Volker Schlöndorff hat mit der Verfilmung von Günter Grass Meisterwerk "Die Blechtrommel" 1979 Filmgeschichte geschrieben Bis heute gilt das Genre der "Literaturverfilmung" mit Filmen nach Vorlagen von Heinrich Böll, Max Frisch, Arthur Miller und Marcel Proust als seine Spezialität (Eine Liebe von Swann, Tod eines Handlungsreisenden, Homo Faber). In Frankreich bei den Autorenregisseuren der Nouvelle Vague lernte er sein Handwerk, bevor er 1966 seinen ersten eigenen Film "Der junge Törless" drehte.
Volker Schlöndorff spricht mit Josef Schnelle über seine frühen Erfahrungen als Cinephiler in Paris, den Aufbruch mit dem Jungen Deutschen Film in den 70er Jahren (Die verlorene Ehre der Katharina Blum) sowie die Geheimnisse und Hintergründe der Literaturverfilmung. Eingeleitet wird der Band durch einen ausführlichen Essay und mit zahlreichen Fotos aus dem Privatarchiv von Volker Schlöndorff bebildert.
Als Zugabe gibt es das Gespräch als Audiodatei zum Nachhören.
Volker Schlöndorff spricht mit Josef Schnelle über seine frühen Erfahrungen als Cinephiler in Paris, den Aufbruch mit dem Jungen Deutschen Film in den 70er Jahren (Die verlorene Ehre der Katharina Blum) sowie die Geheimnisse und Hintergründe der Literaturverfilmung. Eingeleitet wird der Band durch einen ausführlichen Essay und mit zahlreichen Fotos aus dem Privatarchiv von Volker Schlöndorff bebildert.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.11.2019NEUE TASCHENBÜCHER
Hinter
der Tür
Volker Schlöndorff feierte im März 2019 den 80. Geburtstag. Anlass für den Filmkritiker Josef Schnelle den Regisseur, der sich nie als Künstler, sondern stets als Handwerker begriff, mit einem Buch zu würdigen. Ein Essay leitet es ein. Da erfährt man schon viel über Schlöndorff: den „Mann mit Eigenschaften“, den „Homo Politicus“, den „Meister der Literaturverfilmung“. Richtig nahe kommt man dem Filmemacher dann in dem großen Gespräch, das angesichts des spürbaren gegenseitigen Vertrauens das Herzstück des Buches bildet. Die Rede kommt auf die französischen Jahre, die Bedeutung von Filmmusik, die richtige Besetzung; aber natürlich auch auf die „Blechtrommel“, mit deren Verfilmung Schlöndorff für immer verbunden sein wird. Man horcht auf: In der Szene, in der Angela Winkler hinter verschlossener Tür stirbt, hat der Regisseur auch sein „eigenes Kindheitstrauma, als ich mit vier Jahren meine Mutter verloren habe, die eben hinter dieser Tür verbrannt ist“, verarbeitet. Im Roman existiert sie gar nicht. Zum Schluss die Frage, warum er als Verehrer Billy Wilders nie eine Komödie gemacht habe: „Es ist mir nicht gelungen. Das ist das große Bedauern.“ FLORIAN WELLE
Josef Schnelle: Im nächsten Leben: Komödie. Volker Schlöndorff im Gespräch. Schüren Verlag, Marburg 2019. 166 Seiten, 18 Euro.
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Hinter
der Tür
Volker Schlöndorff feierte im März 2019 den 80. Geburtstag. Anlass für den Filmkritiker Josef Schnelle den Regisseur, der sich nie als Künstler, sondern stets als Handwerker begriff, mit einem Buch zu würdigen. Ein Essay leitet es ein. Da erfährt man schon viel über Schlöndorff: den „Mann mit Eigenschaften“, den „Homo Politicus“, den „Meister der Literaturverfilmung“. Richtig nahe kommt man dem Filmemacher dann in dem großen Gespräch, das angesichts des spürbaren gegenseitigen Vertrauens das Herzstück des Buches bildet. Die Rede kommt auf die französischen Jahre, die Bedeutung von Filmmusik, die richtige Besetzung; aber natürlich auch auf die „Blechtrommel“, mit deren Verfilmung Schlöndorff für immer verbunden sein wird. Man horcht auf: In der Szene, in der Angela Winkler hinter verschlossener Tür stirbt, hat der Regisseur auch sein „eigenes Kindheitstrauma, als ich mit vier Jahren meine Mutter verloren habe, die eben hinter dieser Tür verbrannt ist“, verarbeitet. Im Roman existiert sie gar nicht. Zum Schluss die Frage, warum er als Verehrer Billy Wilders nie eine Komödie gemacht habe: „Es ist mir nicht gelungen. Das ist das große Bedauern.“ FLORIAN WELLE
Josef Schnelle: Im nächsten Leben: Komödie. Volker Schlöndorff im Gespräch. Schüren Verlag, Marburg 2019. 166 Seiten, 18 Euro.
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