Die Journalistin Gabriele Tergit, Autorin des legendären Berlinromans -Käsebier erobert den Kurfürstendamm-, flüchtete 1933 nach Palästina. Schreibend bahnte sie sich ihren Weg durch das -Völkergewimmel- in Jerusalem, Haifa und Tel Aviv. Alles, was sie beobachtete, verwandelte sie in die Sprache, die ihr vertraut war. Tergit schreibt über Palästina, wie sie es erlebte - über Orangenhaine und Wüste, über arabische Frauen, polnische Gelehrte, hoffnungsvolle Siedler, Orthodoxe und Pessach. Feinfühlige Porträts von Händlern, Pionieren und Künstlern aus aller Welt, geprägt von alten Ängsten, Trotz und riskantem Neubeginn. Mit den faszinierenden Fotos aus dem Archiv Abraham Pisarek sind Tergits Reportagen ein einzigartiges Kleinod der Literatur.
»Keine deutschsprachige Journalistin der 20er Jahre beobachtete genauer und formulierte treffender ... Ein weiblicher Alfred Polgar - nur leidenschaftlicher.« Michael Bauer / Focus
»Genau zu beobachten und als bemerkenswert herauszuarbeiten, was andere offenbar für normal hielten und übergingen, das war ihre große Stärke.« Markus Hesselmann / Der Tagesspiegel
»Eine glasklare Sicht auf die Dinge, ein sprühender Geist, ein Mutterwitz vor dem Herrn.« Joachim Scholl / Deutschlandfunk Kultur
»Genau zu beobachten und als bemerkenswert herauszuarbeiten, was andere offenbar für normal hielten und übergingen, das war ihre große Stärke.« Markus Hesselmann / Der Tagesspiegel
»Eine glasklare Sicht auf die Dinge, ein sprühender Geist, ein Mutterwitz vor dem Herrn.« Joachim Scholl / Deutschlandfunk Kultur
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Natan Sznaider, Professor für Soziologie in Tel Aviv, eröffnet und schließt seine ausführliche Rezension zu Gabriele Tergits Palästina-Reportagen mit Zitaten der großen jüdischen Theoretikerin Hannah Arendt, um sowohl die Berührungspunkte der beiden Frauen und ihrer Biografien aufzuzeigen, als sie auch gegeneinander abzugrenzen. Gemein ist ihnen, abgesehen von der Herkunft natürlich und der Fluchterfahrung, die jüdische Perspektive und ihr ungemein klarer Blick aus dieser Perspektive auf die Gegenwart, sowie auch ein deutliches Bewusstsein dafür, "Teil einer jüdischen Tragödie" zu sein, so Sznaider. Dieses Bewusstsein präge Tergits Denken, jedoch ohne ihr den Humor zu rauben. Sie schreibt mit Witz, findet Sznaider, der ihre kurzen Reportagen als "Besuche bei Bekannten" beschreibt, deren Schicksale einem zugleich vertraut und doch unbekannt sei. Tergit braucht keinen großen theoretischen Überbau, um uns diese Bekannte auch heute, fast ein Jahrhundert später, näher zu bringen, denkt sich der mit den vom Schicksal gebeutelten Porträtierten mitfühlende Sznaider, darin unterscheide sie sich von Arendt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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