Clemens Meyers großes Gesellschafts-Epos unserer Zeit.
Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen in ihrem Kopf. "Der Pferdemann", der alte Jockey, sucht seine Tochter. "Der Bielefelder" rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter. "AK 47" liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.
Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen in ihrem Kopf. "Der Pferdemann", der alte Jockey, sucht seine Tochter. "Der Bielefelder" rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter. "AK 47" liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.10.2014NEUE TASCHENBÜCHER
Auf des Messers
Schneide
„Der Mond ist aufgegangen“: Eine junge Frau steht am Fenster, blickt durch die Jalousie in den Himmel, denkt an ihre Kindheit. „Im Stein“ beginnt ganz klassisch mit einem romantischen Sehnsuchtsmotiv. Clemens Meyer verpasst ihm aber sofort eine Breitseite, indem er rücksichtslos die Realität in die Szene einbrechen lässt. Die Frau nennt sich Babsi, ist eine Hure, und ihr schwallartiger Bewusstseinsstrom zieht einen tief ins Leipziger Milieu der vergangenen drei Jahrzehnte: Zwangsprostitution, Drogen, Immobilien-Spekulation. Literatur, so Meyer, müsse von Eruptionen durchzogen sein. Wie die Realität. Meyer verehrt Hubert Fichte, Fassbinder – die Eingangsszene könnte aus einem von dessen Filmen sein, „Lola“ vielleicht. Lola heißt auch eine Kollegin von Babsi. Weiter treten in rasantem Perspektivwechsel auf: Zuhälter, Rocker, Anwälte, Politiker, Bullen. Clemens Meyer balanciert in seinem ebenso frostig-zarten wie brutal-harten Gesellschaftsroman auf des Messers Schneide. Hier literarischer Höhenkamm, dort wilder, druckvoller Trash: „Philosophie und Boxen und Rotlicht. Ist dann die Philosophie das Ungewöhnliche in diesem Triptychon?“ FLORIAN WELLE
Clemens Meyer: Im Stein. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2014. 560 Seiten, 10,99 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Auf des Messers
Schneide
„Der Mond ist aufgegangen“: Eine junge Frau steht am Fenster, blickt durch die Jalousie in den Himmel, denkt an ihre Kindheit. „Im Stein“ beginnt ganz klassisch mit einem romantischen Sehnsuchtsmotiv. Clemens Meyer verpasst ihm aber sofort eine Breitseite, indem er rücksichtslos die Realität in die Szene einbrechen lässt. Die Frau nennt sich Babsi, ist eine Hure, und ihr schwallartiger Bewusstseinsstrom zieht einen tief ins Leipziger Milieu der vergangenen drei Jahrzehnte: Zwangsprostitution, Drogen, Immobilien-Spekulation. Literatur, so Meyer, müsse von Eruptionen durchzogen sein. Wie die Realität. Meyer verehrt Hubert Fichte, Fassbinder – die Eingangsszene könnte aus einem von dessen Filmen sein, „Lola“ vielleicht. Lola heißt auch eine Kollegin von Babsi. Weiter treten in rasantem Perspektivwechsel auf: Zuhälter, Rocker, Anwälte, Politiker, Bullen. Clemens Meyer balanciert in seinem ebenso frostig-zarten wie brutal-harten Gesellschaftsroman auf des Messers Schneide. Hier literarischer Höhenkamm, dort wilder, druckvoller Trash: „Philosophie und Boxen und Rotlicht. Ist dann die Philosophie das Ungewöhnliche in diesem Triptychon?“ FLORIAN WELLE
Clemens Meyer: Im Stein. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2014. 560 Seiten, 10,99 Euro.
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Clemens Meyers Roman ist - das lässt sich nicht anders sagen - ein Wurf, wie man ihn nicht alle Jahre in die Hände bekommt. Rainer Moritz Neue Zürcher Zeitung 20131003