Anna Levin ist das Pseudonym einer Autorin, die mich bereits unter anderen Namen und mit ihren beiden vorherigen Büchern „Das Korallenhaus“ und „Das Lied der Sturmvögel“ begeistern konnte. Nun liegt endlich ihr neuestes Werk vor. Wie nicht anders zu erwarten war, hat die Autorin mich wieder von der
ersten bis zur letzten Seite fesseln können.
Als Handlungsort hat Anna Levin dieses Mal…mehrAnna Levin ist das Pseudonym einer Autorin, die mich bereits unter anderen Namen und mit ihren beiden vorherigen Büchern „Das Korallenhaus“ und „Das Lied der Sturmvögel“ begeistern konnte. Nun liegt endlich ihr neuestes Werk vor. Wie nicht anders zu erwarten war, hat die Autorin mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite fesseln können.
Als Handlungsort hat Anna Levin dieses Mal Madagaskar gewählt, ein Land, über das ich zugegebenermaßen bisher wenig bis gar nichts wusste. Die Protagonistin Louise Bernard ist nicht minder außergewöhnlich und interessant. Sie arbeitet im Jahr 1926 in einer Pariser Autowerkstatt als Mechanikerin, und zwar in keiner geringeren als der vom Autohersteller Citroën. Ihr Zwillingsbruder weilt in Madagaskar, wo er eine Tierauffangstation betreut. Als André Citroën ein Automobil an eine Missionsstation in Madagaskar stiften will, sucht er Freiwillige, die den Transport des Fahrzeugs begleiten. Louise meldet sich spontan und bekommt schließlich, trotz anfänglicher Skepsis des Firmeninhabers, diese Aufgabe zugeteilt. Sie ist überglücklich, ihren Bruder und dessen Frau endlich sehen zu können. Doch schon bald muss sie feststellen, dass die faszinierende Welt, in der ihr Bruder jetzt lebt, auch ihre Schattenseiten hat. Als sogar Morde geschehen, ist auch Louises Leben in Gefahr.
Anna Levin besitzt die Gabe, mit ihrer Sprache Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen, die lebendiger kaum sein könnten. Gerade wenn ich über ein Land lese, das mir vorher nahezu unbekannt war, finde ich es immer interessant, mir nach der Lektüre im Internet nähere Details anzuschauen. Oft sehe ich dann Orte, die ähnlich sind, wie ich sie mir vorgestellt habe während des Lesens. Bei Anna Levin ist es so, dass meine Vorstellungen und die im Internet abgebildete Realität ziemlich deckungsgleich sind. Das fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
Sehr aufschlussreich fand ich auch die Arbeit in der Tierauffangstation, die von Louises Bruder geleistet wird. Mir war noch nie bewusst, dass auch Tiere im Urwald verletzt werden können und dann gepflegt und wieder ausgewildert werden müssen. Mit Ausnahme der Serie „Daktari“, die ich als Kind geschaut habe, und Besuchen im Zoo bin ich mit diesen exotischen Tieren noch nie in Berührung gekommen. Umso mehr konnte die Autorin mich mit ihren liebevollen Beschreibungen der Lemuren und anderer Tiere berühren und fesseln.
Louises Geschichte steht aber natürlich trotz aller Faszination über Flora und Fauna im Mittelpunkt des Geschehens. Ihren Mut und ihre Entschlossenheit – und das in den 1920er Jahren – habe ich sehr bewundert. Mit welcher enormen Willenskraft sie sich immer weiter an ihr Ziel herantastet, hat mich atemlos Seite um Seite umblättern lassen.
Fazit:
Anna Levin ist wieder ein faszinierender und fesselnder Roman in einer exotischen Umgebung gelungen.