Lorenz Lovis' persönlichster Fall
Lorenz Lovis kann den Hype um Winter, Schnee und Skifahren nicht nachvollziehen und das hat auch einen guten Grund: Die weiße Pracht ist nicht nur glitzernd und schön anzuschauen ,sondern bringt den Tod persönlich. Auch wenn das Lawinenunglück, bei dem seine
Eltern ums Leben gekommen sind, schon dreißig Jahre her ist, sitzt der Schmerz über den Verlust tief.…mehrLorenz Lovis' persönlichster Fall
Lorenz Lovis kann den Hype um Winter, Schnee und Skifahren nicht nachvollziehen und das hat auch einen guten Grund: Die weiße Pracht ist nicht nur glitzernd und schön anzuschauen ,sondern bringt den Tod persönlich. Auch wenn das Lawinenunglück, bei dem seine Eltern ums Leben gekommen sind, schon dreißig Jahre her ist, sitzt der Schmerz über den Verlust tief. Als in selbst ernannter Influencer ebenfalls bei einem Lawinenabgang zu Tode kommt, ist Lovis' Ehrgeiz angestachelt. Er will herausfinden, ob in den Gerüchten von einst und heute ein Funken Wahrheit steckt...
Heidi Troi hat mit diesem sechsten Band um den doch eher unkonventionellen Privatdetektiv aus Südtirol den wohl persönlichsten Fall kreiert. Es ist, um es rundheraus zu sagen, ihr bestes Buch aus dieser Reihe und es verdient zu recht die Bezeichnung "Seitenfresser". Nichts anderes passiert nämlich, wenn die Leser:innen das Buch aufschlagen und sich zunächst in einer Idylle aus in der Sonne glitzerndem Schnee wiederfinden.
Die Handlung ist rasant, gleicht einer Schussfahrt im Pulverschnee und ist manchmal schon als atemlos zu bezeichnen. Lovis sieht sich gleich mit mehreren Verdächtigen konfrontiert, schießt sich aber liebend gern auf zwei seiner Erzfeinde ein. Dass diese beiden es faustdick hinter den Ohren haben, haben sowohl von Stadler als auch der Commissario schon oft und gerne bewiesen.
Troi gelingt es, viele Spuren im Schnee zu hinterlassen, die aber mal mehr, mal weniger ans Ziel führen. Manche enden im Nichts, andere wiederum werfen neue Fragen auf, sodass die Leseneugier und die Spannung gleichbleibend hoch gehalten werden und das winterliche Krimivergnügen zu eigenen Ermittlungen einlädt. Apropos Vergnügen: Das ein oder andere Augenzwinkern und liebevolle Seitenhiebe finden sich als Auflockerung zwischen den Seiten, zaubert der Leserschaft ein Grinsen ins Gesicht und auch Lovis' Herzblatt Angelika kann es nicht lassen, ihren Lieblingsmensch auf die Schippe zu nehmen.
Kann Lorenz den Worten eines dementen Bergbauern trauen ? Wie viel Wahrheit findet er in Sebastians gelbem Ordner ? Und gelingt es Lovis endlich, mit der Vergangenheit abzuschließen ? Die Antworten finden sich in den Spuren im Schnee und macht die Fans dieser Krimireihe zu Fährtenleser:innen, die sich nach Abschuss dieses Buches einen Jagertee als Belohnung verdient haben.