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Als Proust »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« und Joyce »Ulysses« schrieb, entstand auch in Finnland ein epochales Werk: In Volter Kilpis Prosa-Epos lädt der Gutsherr Alastalo die wichtigsten Männer der Schärengemeinde ein, um sie vom gemeinsamen Bau einer Dreimastbark zu überzeugen. Während mit Hingabe Pfeife geraucht und Grog getrunken wird, umkreisen die unterschiedlichen Lager einander listig in dem Versuch, die eigenen Interessen durchzusetzen. Kilpis über tausendseitiges Opus magnum spielt an einem einzigen Nachmittag und ist eine großartige Charakterstudie der Menschen, die den…mehr

Produktbeschreibung
Als Proust »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« und Joyce »Ulysses« schrieb, entstand auch in Finnland ein epochales Werk: In Volter Kilpis Prosa-Epos lädt der Gutsherr Alastalo die wichtigsten Männer der Schärengemeinde ein, um sie vom gemeinsamen Bau einer Dreimastbark zu überzeugen. Während mit Hingabe Pfeife geraucht und Grog getrunken wird, umkreisen die unterschiedlichen Lager einander listig in dem Versuch, die eigenen Interessen durchzusetzen. Kilpis über tausendseitiges Opus magnum spielt an einem einzigen Nachmittag und ist eine großartige Charakterstudie der Menschen, die den Kosmos der finnischen Schären im 19. Jahrhundert bevölkerten. Vor allem aber ist der Roman ein überwältigendes Sprachkunstwerk, das einen unvergleichlichen Sog entwickelt und durch Stefan Mosters Übersetzungsgroßtat endlich der deutschen Leserschaft zugänglich wird.
Autorenporträt
Volter Kilpi wurde 1874 in der südwestfinnischen Schärengemeinde Kustavi als Sohn eines Kapitäns geboren. Nach seinem Studium in Helsinki absolvierte er eine Laufbahn als Bibliothekar. In jungen Jahren machte er mit drei Romanen im symbolischen Stil auf sich aufmerksam, verstummte danach aber für fast 30 Jahre, bis er mit einer groß angelegten Trilogie über seine Heimat zum bedeutenden Schriftsteller wurde. Das Herzstück der Trilogie, der Roman »Im Saal von Alastalo« (1933), gilt heute als einer der besten finnischen Romane überhaupt. Kilpi starb 1939 in Turku.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Aldo Keel brüllt es heraus: Volter Kilpis Roman von 1933, Teil der Schären-Trilogie, ist eine SENSATION! Der erstaunlichste Roman des Jahres! Für Keel liegt das an einer Wahnsinnssprache und der verrückten Idee, sechs Stunden erzählte Zeit auf über 1000 Seiten auszubreiten. Worum geht es? Um eine Vertragsunterzeichnung, mit der rund zwei Dutzend finnische Bauernkapitäne 1864 den Bau eines Handelsschiffes besiegeln wollen. Das eigentliche Geschehen findet laut Keel aber in der Innenwelt der Akteure statt und setzt sich zusammen aus den dort hausenden Konflikten und Erinnerungen. Die reiche Bildlichkeit und ein Wortschatz, der Shakespeare neidisch machen würde, hauen den Rezensenten schlicht um. Dem Übersetzer würde Keel einen Kranz flechten.

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