Im Rhythmus des Lebens. Der Titel von Richard Riess' Gedichtband ist geradezu programmatisch: Seine Texte spielen auf der Klaviatur des Lebens und sie spielen darauf eine ganze Fülle von Melodien, Rhythmen und Motiven, manchmal in Dur, manchmal in Moll. Vergangenheit mit wunderbaren wie auch schmerzlichen Erfahrungen und Erinnerungen: Alles formt sich, alles bedingt sich, alles ist miteinander verwoben.
Und mittendrin der Mensch, der mit Freude, Demut und Zuversicht auf die Welt schaut - als wunderbares Werk des Schöpfers. Daraus resultiert die Verantwortung des Einzelnen, freilich auch die des Autors selbst, dieses Erleben, diese einmaligen Widerfahrnisse neu in Worte zu fassen und vor unseren Augen lebendig werden zu lassen.
Teil dieser Verantwortung ist indessen auch, die Zweifel im Inneren zuzulassen, Schatten zu benennen und sich so tiefsitzenden Fragen zu stellen: Wie kann ein Gott, der doch so Wunderbares geschaffen hat und Tag für Tag und Nacht für Nacht noch schafft - wie kann ein Gott, der doch das Leben liebt, überhaupt so viel Ungerechtigkeit zulassen, so viel an Krankheit, Leid und Tod?
Richard Riess stellt derlei Fragen nicht anklagend, vielmehr betroffen und erschrocken und eher mit einer gewissen Wehmut, in der sich, genau genommen, auch das Wissen um die eigene Endlichkeit spiegelt. Und doch ? am Ende verlieren sich seine Texte nicht in lauter Melancholie oder stiller Verzweiflung. Es bleiben vielmehr ungezählte Momente zum Staunen, zur Wahrnehmung des Schönen, zu einer Art adventlicher Erwartung und hoffnungsvoller Offenheit für das, was alles da noch kommen wird.
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Und mittendrin der Mensch, der mit Freude, Demut und Zuversicht auf die Welt schaut - als wunderbares Werk des Schöpfers. Daraus resultiert die Verantwortung des Einzelnen, freilich auch die des Autors selbst, dieses Erleben, diese einmaligen Widerfahrnisse neu in Worte zu fassen und vor unseren Augen lebendig werden zu lassen.
Teil dieser Verantwortung ist indessen auch, die Zweifel im Inneren zuzulassen, Schatten zu benennen und sich so tiefsitzenden Fragen zu stellen: Wie kann ein Gott, der doch so Wunderbares geschaffen hat und Tag für Tag und Nacht für Nacht noch schafft - wie kann ein Gott, der doch das Leben liebt, überhaupt so viel Ungerechtigkeit zulassen, so viel an Krankheit, Leid und Tod?
Richard Riess stellt derlei Fragen nicht anklagend, vielmehr betroffen und erschrocken und eher mit einer gewissen Wehmut, in der sich, genau genommen, auch das Wissen um die eigene Endlichkeit spiegelt. Und doch ? am Ende verlieren sich seine Texte nicht in lauter Melancholie oder stiller Verzweiflung. Es bleiben vielmehr ungezählte Momente zum Staunen, zur Wahrnehmung des Schönen, zu einer Art adventlicher Erwartung und hoffnungsvoller Offenheit für das, was alles da noch kommen wird.
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