und Osteuropäische Geschichte in Heidelberg und Bochum. Heute lebt und arbeitet sie als freie Übersetzerin in Münster. Zu den von ihr übersetzten Autoren aus dem osteuropäischen Sprachraum zählen u.a. Bora Cosic, Danilo Kis, Bogdan Bogdanovic, Slavenka Drakulic und Dzevad Karahasan. 2008 erhielt Katharina Wolf-Grießhaber den "Albatros Preis".
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Führt der Erzähler, führt der Autor die Rezensentin Judith von Sternburg an der Nase herum? Beruhen die Geschichten in diesem Band des bald 80-jährigen Serben Bora Cosic auf einem simplen Trick? Und wenn schon. Immerhin, meint Sternburg, gelingt dem Autor damit eins der gewitztesten Bücher des Frühjahrs. Die sämtlich um 1944 spielenden Geschichten aus einem Mehrparteienhaus in Belgrad führen die Rezensentin durch die Perspektive eines wunderbar ahnungslosen Jungen (ahnungslos in Bezug auf den herrschenden Krieg) zu vom Autor effektvoll inszenierten Einsichten (etwa, dass sich das Große im Kleinen spiegelt). So erscheint Sternburg das Buch auch als mild ironischer Bildungsroman, der nicht wenig von Cosics Wortwitz (wunderbar übersetzt von Katharina Wolf-Grießhaber, findet Sternburg) lebt.