In der Stadtöffentlichkeit ist Anna Krückmann als engagierte Kommunalpolitikerin und Gründerin des Hausfrauenvereins in Münster bekannt. Ihr Ehemann Paul Krückmann war über drei Jahrzehnte Ordinarius an der juristischen Fakultät der Universität Münster, zwischenzeitlich auch ihr Rektor. Während er den Alldeutschen Verband in Münster leitete und während des Ersten Weltkrieges mit einem Professorennetzwerk radikale Annexionsideen entwickelte, organisierte seine Frau ausgehend von ihrem kolonialistischen Engagement mit dem Hausfrauenverein die "Heimatfront". Beide fanden den Weg in die radikalnationalistische Vaterlandspartei und setzten nach 1918 ihre politische Arbeit im republikfeindlichen Umfeld der DNVP und des deutsch-völkischen Schutz- und Trutzbundes fort. Nach dem Tod ihres Mannes 1943 und dem Kriegsende arbeitete Anna Krückmann aktiv an ihrem Image als Vorkämpferin für hauswirtschaftliche und frauenrechtliche Belange.Der Historiker und Geschichtslehrer Michael Jung ordnet das politische Wirken des Ehepaares Krückmann nun erstmals auf Grundlage ihrer Selbstzeugnisse und umfassender Archivrecherchen ein. Dabei stehen das gesellschaftliche Engagement beider in den radikal rechten Netzwerken Münsters und des Münsterlandes zwischen den beiden Weltkriegen sowie die einseitige Erinnerung an Anna Krückmann am Ende des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt der quellengesättigten Untersuchung
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