Über die Weihnachtstage habe ich ein tolles Jugendbuch gelesen, das inspiriert wurde von den Höhlen in Frankreich, die voller Höhlenmalerei sind (z.B. die Chauvet-Höhle oder die Höhle von Lascaux).
Das Buch spielt in der Steinzeit, und es geht um das Mädchen Junhi, das in ihrem Stamm einen
schlechten Stand hat. Sie hat keine Eltern mehr und sie kann träumen. Sie wünscht sich, Schülerin des…mehrÜber die Weihnachtstage habe ich ein tolles Jugendbuch gelesen, das inspiriert wurde von den Höhlen in Frankreich, die voller Höhlenmalerei sind (z.B. die Chauvet-Höhle oder die Höhle von Lascaux).
Das Buch spielt in der Steinzeit, und es geht um das Mädchen Junhi, das in ihrem Stamm einen schlechten Stand hat. Sie hat keine Eltern mehr und sie kann träumen. Sie wünscht sich, Schülerin des Träumers des Stammes zu werden, was ihr aber nicht gestattet wird. Eines Tages erzählt sie Turkh, dem Träumer, einen ihrer Träumer, und Turkh gibt ihn als seinen aus. Dadurch ereilt den Stamm ein großes Unglück….
Ich mochte dieses Buch sehr gerne, vielleicht weil es mich ein bißchen an „Ayla und der Clan der Bären“ erinnert hat, das ich als Jugendliche regelrecht verschlungen habe. Ich mag Junhi, die Protagonistin, sehr gerne, weil sie ihre Ziele verfolgt, ohne dabei egoistisch oder skrupellos zu sein. Sie geht ihren Weg, auch wenn sie immer wieder auf sich alleine gestellt ist und große Gefahren und Widerstände überwinden muss.
Das Leben in einem Steinzeitstamm ist wirklich interessant. Alleine durch die Tatsache, dass Männer und Frauen tatsächlich gleichberechtigt gewesen zu sein scheinen. Die Stämme werden geführt von Frauen, auch Frauen dürfen jagen gehen und beide Geschlechter können Träumer sein. Es ist spannend, wie dieses Leben hier geschildert wird.
Besonders eingegangen wird immer wieder auf die Höhlenmalereien, die anzufertigen anscheinend den Träumern eines Stammes vorbehalten waren. Die Autorin beschreibt sehr schön, wie und warum die Träumer sie angefertigt haben und welche Bedeutung sie für den Stamm hatten. Im Nachwort macht sie aber deutlich, dass wir heute noch immer nicht alles verstehen können. Faszinierend!
Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Er ist nicht zu kompliziert, aber sehr bildhaft und detailreich. Der Spannungsaufbau ist super, und die Spannungskurve fällt nicht ab. Zur Zeit liest mein 13 jähriger Sohn es und ist genauso begeistert wie ich.
Was uns beiden aber nicht gefällt ist der Klappentext, der den eigentlichen Inhalt des Buches absolut nicht trifft. Junhi ist nur eine ziemlich kurze Zeit tatsächlich auf sich alleine gestellt – und diese Zeit ist in meinen Augen wirklich nicht die wichtigste in ihrem Leben. Und auch nicht in dieser Geschichte.