Über die wissenschaftspolitische Positionierung des Atom- und Forschungsministeriums in der frühen Bundesrepublik.Das 1955 gegründete Atomministerium bildete im Vergleich zu den meisten anderen Ressorts einen Sonderfall, da es keinen direkten Vorgänger in der NS-Zeit hatte. Es wurde zum Ausgangspunkt für ein bundesdeutsches Forschungs- und Wissenschaftsministerium, das sich nach und nach Kompetenzen aneignen konnte. Die Institution expandierte rasch und stand unter dem Einfluss ganz unterschiedlicher wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Perspektiven und Interessen. Die Beiträgerinnen und Beiträger blicken in diesem Zusammenhang auf die bisher nur wenig erforschte wissenschaftliche Positionierung des neuartigen Ministeriums.Aus dem Inhalt:Alexander v. Schwerin: Teure Forschung: das radiochemische Labor als Türöffner staatlicher Wissenschaftsförderung.Lukas Alex: Mutation oder Vererbung? Das Münsteraner »Genetik-Register«, das Atomministerium und die Frage nach Kontinuitäten in der humangenetischen Forschung.