Fabrizia Ramondino erzählt die leidvolle Geschichte ihrer Depression während eines Aufenthalts auf der Insel Ventotene im Golf von Neapel. Von der Römerzeit bis in die sechziger Jahre war das Eiland eine Gefangeneninsel. Im Schatten der Ausgestoßenen und Verbannten durchleidet die neapolitanische Schriftstellerin, selbst depressiv, alkohol- und tablettenabhängig, einen Sommer und einen Herbst. Die Autorin webt ein Netz von Assoziationen und zeichnet ein schonungsloses Selbstbildnis.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Gabriele Killert ist eine Bewunderin der Bücher von Fabrizia Ramondino, deren Bücher seit Jahren regelmäßig im Arche Verlag und von Maja Pflug "einfühlsam übersetzt" erscheinen. Ein großes Thema der neapolitanischen Schriftstellerin sei stets dieKindheit gewesen oder vielmehr die skandalöse Vertreibung daraus; nun habt die Autorin, so Killert, ein neuer Skandal erwischt: der Prozeß des Älterwerdens, der sie in eine Krise manoevriert hat, aus der sie schreibend wieder auftaucht. Ihr Zufluchtsort sei die Insel Ventotene, wo früher Verbannte gehaust haben, Piraten, Anarchisten, mythische Gestalten jedenfalls, in deren Geschichten Romandino "unauffällig", wie Gabriele Killert meint, und "in fragmentierter Erzählform" ihre eigene aufgehen läßt. Der Rezensentin hat es gefallen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH