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Aufruhr in Söderfleth, einem idyllischen Dorf in Norddeutschland. Eine skrupellose Windenergie-Firma plant einen riesigen Windpark direkt vor Söderfleth. Das Dorf ist gespalten. Eine Bürgerinitiative macht gegen den Windpark mobil, und bald geschehen merkwürdige Dinge. Die Scheune eines Bauern brennt ab, der Alte kommt dabei um ein Haar ums Leben. Im Haus des BI-Initiators werden bei einer Razzia massenhaft Nazi-Insignien sichergestellt. Dann ist da noch ein mysteriöser Fremder, der jeden Schritt der Bürgerinitiativler belauert. Am Ende bleibt den in die Defensive geratenen Windparkgegnern…mehr

Produktbeschreibung
Aufruhr in Söderfleth, einem idyllischen Dorf in Norddeutschland. Eine skrupellose Windenergie-Firma plant einen riesigen Windpark direkt vor Söderfleth. Das Dorf ist gespalten. Eine Bürgerinitiative macht gegen den Windpark mobil, und bald geschehen merkwürdige Dinge. Die Scheune eines Bauern brennt ab, der Alte kommt dabei um ein Haar ums Leben. Im Haus des BI-Initiators werden bei einer Razzia massenhaft Nazi-Insignien sichergestellt. Dann ist da noch ein mysteriöser Fremder, der jeden Schritt der Bürgerinitiativler belauert. Am Ende bleibt den in die Defensive geratenen Windparkgegnern noch eine vermeintliche Wunderwaffe: Mit Hilfe des legendären "Verhinderungsvogels" Wachtelkönig wollen sie das Windparkprojekt kippen ...
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2008

Brettern mit dem Vel Satis

Detektive in Romanen fahren Autos, die nicht jeder fährt. Trivialliteratur sieht Jerry Cotton in New York im E-Type von Jaguar. Britische Ermittler bewegen ihren Bentley. In Skandinavien sind seltsame Ford Falcon, ältere Saab und Volvo bei Erlendur, Wallander und Co. sehr beliebt. Bernhard Hamm hat sich in der ruhig-dichten Erzählung "Im Norden stürmische Winde" ganz bewusst für ein Auto entschieden, das in Deutschland nicht nur nicht jeder, sondern kaum einer fährt: "Er hatte sich mit Blick auf die lokalen Verkehrswege einen Renault Vel Satis zugelegt, dessen Fahrwerk die seit Jahrzehnten vernachlässigten Schlaglochpisten gnädig ausbügelte", rechtfertigt Autor Wolfgang Röhl die ungewöhnliche Fahrzeugwahl. Hamm arbeitet als Lektor bei dem fiktiven, aber doch sehr realistischen Kawunkel-Verlag, der eine Buchreihe mit Krimis aus der deutschen Provinz auflegen will. Der nur bis zum Ende des Buches alleinstehende Hamm macht sich so seine Gedanken über Menschen, Dörfer, Umwelt und -organisationen und gerät allmählich, aber doch sehr nachhaltig in eine Geschichte hinein, in der es um Sinn und Unsinn von Windrädern und alternativer Energie und um gewisse Machenschaften geht, die dringend der Aufklärung bedürfen. Seine Recherchen und Berufsfahrten führen Hamm mit seinem Vel Satis auch über Land und er "brettert über die schmalen, holprigen Moorstraßen" dahin, dass es eine Freude für die Ordnungshüter mit ihren Radarkontrollen ist. Skrupel kommen ihm dabei nicht, er grüßt freundlich und brettert weiter. Immerhin fährt Hamm einen Wagen, der nicht nur "kühn geschnitten", sondern auch "exotischer als ein Kalb mit drei Köpfen" ist. Da hat er nicht unrecht. Doch der Vel Satis von Renault ist wohl nicht der "ganze Stolz der gallischen Autoindustrie", denn diese weist neben Renault auch noch die muntere PSA-Gruppe auf, die eher ihren Peugeot 607 oder den relativ neuen Citroën C6 mit Hingabe verehrte. Vor allem in Deutschland ist der Vel Satis eine Seltenheit geworden und geblieben: 125 Exemplare der kuschelig-geräumigen Limousine mit dem nostalgischen Heck und dem nobel tapezierten Innenraum wurden 2007 hierzulande neu zugelassen (davon 97 Stück mit Dieselmotor). Das ist - zumindest dann, wenn man sich nie mehr von ihm trennen möchte - keine schlechte Wahl, immerhin ließ sich damit der "französische Präsident in den Elysée-Palast" chauffieren. Dieser muss ja auch nicht auf den Wiederverkaufswert achten. Wie Bernhard Hamm, der sich gern mit der GEZ anlegt und von dem wir erwarten, dass er mit seinem Vel Satis noch durch etliche Bücher von Wolfgang Röhl brettern möge. Und diesem geben wir für seine Datei der starken Sprüche einen weiteren Spruch auf den Weg: "Kommt näher ans Feuer, Fremder, wir wollen Euer Gesicht sehen."

Wolfgang Peters hat gelesen: Wolfgang Röhl, Im Norden stürmische Winde, Kriminalkomödie. Erschienen im MCE-Verlag, 187 Seiten, 10,90 Euro. (www.medien-contor-elbe.de)

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