Elliots Leben ist außer Kontrolle geraten. Wenn er es nur wieder in die Hand bekommen könnte! Jetzt, an seiner neuen Schule, sieht er die Chance, von vornherein ein anderes Image von sich aufzubauen. Er wird einen neuen Elliot erfinden, der so kaltblütig und abgebrüht ist, dass ihn nie wieder jemand verletzen kann. Das Ergebnis übertrifft seine kühnsten Träume - bald aber auch seine schlimmsten Alpträume.Du musst in der richtigen Weise bemerkt werden - das hat Elliot aus den bitteren Erfahrungen an seiner alten Schule gelernt. Jetzt wird er sich nicht mehr in die Opferrolle drängen lassen, sondern sich als einer geben, den nichts rühren kann.Die aus Angst geborene Strategie geht in ungeahnter Weise auf: Das Opfer wird zum Augenzeugen, eine Maske bedingt die nächste. Wer ist er selbst? Kann er wirklich die Machtphilosophie übernehmen, nach der die im Geheimen agierende Gruppe der Wächter eine ganze Schule beherrscht? Zum ersten Mal im Leben hat Elliot Macht. Aber die Macht hat einen furchtbaren Preis, und er sieht sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber, als er bestimmen soll, gegen wen er sie einsetzen will. Graham Gardners Roman, inspiriert von George Orwells 1984, ist dicht, eindringlich schonungslos offen und dramatisch. Er schildert Elliots Kampf ums Überleben mit einer Intensität, der man sich nicht entziehen kann.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Die Gefühl, mit dem Graham Gardner in seinem Debütroman fesselt, heißt Angst, berichtet Jürgen Stahlberg beeindruckt - die Angst davor, Opfer zu sein. Denn dies war der Junge Elliot, wie der Rezensent berichtet, an seiner alten Schule permanent und in Gestalt seines Vaters, der seit einem Raubüberfall invalid ist, steht dem Sohn das Gespenst eines ewigen Opfers vor Augen. Daher beschließe er, als er an eine neue Schule kommt, sich selbst neu, als kaltblütigen, furchtlosen "Täter" zu erfinden. Stahlberg verspricht eine "intensive und schonungslose" Lektüre, die im Vergleich zu den "Pickel-Love-und-Quatsch-Geschichten", die im "modernen" Jugendbuch immer mehr um sich griffen, die jugendlichen Leser als Menschen ernst nehme.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH